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Premich: Pächter gesucht! Wann wird Premichs Gasthaus erwachen?

Premich

Pächter gesucht! Wann wird Premichs Gasthaus erwachen?

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    Die Gaststätte "Schöne Aussicht" in Premich ist ein ortsbildprägendes Gebäude.
    Die Gaststätte "Schöne Aussicht" in Premich ist ein ortsbildprägendes Gebäude. Foto: Fritz Römer

    Das Gasthaus „Schöne Aussicht“ am Ortseingang von Premich ist ein imposantes Gebäude, das durch seine Größe und auffällige Farbgestaltung ins Auge fällt. Doch der leere Parkplatz und die abends erloschenen Lichter zeugen von einer langen Pause – seit fast einem Jahr steht das Gasthaus zur Pacht ausgeschrieben und bleibt ungenutzt. 

    Christa (73) und Fritz Römer (77), die Eigentümer, hoffen, bald einen Pächter für ihre Traditionsgaststätte zu finden.

    „Wer arbeiten will, auf die Kunden eingeht und die Preise entsprechend gestaltet, kann hier gutes Geld verdienen“, betont Fritz Römer, zumal das Gasthaus mit den Fremdenzimmern direkt mehreren überörtlich bedeutenden Wander- und Wallfahrtswegen gelegen ist und zwischen Bad Kissingen und dem Kreuzberg eine der wenigen Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bietet.

    Ein Traum wird wahr

    Das Gasthaus wurde erstmals 1889 erbaut. Fritz und Christa Römer kauften es 1976. Sie betrieben die Gastwirtschaft zunächst in bescheidenem Rahmen, doch bereits zu dieser Zeit hatte Fritz Römer Pläne für eine Modernisierung. 

    1978 wurde das alte Gebäude abgerissen und ein Neubau errichtet, der Ende des Jahres eröffnet wurde.

    „Es war mein Traum, eine Gaststätte in Premich zu haben“, erinnert sich Christa Römer an diese Zeit. In den frühen 1970er Jahren arbeitete sie im örtlichen Spar-Geschäft, wo sie bemerkte, wie viele Wanderer sich im Geschäft mit Verpflegung und Getränken eindeckten. Fritz Römer war ebenfalls bei Spar tätig, als Verkaufsförderer, und so trafen die beiden sich und wurden ein Paar.

    Bevor sie ihren Traum von einer Gastwirtschaft in Premich verwirklichten, lebten sie drei Jahre in Bielefeld, Fritz Römers Heimatstadt, und betrieben dort einen Kiosk mit angrenzendem Lebensmittelverkauf und einer Metzgerei. Über einen Freund erfuhr Fritz Römer, dass die Werner-Bräu aus Schweinfurt die Gaststätte in Premich verkaufen wollte.

    „Übernehmen wir sie gleich oder bleiben wir noch in Bielefeld?“, überlegten sie. Die Entscheidung fiel schnell: „Wir haben alle Pläne über den Haufen geworfen und sind nach Premich gegangen“, erzählt Christa Römer.

    Zwei Leidenschaften unter einem Dach

    Bis zu ihrem Rentenbeginn Ende 2010 führten sie die Gastwirtschaft selbst, trotz gesundheitlicher Einschränkungen. Diese hielten sie jedoch nicht davon ab, auch für andere da zu sein. Neben ihrem Sohn nahmen sie einen Pflegesohn in die Familie auf und erhielten über die Jahre tatkräftige Unterstützung von Familie und Freunden, die in der Gastronomie mit anpackten, wenn es nötig war.

    Während Christa Römer ihre Leidenschaft für die Gastwirtschaft lebte, widmete sich Fritz Römer seinem Hobby: dem Autohandel, den er auf dem Hof der Gastwirtschaft betrieb

    Pächterwohnung vorhanden

    Nach dem Ruhestand wohnten sie weiterhin im Dachgeschoss der Gastwirtschaft und möchten dies auch künftig tun. Eine möblierte Pächterwohnung im ersten Stock steht potenziellen Pächtern zur Verfügung.

    In den vergangenen 14 Jahren wurde die Gaststätte immer wieder verpachtet, viele Jahre war sie eine griechische Gastwirtschaft, bis der Pächter in den Ruhestand ging.

    Ein Pächter könnte sofort eröffnen.
    Ein Pächter könnte sofort eröffnen. Foto: Fritz Römer

    Das Gasthaus umfasst einen Thekenraum für etwa 20 Personen, einen Nebenraum mit zehn Plätzen und einen größeren Raum für 60 Gäste sowie eine Terrasse mit 30 Biergartenplätzen. Die ehemaligen Kegelbahnen werden derzeit als Lagerraum genutzt, könnten jedoch wieder in Betrieb genommen werden. Neben einem Gewölbekeller gibt es separate Kühlräume für Lebensmittel und Getränke sowie drei Fremdenzimmer.

    Berühmt für Pizza und Hausmannskost

    Zu Römers Zeit war die Gastwirtschaft besonders für ihre hausgemachten Pizzen nach „Chefart“ bekannt. „60 bis 70 Pizzen an einem Abend waren keine Seltenheit“, erinnert sich Christa Römer. Neben Pizzen standen auch Hausmannskost und andere Gerichte auf der Speisekarte. Christa Römer kümmerte sich um die Küche, während Fritz Römer den Service und die Theke betreute.

    Das Erfolgsrezept der Römers

    Sie denken gerne an die vielen Familienfeiern zurück, die sie im Lauf der Jahre ausrichteten – Hochzeiten, Kommunionen, Geburtstagsfeiern, Jubiläen, Klassentreffen und mehr. Das Gasthaus war stets ein beliebter Treffpunkt. Ihre Erfolgsgeheimnisse?

    Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Fleiß. Sie sind überzeugt, dass ein zukünftiger Pächter in Premich erfolgreich sein kann. „Wenn man die Preise anpasst, Kundenwünsche berücksichtigt und nicht die Einheimischen vergisst“, fasst Fritz Römer zusammen. „Normale Preise und eine traditionelle Küche passen hier perfekt – dann passt auch der Umsatz.“

    Die Theke direkt über dem Bierkeller ist derzeit verwaist.
    Die Theke direkt über dem Bierkeller ist derzeit verwaist. Foto: Fritz Römer

    Fritz Römer ist ein Gastwirt der alten Schule: Den Gästen zuhören, Verschwiegenheit wahren und sich an Details erinnern oder auch nicht – das ist für ihn Teil des Handwerks. So habe er über die Jahre vertrauensvolle Beziehungen zu den Gästen aufgebaut, die die Stammgäste sehr schätzten. Besonders gerne erinnerten sie sich daran, Hausgäste zu beherbergen, was oft zu Freundschaften führte.

    Eine voll ausgestattete Küche wartet auf einen neuen Pächter.
    Eine voll ausgestattete Küche wartet auf einen neuen Pächter. Foto: Fritz Römer

    Neufang ist sofort möglich

    In diese Fußstapfen könne ein neuer Pächter sofort treten: Es gibt keine speziellen Auflagen seitens des Denkmalschutzes oder vertragliche Bindungen an eine Brauerei. Das Inventar ist vollständig und auf dem neuesten Stand – von den Tischdecken bis zu den Löffeln. „Ohne zusätzliche finanzielle Mittel kann ein Pächter sofort loslegen", sagt Fritz Römer. 

    Die Gastwirtschaft "Schöne Aussicht" in Premich steht seit fast einem Jahr leer.
    Die Gastwirtschaft "Schöne Aussicht" in Premich steht seit fast einem Jahr leer. Foto: Fritz Römer
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