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Bad Kissingen: Gibt es ein Raser-Problem in der Bad Kissinger Innenstadt?

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Gibt es ein Raser-Problem in der Bad Kissinger Innenstadt?

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    Extreme Raserei, extreme Maßnahmen: Fahrzeugbeschlagnahme bei Tempoüberschreitung in Österreich.
    Extreme Raserei, extreme Maßnahmen: Fahrzeugbeschlagnahme bei Tempoüberschreitung in Österreich. Foto: Robert Michael/dpa

    Es ist ein Problem, das viele Städte kennen – Raser. Das bedeutet schnelle Autos, extreme Geschwindigkeitsüberschreitungen und genervte Anwohnerinnen und Anwohner.

    Immer wieder erreichen die Redaktion Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern, die auf das Thema aufmerksam machen. Insbesondere die Maxstraße ist dabei immer wieder Thema. Doch wie groß ist das Problem wirklich und wer gilt überhaupt als Raser?  

    Die Maxstraße in Bad Kissingen: Wie genau wird es hier mit Tempo 30 genommen?
    Die Maxstraße in Bad Kissingen: Wie genau wird es hier mit Tempo 30 genommen? Foto: Simon Snaschel

    Raser sind ein bekanntes Problem

    Der örtliche Beauftragte für Verkehrssicherheit bei der Polizei teilte mit, dass das Thema „natürlich auch der Polizei Bad Kissingen bekannt“ ist. Gemessen an der Bevölkerungsgröße sei die Anzahl der Verkehrssünder jedoch „eher unterdurchschnittlich“. Entsprechend wäre auch der Begriff Szene nicht treffend.

    Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr fünf relevante Vorgänge. Dazu zählten zwei „Verkehrsordnungswidrigkeiten wegen unnötigem Lärm“ und „drei technische Veränderungen, welche das Erlöschen der Betriebserlaubnis zur Folge hatten“.

    Bisher gibt es keine Unfälle zu verzeichnen und die Polizei versucht, dass das auch so bleibt. „Gedankenlosigkeit, rücksichtslose und rasante Fahrmanöver werden konsequent verfolgt.“

    Was sind die Gegenmaßnahmen der Polizei?

    Um das zu bewerkstelligen, führen Beamte in der gesamten Stadt zu verschiedenen Zeiten regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen durch. Die Polizei setzt auf Streife außerdem speziell geschultes Personal ein, um verdächtige Autos zu kontrollieren. Damit verbunden, findet auch ein regelmäßiger „Austausch mit der Fahrerlaubnisbehörde“ statt. 

    Die Maxstraße ist laut Polizei jedoch kein Hotspot oder besonders hervorzuheben, da sie „im Innenstadtbereich zu den Hauptverkehrsadern“ gehört. So gibt es vergleichbar mit anderen Städten in Bad Kissingen die „typischen Runden“. Diese würden um den Berliner Platz, die Max- und Theresienstraße, sowie die Ludwigsbrücke verlaufen.

    „Mitteilungen aus der Bevölkerung werden grundsätzlich verfolgt“, schreibt der Verkehrssicherheitsbeauftragte. Für eine Verfolgung unerlaubten Rasens sei die Polizei jedoch aktiv auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Deshalb rät sie zur Meldung von auffälligen Fahrzeugen, inklusive Kennzeichen, bei der zuständigen Polizeidienststelle . Der Beauftragte für Verkehrssicherheit betont: „Wir gehen jedem Hinweis nach!“ 

    Die Polizei blitzte mehrere Raser in Welitsch.
    Die Polizei blitzte mehrere Raser in Welitsch. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

    Hauptsache schnell

    Der Begriff des Rasers ist im Deutschen mittlerweile sehr gängig geworden. Doch ist man schon ein Raser, wenn man mal mit 60 Stunden pro Kilometer durch die Zone 50 fährt? Wer gerade schon ins Schwitzen gekommen ist, kann sich wieder beruhigen. Der große Unterschied liegt im willentlichen Ausmaß der Geschwindigkeitsüberschreitung und der damit einhergehenden Gefährdung von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern.  

    Juristisch gesehen gibt es keine starre Kilometerzahl, ab der man in Deutschland als Raser gilt. Entscheidend ist am Ende immer die Gesamtheit der Umstände. Dennoch lassen sich grob einige Merkmale ausmachen. 

    • Extreme Geschwindigkeitsüberschreitung: Raser überschreiten die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in erheblichem Maße. Oft gelten Überschreitungen von 40 bis 50 Kilometer pro Stunde innerorts und 50 bis 80 Kilometer pro Stunde außerorts und auf Autobahnen als Rasen.
    • Bewusste Missachtung der Verkehrsregeln: Vorsätzliches Ignorieren von Geschwindigkeitsbegrenzungen und anderer Verkehrsvorschriften.
    • Hohes Risikopotenzial: Es entsteht durch die Fahrweise ein deutlich erhöhtes Risiko für Unfälle mit Schwerverletzten und/oder Toten. 
    • Rücksichtslosigkeit: Ihnen fehlt oft die Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.
    Bei Rothenkirchen war der Raser mit Tempo 190 unterwegs.
    Bei Rothenkirchen war der Raser mit Tempo 190 unterwegs. Foto: Symbolbild: Frank Rumpenhorst/dpa

    Tuner sind nicht gleich Raser

    Die Überschneidungen zwischen der Tuning- und Raserszene sind nicht abzustreiten, dennoch darf nicht der Fehler gemacht werden beide gleichzusetzen. Immer wieder distanzieren sich Tuner von Rasern und Posern.

    Tatsächlich hat Tuning sehr vielfältige Aspekte, die sich nicht einfach auf schnelles Fahren reduzieren lassen. Neben einer reinen Leistungssteigerung geht es vielen mehr um:

    • Optische Aufwertung: Lackierungen, Felgen, Karosserieteile, Innenraumgestaltung 
    • Verbesserung der Fahrdynamik: Durch Fahrwerksänderungen (Tieferlegung, Sportfahrwerk), Bremsanlagen 
    • Individuelle Anpassung: Um das Fahrzeug einzigartig zu machen und den persönlichen Stil auszudrücken.

    Zudem ist Tuning an sich nichts Illegales, solange Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter die geltenden Verkehrsregeln und Sicherheitsbestimmungen erfüllen. Viele Einbauten und Veränderungen benötigen deshalb eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). Es kann allerdings auch sein, dass der TÜV Teile einzeln abnimmt und in die Fahrzeugpapiere einträgt. 

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