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BAD KISSINGEN: Nun wird Francesco sicher ein großer Fußballer

BAD KISSINGEN

Nun wird Francesco sicher ein großer Fußballer

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    Nach der OP wohlauf: Francesco wurde im St.-Elisabeth-Krankenhaus erfolgreich behandelt. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit Dr. Michael Gruner (links) und Dr. Juan-Carlos Menendez-Castro (rechts).
    Nach der OP wohlauf: Francesco wurde im St.-Elisabeth-Krankenhaus erfolgreich behandelt. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit Dr. Michael Gruner (links) und Dr. Juan-Carlos Menendez-Castro (rechts). Foto: Foto: Krankenhaus

    Der zwölfjährige Francesco aus Angola wurde von der Hilfsorganisation Friedensdorf International an das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen vermittelt und dort erfolgreich operiert. Nun freut er sich auf ein Wiedersehen mit seiner Familie in der Heimat, so Pressereferent Ingo Mack in einer Pressemitteilung.

    Francesco ist ein großer Fan des FC Barcelona. Und er hat einen Traum. Wenn er groß ist möchte er einmal Fußballer werden. Zunächst muss er aber erstmal vollständig gesund werden. Noch etwas müde, aber erleichtert liegt Francesco in seinem Krankenhausbett und erholt sich von seiner Operation, so Mack weiter. Und auch wenn er gerade rund 10 000 Kilometer von seinen Eltern und der achtjährigen Schwester entfernt ist, fühlt er sich auf der Kinderstation gut aufgehoben.

    Behandlung in Angola unmöglich

    Francesco wurde im Eli medizinisch behandelt, weil in Angola eine Behandlung nicht möglich ist, so der Pressereferent weiter. Die Gesundheitsversorgung dort ist mit der in Deutschland nicht zu vergleichen, heißt es weiter. Trotz reicher Bodenschätze wie Diamanten und Erdöl wird in der drittgrößten Volkswirtschaft Afrikas zu wenig Geld in die Gesundheitsversorgung investiert.

    Der Großteil der Bevölkerung lebt in Armut und nur etwa 40 Prozent der Angolaner haben Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung, so die Pressemitteilung. Die Kindersterblichkeitsrate in dem südostafrikanischen Land ist eine der höchsten weltweit.

    Bei der Behandlung von Kindern setzt die Organisation Friedensdorf International an, so Mack weiter. Der Verein aus Oberhausen hat mit seinen Hilfsflügen nach Angola in über 20 Jahren schon viele verletzte und kranke Kinder nach Deutschland geholt, um ihnen eine adäquate, medizinische Behandlung zu ermöglichen. Mit dem 56. Hilfsflug landete auch Francesco als eines von 83 Kindern am 7. November auf dem Düsseldorfer Flughafen. Seitdem hoffte er in Oberhausen auf einen geeigneten Platz in einer deutschen Klinik, welche das bei ihm diagnostizierte urologische Problem kostenlos versorgt. Dann wurde Bärbel Franz, Mitarbeiterin in der Friedensdorf-Vermittlungsstelle in Sommerkahl, schließlich in Bad Kissingen fündig.

    Der Kissinger Urologe Michael Gruner erklärte sich laut Mack spontan bereit, Francesco unentgeltlich zu operieren: „Ich habe die Behandlung sehr gerne übernommen, da diese Indikation zu meinem klassischen Leistungsspektrum gehört. Die OP verlief problemlos und ich gehe davon aus, dass Francesco ohne Einschränkungen sein weiteres Leben bestreiten kann.“

    Klinikgeschäftsführer Sebastian Güldner hat nach der Anfrage des Friedensdorfes nicht lange gezögert: „Ich finde es wichtig, dass wir unsere medizinische Kompetenz auch einsetzen um denjenigen zu helfen, in deren Land eine Gesundheitsversorgung nicht in dem Maße wie bei uns gewährleistet ist. Durch eine Kooperation mit Friedensdorf International wird das auch für ein kleines Krankenhaus wie das Eli möglich. Wir übernehmen gerne die Behandlungskosten.“

    Personal ließ sich was einfallen

    Auch das Personal der Kinderstation hatte sich Einiges einfallen lassen, um Francisco den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. „Die kleinen Mitpatienten haben zur Begrüßung ein Willkommensschild gemalt, wir haben viele Fotos von allen an seiner Behandlung Beteiligten gemacht und daraus ein Fotoalbum als Erinnerungsgeschenk gestaltet.“

    Nun heißt es für Francesco Abschied nehmen vom Eli und aus Bad Kissingen. Nach seiner Rückkehr in das Friedensdorf in Oberhausen wird er noch bis Mai dort bleiben, um dann von Düsseldorf aus mit dem Flieger wieder zurück zu kehren in seine Heimat. Im Gepäck hat er neben dem Fotoalbum auch ein Fußballtrikot mit seinem Namen, das ihm das Stationspersonal geschenkt hat. Damit seiner Fußballkarriere nichts mehr im Weg steht.

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