Johanna Kohl aus der Marktgemeinde Geroda hatte noch vor der Corona-Pandemie die Idee, eine Laientheatergruppe auf die Beine zu stellen. Die heute 21-Jährige stand bereits in der Schule auf der Bühne. Danach vermisste sie es. „Im Gemeindeanzeiger schalteten wir einen Aufruf“, erzählt sie.
Und es kam eine kleine, aber feine Gruppe zusammen. Von jung bis alt war jedes Alter vertreten. Doch dann fiel das Theater wegen der Pandemie aus – bis es im vergangenen Jahr endlich so weit war. Das erste Stück der Gruppe, „Es fährt kein Zug nach nirgendwo“ aufgeführt im Gemeindehaus in Geroda, war ein voller Erfolg, die Karten waren ausverkauft.
15 Mitglieder in der Theatergruppe
Deshalb überlegte die Theatergruppe, den Aufführungsort zu verlegen, und zwar in eine große Scheune auf dem Naturlandhof Kohl am Ortseingang von Geroda - von Bad Brückenau aus gesehen. Johanna Kohls Vater und Landwirt Herbert Kohl ist auch Teil der Theatergruppe.
„Jetzt haben bis zu 120 Personen Platz, wir hoffen auf Interesse in der Gemeinde“, sagt Johanna Kohl. Die Theatergruppe hat aktuell 15 Mitglieder und ist Teil des Obst- und Gartenbauvereins. „Ein paar Mitglieder arbeitet an den Requisiten, der Organisation im Hintergrund, dem Bühnenbau“, sagt Kohl.
Aktuelles gesellschaftliches Thema
Die Bühne ist auf einen Ballenwagen des Landwirtes aufgebaut. Geschickt gestaltet mit Wänden, Türen und Vorhängen ist das Gefährt nicht mehr zu erahnen. Ausgestaltet ist das Bühnenbild als Wohnzimmer für das aktuelle Stück „Bankraub mit Rollator“.
„Das Stück von Viola Schößler ist eine Krimikomödie und passt ganz gut zu uns“, erzählen die Laien. Es nehme Bezug zu einem aktuellen gesellschaftlichen Thema – die Altersarmut – und setzt es kreativ und mit einem Augenzwinkern um.
Vom Alltag abschalten
An drei Tagen, vom 8. bis zum 10. November, führt die Theatergruppe das Stück in drei Akten auf (siehe Infokasten). Für die Aufführungen sorgt ein Technikerteam aus Hammelburg für die professionelle Technik.
Vor einem Jahr etwa suchte die Gruppe das Stück aus, geprobt wird einmal in der Woche mit Unterbrechungen in den Ferien. „Die Zuschauer sollen vom Alltag abschalten und eine gute Zeit haben“, ist sich die Theatergruppe einig.
Ganz anders als in professionellen Theatern sind die Laienschauspielerinnen und -schauspieler in der Gemeinde natürlich persönlich bekannt. Da gehört – nach Meinung der Theatergruppe – auch was dazu, sich vor den Augen der Gemeinde „zum Affen zu machen“.
Informationen zur Aufführung
Worum es geht: Die Theatergruppe Geroda/Platz präsentiert das Stück „Bankraub mit Rollator“, eine Kriminalkomödie von Viola Schößler. In dem Stück geht es um drei Freundinnen, die in armen Verhältnissen leben. Ihre Rente reicht kaum zum Überleben und mit der Post flattern ständig Mahnungen ins Haus. So haben sie in ihrer Not eine Idee, wie sie wieder zu Geld kommen können. Dabei läuft nicht alles wie geplant.
Termine: Freitag und Samstag, 8. und 9. November, jeweils um 19 Uhr sowie am Sonntag, 10. November, um 14 Uhr.
Ort: Scheunen-Theater in der Kissinger Straße 2 (Naturlandhof Kohl)
Karten: Der Eintritt kostet neun Euro. Es gibt keine Abendkasse. Die Karten sind nur im Vorverkauf erhältlich am Sonntag, 27. Oktober, von 15 bis 18 Uhr im Bürgerhaus von Geroda. Restkarten gibt es ab Montag, 28. Oktober, unter 09747/1338 oder fuenf.schneiders@t-online.de .
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