Ostern in zeitgemäßer Form feiern, den Glauben auf kreative und neue Weise erleben und ausdrücken – genau das bietet seit einigen Jahren das „All-In“. Diese besondere liturgische Feier vereint die Ereignisse von Palmsonntag, Gründonnerstag , Karfreitag und der Osternacht in einer einzigen, intensiven Feier. Dieses Mal ist das Event am Karfreitagabend, 18. April 2025, um 20 Uhr in Riedenberg .
Dabei geht es nicht nur um eine bloße Darstellung, sondern um ein tiefes spirituelles Erlebnis, das die Teilnehmer in die zentralen Geheimnisse des christlichen Glaubens eintauchen lässt.
Thematische Schwerpunkte und wechselnde Orte
Pastoralreferent Bernhard Hopf und sein engagiertes ehrenamtliches Team setzen jedes Jahr andere thematische Schwerpunkte und wählen unterschiedliche Orte, um die Feier in einem neuen Kontext erlebbar zu machen.
In diesem Jahr wird die Kirche in Riedenberg zum Schauplatz, an dem das Leben, Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu in moderner Form dargestellt wird.
Hopf beschreibt das Konzept als „Auferstehung in die Jetztzeit“. Besonders im Heiligen Jahr solle das wichtigste Fest der Christenheit wieder stärker ins Bewusstsein der modernen Gesellschaft gerückt werden.
Mitwirkende und ihre Erfahrungen
Vor einigen Wochen suchte Hopf Mitwirkende für eine Performancegruppe , die ein zentrales Element des „All-In“ bildet. Marco Hoos aus Schwärzelbach meldete sich spontan, um als Jünger Jesu mitzuwirken. „Ich wollte schon lange mal beim All-In zuschauen“, erzählt er. Als er in der Presse las, dass aktive Teilnehmer gesucht werden, beschloss er kurzerhand: „Dann kann ich auch mitspielen.“ Die ersten Proben habe er als „sehr spannend“ erlebt. „Es ist ein interessanter Ansatz, der mich sofort angesprochen hat.“
Auch Beatrix Schaab aus Riedenberg ist in diesem Jahr erstmals aktiv dabei. Sie übernimmt die Rolle einer Tempelpriesterin. „Ich war in den Vorjahren schon als Zuschauerin dabei. Jetzt möchte ich ein Teil davon sein.“
Carolin Detsch, ebenfalls aus Riedenberg , ist bereits zum zweiten Mal dabei. Sie beschreibt die besondere Atmosphäre des „All-In“ als etwas, das sie tief berührt habe: „Das Zusammenspiel von Musik, Lichteffekten und Impulsen – das muss man einfach miterleben.“ Für sie sei es eine einzigartige Möglichkeit, den Osterglauben auf eine ganz neue Weise zu erfahren.
Ein Erlebnis, das unter die Haut geht

Eine erfahrene Teilnehmerin ist Claudia Annon aus Wildflecken. Sie war bereits mehrfach Teil des „All-In“, meist als Mitglied der Singgruppe Jubilate. Da der Chor in diesem Jahr nicht auftreten wird, habe sie sich entschieden, in die Performancegruppe zu wechseln. „Das All-In ist etwas Besonderes, das unter die Haut geht. Es ist ein ganz neues Erleben von Auferstehung“, sagt sie.
Besonders für Menschen, die sich von den traditionellen Formen der Kirche nicht mehr angesprochen fühlen, könne das „All-In“ eine wertvolle Gelegenheit sein, den Glauben neu zu entdecken. „Es ermöglicht ein tiefes Erleben, das auch später noch nachwirken kann“, betont Annon. Die intensive Atmosphäre, die durch Musik, Licht und Texte geschaffen wird, sei unvergleichlich: „So etwas erlebt man in einem normalen Gottesdienst nicht.“
Keine bloße Inszenierung, sondern spirituelle Tiefe
Die Proben für das „All-In“ erinnern zwar an die Inszenierung eines Theaterstücks, doch das Ziel ist ein anderes. Es soll keine bloße künstlerische Darstellung sein, die zur Unterhaltung dient, sondern spirituelle Tiefe und Gemeinschaft mit Gott ermöglichen. Die Gemeinde ist eingeladen, aktiv mitzuwirken und nicht nur Zuschauer zu sein.
In diesem Jahr wird es beispielsweise keinen Chor geben – stattdessen übernimmt die Gemeinde selbst den gesanglichen Part. Dadurch wird die Feier noch stärker zu einem gemeinsamen Erlebnis, das die Grenzen zwischen Akteuren und Teilnehmern aufhebt. So wird Ostern in einer Form gefeiert, die nicht nur Traditionen bewahrt, sondern sie in die Gegenwart übersetzt und für die heutige Zeit neu erfahrbar macht.
Info:
Am Karfreitagabend um 20 Uhr findet die „All In-Feier“ in der Kirche in Riedenberg statt.
