Anknüpfend an das vergangene Jahr erlebte Oberleichtersbach auch in diesem Jahr wieder im Hotel Rhönhof ein Fest der Blasmusik : Die Leichtersbacher Musikanten hatten zur Wiederholung ihres Böhmischen Abends eingeladen.
Das Programm war jedoch nicht alleine durch die Ortskapelle gestaltet. Auch die Gastkapelle Cäcilia Poppenhausen war eingeladen und maßgeblich an der Gestaltung des Abends beteiligt.
Zufallsbegegnung in Afrika
Eine musikalische Freundschaft verbindet die beiden Vereine bereits seit dem Jahr 2018, als sich durch einen Zufall auf einer Safari in Afrika Josef Heil der Leichtersbacher Musikanten und Manfred Storch der Cäcilia Poppenhausen trafen und sich über ihr Hobby – nämlich die Musik – unterhielten.
Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine Vereinsfreundschaft, die die Leichtersbacher im Jahr 2019 bereits zu einem Auftritt beim Oktoberfest der Poppenhäuser in die hohe Rhön führte. Obwohl die Corona-Pandemie die Pläne für einen Auftritt in Oberleichtersbach verzögerte, konnten nun endlich die Gegenseitigkeit gewahrt werden.
Cäcilia gab den Auftakt des Abends mit bekannten Stücken wie „Ein Denkmal für die Blasmusik “ und „Ein Herz für Blasmusik “ und war dabei sichtlich begeistert über die große Zuschauerzahl. Dirigent Manfred Münch bezeichnete die mitgebrachten Musikstücke als einen „bunten Strauß Blasmusik “. Doch auch eine Überraschung fernab der traditionellen Blasmusik hatte die Gastkapelle dabei, denn Maria Storch begeisterte zunächst solo mit ihrer Gesangseinlage „Ich will keine Schokolade“ von Trude Herr und sodann gemeinsam mit ihrem Kollegen Stefan Müller mit dem Schlager „Warum hast du nicht nein gesagt“.
Nach etwa einer Stunde übernahmen die Leichtersbacher Musikanten das Programm und begeisterten das Publikum weiter mit abwechslungsreichen Polkas, Märschen und Walzern.
Moritz Zehner moderierte den weiteren Abend und stellte dabei stolz auch den der Kapelle zugehörigen Profimusiker Daniel Schaub vor, der seine Ausbildung beim Musikkorps der Bundeswehr genossen hat und dennoch weiter der Kapelle treu bleibt.
Positives Resümee
Zum Abschluss des Abends zog Christoph Emmert, Dirigent der Leichtersbacher Musikanten , ein durchweg positives Resümee: „Es hat sich gelohnt, lange zu proben, es war ein gelungener Abend. Besonders stolz sind wir auf unsere jungen Musiker, die heute ihren ersten Auftritt mit uns haben.“ Er stellte die fünf mitwirkenden Nachwuchsmusiker und -musikerinnen Luisa Karg, Lotta Lorenz, Lorenz Nüchter, Dominik Kirchner und Lilly Kirchner vor, die sich nach ihrer Ausbildung durch die örtliche Bläserklasse nun nahtlos in die „große Kapelle“ integriert haben und beim Böhmischen Abend ihr offizielles Debüt gaben.
Den krönenden Abschluss bildeten drei Musikstücke, die von beiden Kapellen gemeinsam gespielt wurden und den Abend eindrucksvoll beendeten. Dabei wurde auch noch ein Ehrengast hervorgehoben, nämlich Gerd Form, der vor Emmert die Leichtersbacher Musikanten über viele Jahre hinweg treu dirigierte. Emmert übergab ihm das Regiment und bat ihn, noch einmal in die Rolle des Dirigenten zu schlüpfen und den Kapellen bei dem Stück „Die Vogelwiese“ vorzustehen. Form nahm dieses Angebot sichtlich stolz an und versetzte sich und alle Leichtersbacher für einen Moment in längst vergangene Zeiten.
Insgesamt war der Böhmische Abend in Oberleichtersbach nicht nur ein Fest der Musik, sondern auch ein Zeichen der Gemeinschaft und Freundschaft zwischen Musikkapellen. Die beiden Kapellen sind fest entschlossen, diese musikalische Freundschaft weiter zu pflegen und weitere gemeinsame Auftritte zu organisieren.

