Der Verkauf der früheren Quellen für das Lager Hammelburg auf Pfaffenhäuser Gemarkung war eine Kritikpunkt bei der Bürgerversammlung. 32 Bürger begrüßte Bürgermeister Armin Warmuth im Goldenen Stern, wobei er das zu anderen Ortsteilen vergleichsweise geringe Interesse auf die Fernsehübertragung des Pokalspiels zwischen dem FC Bayern-München und dem FC Augsburg zurückführte.
Zu schnelle Autos an der Eich
Doch wegen ihres zügigen Verlaufs war die Versammlung bereits vor dem Anpfiff der Partie um 21 Uhr beendet. Einzelne Wortmeldungen gab es für eine Ausweisung des gesamten Dorfes als Tempo-30-Zone. Vor allem in der Straße An der Eich werde zu schnell gefahren. Die vorhandenen Schilder für die Geschwindigkeitskontrolle würden zum Teil zu spät erkannt. Eine komplette Tempo-30 Zone würde für mehr Klarheit sorgen.
Auch die Montage eines Tempo-Displays, das die Autofahrer mit ihrer gefahrenen Geschwindigkeit konfrontiert, wurde aus der Versammlung heraus für sinnvoll erachtet. In der Stadtverwaltung sei die Idee nicht weiterverfolgt worden, weil es hieß, dass es in der Straße An der Eich für die Lichtmasten aus Beton bei der Stadt keine Halterungen gebe. "Da könnte man doch etwas schweißen lassen", fand ein Redner. Bürgermeister Armin Warmuth sagte eine Prüfung der Möglichkeiten für eine Tempo 30-Zone zu.
Kritik an dunklen Ecken
Einzelne Wortmeldungen drehten sich um die schlechte Beleuchtung des Fußwegs am Kirchberg und in der Kreuzgasse bei Nacht. In der Kreuzgasse wird es eine größere Sache, zwei Lampen aufzustellen, weil dafür eigens Kabel verlegt werden müssen, vermutete Bürgermeister Armin Warmuth. Besserung könnte eintreten, wenn das Bayernwerk dort für diesen Bereich in den kommenden Monaten ohnehin neue Stromkabel verlegt. Mehr Aufschluss soll ein Ortstermin geben.
Kritik gab es am "Verschwinden" einer kleine Grünanlage am Ortsausgang Richtung Fuchsstadt. Hans Schedel monierte, dass bei der Vermessung vor gut einem Jahr durch die Feldgeschworenen auf dem städtischen Gelände noch eine Bank und ein Baum vorhanden waren. Nun sind sie weg - entgegen frühere Zusagen eines privaten Bauherren. Schedel mahnte einen sorgfältigeren Umgang mit Flächen im Dorf an, weil es davon ohnehin zu wenig gebe. Auch in diesem Fall sagte Bürgermeister Armin Warmuth eine Prüfung zu.

Ein Redner haderte mit der nach seiner Meinung fehlenden Vorausschau bei städtischen Planungen. So habe es vor Fertigstellung der Bahnhofstraße in der Kernstadt genug Zeit gegeben, sich über das dortige Verkehrskonzept Gedanken zu machen, ohne dann etwas mit einer Einbahnregelung über das Knie zu brechen.
"Was passiert mit dem Gymnasium?"
Ähnliches befürchtet er nun beim Umgang mit dem Frobenius-Gymnasium, wenn der Schulcampus steht. Bisher sei kein Konzept zur weiteren Verwendung des Altbaus erkennbar. Denkbar sei dort Wohnbebauung, so Bürgermeister Warmuth. "Ich könnte mir auch Mehrgenerationenwohnen oder Betreutes Wohnen vorstellen", ergänzte er.
"Zentralisierungswahn" bescheinigte dieser Kritiker dem Landratsamt im Zusammenhang mit den Plänen zu Verkürzung der Öffnungszeiten bei der Zulassungsstelle Hammelburg. Er wollte wissen, wie sich die Hammelburger Mandatsträger gegen die Einschnitte wehren. Bürgermeister Armin Warmuth sagte, es gibt die Zusage, dass bis auf den Erhalt der Führerscheinstelle der bisherige Service erhalten bleiben soll, wenn auch an weniger Öffnungstagen. Sollte es dabei Probleme geben, müsse nachjustiert werden. Der Bürgermeister verwies zudem am Beispiel des Rathauses darauf, dass es dem Öffentlichen Dienst immer schwerer fällt, freiwerdende Stellen zu besetzen. So müssten viele Stellen mehrfach ausgeschrieben werden.
Einwohnerzahl leicht rückläufig
In seinem Lagebericht für die Stadt Hammelburg ging das Stadtoberhaupt auch auf die Entwicklung der Einwohnerzahl in Pfaffenhausen ein. Sie verringerte sich von 505 auf 485 im Vergleich zum Vorjahr (Stand 1. Januar 2021).
In den zurückliegenden drei Jahren gab es nur kleinere bauliche Investitionen in dem Stadtteil. Seit Ende 2021 ist das neue Feuerwehrauto im Einsatz. Für etwa 2024 sei nach dem Bedarfsplan der Feuerwehr ein Schulungsraum/Sozialraum geplant.
Drei Bauplätze geschaffen
Die Fassade am Leonardihaus ist saniert worden. Zudem hat es neue Klappläden sowie eine neue Eingangstüre erhalten, sagte Warmuth. In der alten Schule wurde der Dachboden gedämmt und ein neuer Boden verlegt. Das Beachvolleyballfeld erhielt eine neue Sandaufschütung und in der Lindengasse wurden zwei neue Straßenlaternen aufgestellt.
Neu wurde der Platz am Kriegerdenkmal gestaltet. Zudem gibt es drei neue Bauplätze. Aktuell gibt es laut Warmuth im Ort sechs Baulücken. Am Friedhof wurden aus ehemaligen Stationsgräbern neue Gräber für Urnenbestattungen hergerichtet. Zudem erhielt der Friedhof ein neues Wasserbecken.
Freiwillige für Friedhofsprojekt gesucht
Unterdessen schreitet laut Warmuth die Dokumentation des jüdischen Friedhofes voran. Nach einer ersten Beurteilung von Cornelia Mence und Karl-Heinz Maul sind noch etwa 840 Grabsteine lesbar und können dokumentiert werden. In Vorbereitung sei ein Antrag für eine Förderung aus dem Leader-Projekt für weitere Schritte. Geplant ist dann auch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Gefragt seien im Rahmen des Vorhabens weitere ehrenamtliche Helfer, warb Warmuth für das Vorhaben.