Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten

Rannungen: Rannungen muss sparen

Rannungen

Rannungen muss sparen

    • |
    • |
    Die Sanierung der Brunnenstraße, Kanalsanierungen, die Sanierung des Brunnens II oder die Erweiterung des Kindergartens sollten zeitlich gestaffelt „und nach Möglichkeit über den Finanzierungsplan 2028 hinaus entzerrt" werden.
    Die Sanierung der Brunnenstraße, Kanalsanierungen, die Sanierung des Brunnens II oder die Erweiterung des Kindergartens sollten zeitlich gestaffelt „und nach Möglichkeit über den Finanzierungsplan 2028 hinaus entzerrt" werden. Foto: Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    „Gemeindehaushalt 2025: Entwurf und Beratung des Investitionsprogramms“ stand auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Die Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft legte dazu eine Übersicht über mögliche Investitionen vor und dazu eine Liste von Vorhaben, die „zeitlich gestaffelt“, also geschoben werden sollten. In dieser Sitzung wurden nur ein paar Eckzahlen vorgelegt, auf eine Diskussion oder gar Änderungsvorschläge verzichteten die Mitglieder des Gemeinderats.

    Den Haushaltsplan für Rannungen erstellt die Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft in diesem Jahr als ersten, vor den Haushalten von Maßbach und Thundorf, teilte Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) mit. Der Haushaltsplan für 2024 war erst im Oktober 2024 verabschiedet und im Januar 2025, also nach Ende des Haushaltsjahres, vom Landratsamt genehmigt worden.

    Laut der vorläufigen Finanzplanung für 2025 bis 2028 müssten, um bereits begonnene oder geplante Maßnahmen zu finanzieren, im laufenden Jahr 473.000 Euro aus der Rücklage entnommen und ein Kredit in Höhe von 919.000 Euro aufgenommen werden. 2026 bis 2027 wären weitere Kredite in Höhe von insgesamt 2,141 Millionen Euro notwendig.

    Finanzieller Spielraum eingeschränkt

    Der Schuldenstand der Gemeinde würde sich bis zum Ende des Jahres auf etwa 3,158 Millionen Euro steigern. Dies würde eine Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 2871 Euro pro Einwohner bedeuten. „Der Landesdurchschnitt 2020 für vergleichbare Gemeinden betrug 631 Euro “, heißt es in der Sitzungsvorlage und weiter „angelehnt an einen Finanzierungszeitraum von etwa 20 Jahren, würde sich im Jahr 2028 eine jährliche Tilgungsleistung von 187.400 Euro ergeben, ohne Zinsleistungen“. Dies werde den finanziellen Spielraum der Gemeinde stark einschränken.

    Ab dem kommenden Jahr könne bereits die Mindestzuführung (der Betrag, der mindestens vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt für die Tilgung der Kredite überwiesen werden muss) nicht mehr aufgebracht werden. Mit diesen Zahlen wäre „die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde Rannungen “ nicht mehr gesichert!“ heißt es warnend in der Vorlage der Kämmerei. Deshalb sei in Zukunft vermehrt eine zurückhaltende und sparsame Haushaltspolitik zu praktizieren. Zukünftige Haushalte und Finanzpläne sollten mit entsprechend gebotener Vorsicht aufgestellt und für die Folgejahre an die jeweilige Situation angepasst werden.

    Auch ganz konkrete Vorschläge werden gemacht. Die Sanierung der Brunnenstraße, Kanalsanierungen, die Sanierung des Brunnens II oder die Erweiterung des Kindergartens sollten zeitlich gestaffelt „und nach Möglichkeit über den Finanzierungsplan 2028 hinaus entzerrt“ werden. Ansonsten könne auch in Zukunft die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde nicht mehr hergestellt werden. Zudem sollten weitere Einsparmöglichkeiten vom Gemeinderat geprüft werden, schlägt die Kämmerei vor: Sanierung des Parkplatzes an der Mehrzweckhalle (100.000 Euro ), Neubau des Jugendtreffs (100.000 Euro ) Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Tiefbehälter (30.000 Euro ) und Dachsanierung an der alten Schule (100.000 Euro ).

    Nur Bürgermeister Zehner äußerte sich kurz zu diesem Tagesordnungspunkt. Verabschiedet werden der Verwaltungshaushalt und das Investitionsprogramm 2025 und die nächsten Jahre erst in einer späteren Sitzung. „Manches, was Kämmerer Michael Weigand vorschlägt, können wir nicht groß schieben“, meinte er. Die Sanierung der Brunnenstraße hänge mit der Einrichtung eines Nahwärmenetzes zusammen, der Antrag dafür müsse bis Ende 2027 gestellt sein. Er kündigte auch an „wir werden nicht umhinkommen, 2026 die Gewerbesteuer zu erhöhen“.

    Zehner hofft, dass der Haushalt sehr bald erstellt und vom Landratsamt genehmigt ist, denn „ich mache keine Einweihung der Halle, wenn noch Handwerkerrechnungen offen sind. Das wäre mir peinlich“.

    Kommentar von Dieter Britz

    Geldregen komm!

    „Geldregen, Geldregen komm. Komm doch bitte gleich“, trällerte im Jahr 1961 die schwedische Schlagersängerin Bibi Johns. Nun bräuchte Rannungen ganz dringend so einen warmen Geldregen. Kein einziges der Projekte, die auf der Wunschliste stehen, ist unnötig oder gar Luxus. Die Brunnenstraße und der Brunnen II müssen dringend erneuert werden, der Kindergarten platzt aus allen Nähten und muss deshalb erweitert werden, die Jugendlichen brauchen einen neuen Treffpunkt und der Parkplatz an der mit viel Geld sanierten Halle sollte ebenfalls dringend saniert werden.

    Der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Tiefbehälters würde zwar 30.000 Euro Investitionskosten bedeuten – aber gleichzeitig Geld einbringen oder sparen. Deshalb sollten die Verantwortlichen schon sehr genau durchrechnen, ob der Bau der Photovoltaikanlage, notfalls sogar auf Pump, nicht für die Gemeinde rentabler ist. Auch die Dachsanierung der alten Schule sollte sehr genau geprüft werden. Wenn es durch Wind und Wetter Schäden gibt, dann kommt die Sanierung in ein paar Jahren viel teurer als jetzt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden