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Ramsthal: Schöppeln, Brotzeit und Pfeffernüss': 10 außergewöhnliche Heckenwirtschaften in Unterfranken

Ramsthal

Schöppeln, Brotzeit und Pfeffernüss': 10 außergewöhnliche Heckenwirtschaften in Unterfranken

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    Rund 90 traditionelle Heckenwirtschaften gibt es in Franken noch - so wie die "Hecke" im Weingut Freihof in Sommerach (rechts oben). Im Bild zu sehen: Franz und Manuela Kram.
    Rund 90 traditionelle Heckenwirtschaften gibt es in Franken noch - so wie die "Hecke" im Weingut Freihof in Sommerach (rechts oben). Im Bild zu sehen: Franz und Manuela Kram. Foto: Fabian Gebert

    Endlich wieder in gemütlichem Ambiente typisch fränkische Spezialitäten und natürlich Wein aus der Region genießen: Nachdem in den vergangenen beiden Jahren durch Corona nicht viel möglich war, öffnen heuer wieder etliche Winzerinnen und Winzer die Türen zu ihren Heckenwirtschaften. Nachfolgend hat diese Redaktion eine kleine Auswahl an außergewöhnlichen "Hecken" in ganz Unterfranken zusammengestellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

    Über 180 Heckenwirtschaften gab es in Franken einst. Inzwischen haben viele Winzerbetriebe eine Gaststättenkonzession beantragt, um ihre Weinbistros ganzjährig öffnen zu dürfen. Nach Angaben des Fränkischen Weinbauverbandes gibt es in der Region aber immer noch rund 90 klassische "Hecken", die meist im Frühjahr, Sommer oder Herbst nur für ein paar Wochen oder an Wochenenden ihre Türen nach der alten Tradition öffnen.

    "Häcke" kommt von Häcker, wie in Franken der Winzer genannt wird. Eine original Häckerwirtschaft darf im Jahr nur maximal vier Monate geöffnet sein. Wegen Corona hätten viele Winzerinnen und Winzer umdisponiert und ihre Heckenwirtschaften als "Weingärten" nach draußen verlegt, sagt Annette Hoferer, die mit ihrem Mann die Internetseite "Fränkische Heckenwirtschaften" betreibt. Dort findet man immer aktuell, wo gerade geöffnet ist.

    1. Die Winzerhütte Retzbach (Lkr. Main-Spessart)

    Mitten in den Weinbergen liegt die Winzerhütte Retzbach.
    Mitten in den Weinbergen liegt die Winzerhütte Retzbach. Foto: Touristinformation Zellingen

    Was besonders ist: Zweifellos die Lage. Hoch über den Felsen des Retzbacher Benediktusberges, mitten in den Weinbergen gelegen, thront die kleine Winzerhütte der Familie Heßdörfer. Strom und fließend Wasser? Gibt's nicht! Dafür aber einen herrlichen Blick aus der rebenumrankten Laube oder dem winzigen Gastraum hinunter ins Maintal. Die Winzerhütte ist ein schönes Ziel für Wanderer, die ab Retzbach oder Thüngersheim über Winzerwege aufsteigen.

    Spezialität: Hier gibt es nur kalte Speisen, da alles angeliefert werden muss. Tipp: Die Häckerplatte oder Retzbacher Pfeffernüss', eine Makronenart.

    Öffnungszeiten: Von 21. Mai bis 18. September immer samstags ab 14 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 13 Uhr. Weitere Infos gibt es auf der Facebook-Seite der Winzerhütte.

    2. Die Heckenwirtschaft im Weingut Vollhals in Rödelsee (Lkr. Kitzingen)

    Lisa und Jens Vollhals versorgen die Gäste in der Heckenwirtschaft ihres Weingutes.
    Lisa und Jens Vollhals versorgen die Gäste in der Heckenwirtschaft ihres Weingutes. Foto: Fabian Gebert

    Was besonders ist: Der große und schöne Außenbereich auf der Terrasse und im Garten hinter dem Weingut von Lisa und Jens Vollhals. Hier kann man bei schönem Wetter seinen Wein und kleine fränkische Spezialitäten genießen.

    Spezialität: Zu empfehlen sind die Hausmacher-Bratwürste, die es mit Weinsauerkraut, als Blaue Zipfel, als Fränkische Currywurst oder mit Käse überbacken auf einem Bauernbrot gibt.

    Öffnungszeiten: Von 8. Mai bis 24. Juli an Sonn- und Feiertagen ab 15 Uhr. Es wird um Reservierung unter info@weingut-vollhals.de oder telefonisch unter 09323/3738 gebeten.

    3. Die Heckenwirtschaft Bauer in Remlingen (Lkr. Würzburg)

    Greta Bauer ist ein fränkisches Original. Für die Heckenwirtschaft räumt Familie Bauer das Wohnzimmer aus und Greta Bauer kocht ihre berühmten Schnickerli. Ab 16. Juli ist wieder geöffnet.
    Greta Bauer ist ein fränkisches Original. Für die Heckenwirtschaft räumt Familie Bauer das Wohnzimmer aus und Greta Bauer kocht ihre berühmten Schnickerli. Ab 16. Juli ist wieder geöffnet. Foto: Thomas Obermeier

    Was besonders ist: Bis zu dreimal im Jahr räumtFamilie Bauer ihre Wohnstube für die Heckenwirtschaftaus, die es bereits seit über 60 Jahren gibt. Legendär sind die fränkischen Schnickerli, für die Greta Bauer in den 90er Jahren sogar mit einer Landtags-Petition gekämpft hat. Die Spezialität sollte von der Speisekarte verschwinden, weil sie einem Kontrolleur als zu aufwendig für eine Heckenwirtschaft erschien. Im Sommer können Gäste bei Familie Bauer auch im Freien sitzen und sich bewirten lassen.

    Spezialität: Selbstgekochte Fränkische Schnickerli aus Kuhmagen. Daneben werden auch hausgemachte Bratwürste und Winzerplatten angeboten.

    Öffnungszeiten: Drei Wochen ab dem 16. Juli jeweils von zwölf bis 22 Uhr. Für den Herbst ist eine weitere Hecke geplant, der Zeitraum steht noch nicht fest. Aktuelle Informationen gibt es auf der Internetseite:https://heckenwirtschaft-bauer.jimdofree.com/

    4. Die Hecke bei Geli Körber in Erlabrunn (Lkr. Würzburg)

    Angelika und Theo Körber sind gerne Gastgeber in der eigenen Heckenwirtschaft – und das nun schon seit über 30 Jahren.
    Angelika und Theo Körber sind gerne Gastgeber in der eigenen Heckenwirtschaft – und das nun schon seit über 30 Jahren. Foto: Fabian Gebert

    Was besonders ist: Die Hecke des Winzerpaares Angelika und Theo Körber ist die älteste der drei Erlabrunner Heckenwirtschaften: Seit 1988 geht man in dem Weinort "zur Geli", wo zweimal im Jahr die Gäste im Hof und in der Stube sitzen können. Körber (Weingut Otto Körber) ist nicht nur gerne Gastgeberin, sondern auch Meßnerin und seit 23 Jahren geprüfte Gästeführerin. Den Menschen den Wein und ihre Heimat Erlabrunn bei einer Wanderung auf den Volkenberg in Deutschlands größtem Schwarzkiefernwald näherzubringen, schenke ihr Freude, sagt sie.

    Spezialität: Die blauen Zipfel im Sud

    Öffnungszeiten: Von 11. bis 28. Mai und von 7. bis 17. September jeweils Mittwoch bis Samstag ab 16 Uhr. Weitere Informationen unter www.weingut-koerber.de

    5. Die Heckenwirtschaft Maiberger in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart)

    Schöppeln im Freien: In der Heckenwirtschaft Maiberger in Karlstadt geht das noch ganz traditionell.
    Schöppeln im Freien: In der Heckenwirtschaft Maiberger in Karlstadt geht das noch ganz traditionell. Foto: Fabian Gebert

    Was besonders ist: Die Hecke der Winzerfamilie Maiberger-Gleichmann ist noch eine sehr traditionelle mit eigenem Landwein. Neben der klassischen Häckerbrotzeit gibt es hier auch vegane Brotaufstriche und Süßes zum Nachtisch.

    Spezialität: Geselchtesbrot, Sülze mit Brot, verschiedene Käse- und vegane Brotaufstriche.

    Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr sowie an Samstagen und Sonn- und Feiertagen von 14 bis 23 Uhr. Aktuell ist die Hecke noch bis 20. Mai geöffnet. Im Herbst wird sie voraussichtlich von 27. August bis 11. September betrieben. Weitere Informationen unter: www.heckenwirtschaft.com

    6. Die Heckenwirtschaft im Weingut Freihof in Sommerach (Lkr. Kitzingen)

    Der Innenhof des Weingutes Freihof in Sommerach lädt noch bis Ende Mai zur Heckenwirtschaft ein.
    Der Innenhof des Weingutes Freihof in Sommerach lädt noch bis Ende Mai zur Heckenwirtschaft ein. Foto: Fabian Gebert

    Was besonders ist: Die bewegte Geschichte des Weingutes Freihof lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Bei schönem Wetter kann man hier auch im gemütlichen Innenhof sitzen. Ausgeschenkt wird in der Hecke unter anderen ein Silvaner "Sommeracher Katzenkopf" von 2019, für den das Weingut beim internationalen Silvanerforum den ersten Platz erzielt hat. Aber auch selbst erzeugte Edelbrände können gekostet werden.

    Spezialität: Die Scheurebe Rahmsuppe oder gebratene Rippchen mit Rotweinsoße. Außerdem gibt es Käsespezialitäten wie überbackenen Gerupften.

    Öffnungszeiten: Die Heckenwirtschaft hat noch bis 29. Mai geöffnet (freitags ab 17 Uhr, samstags und sonntags ab 14 Uhr). Im Herbst kann dann wieder ab Mitte September sechs Wochen lang geschöppelt werden. Weitere Informationen unter www.weingut-freihof.de

    7. Die Hecke im Weingut Keller in Ramsthal (Lkr. Bad Kissingen)

    Beim Weingut Keller in Ramsthal sitzt man in einem Gewölbekeller, wenn Heckenwirtschaftszeit ist.
    Beim Weingut Keller in Ramsthal sitzt man in einem Gewölbekeller, wenn Heckenwirtschaftszeit ist. Foto: Chris Bayer (Archivfoto)

    Was besonders ist: Die Heckenwirtschaft des Weinguts Keller befindet sich im nördlichsten Anbaugebiet des Frankenweins. Hier sitzt man in einem urigen Gewölbekeller. Die Tochter des Hauses, Linda Keller, ist aktuell eine der drei Bewerberinnen um das Amt der Fränkischen Weinkönigin.

    Spezialität: Es gibt Hausmacher-Wurst und fränkische Käsegerichte. Dazu kann man sich einen tiefdunklen Regent schmecken lassen - eine pilzresistente Neuzüchtung, für die Silvaner- und Müller-Thurgau-Reben mit einem französischen Chambourcin gekreuzt wurden.

    Öffnungszeiten: Von 5. bis 21. August, von 7. bis 30. Oktober und von 26. Dezember bis 29. Januar jeweils Freitag und Samstag ab 17 Uhr, sowie sonn- und feiertags ab 15 Uhr (Dezember und Januar ab 14 Uhr). Weitere Infos unter www.weinbau-keller.de

    8. Die Heckenwirtschaft im Weingut Hirn in Untereisenheim (Lkr. Würzburg)

    In Untereisenheim sind Heckenwirtschaft und Weingut von Friedensreich Hundertwasser entworfen worden.
    In Untereisenheim sind Heckenwirtschaft und Weingut von Friedensreich Hundertwasser entworfen worden. Foto: Fabian Gebert

    Was besonders ist: Winzer Matthias Hirn ist ein großer Fan von Friedensreich Hundertwasser - und schickte vor gut 20 Jahren eine Bauanfrage an das Wiener Büro des Künstlers und Architekten. Hundertwasser begann 1998 mit der Planung, sein Büro vollendete nach seinem Tod das "Hundertwasser-Weingut", zu dem auch die Heckenwirtschaft gehört.

    Spezialität: Neben fränkischen Klassikern gibt es hier auch Bruschetta, Wraps, vegane Gemüsepfanne oder Quitten-Burger.

    Öffnungszeiten: Aktuell noch bis zum 26. Juni ist Frühlings-Hecke an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen von 12 bis 20 Uhr (warme Küche bis 19 Uhr). Im Herbst soll die Heckenwirtschaft von 17. September bis 31. Oktober zu den gleichen Zeiten geöffnet sein. Eine Reservierung wird empfohlen: www.weingut-hirn.de

    9. Heckenwirtschaft und Heckengarten Mühlfelder in Knetzgau (Lkr. Hassberge)

    Hat ab 21. Mai an den Wochenenden wieder für Gäste geöffnet: Die  Heckenwirtschaft des Weinguts Mühlfelder in Knetzgau (Lkr. Haßberge).
    Hat ab 21. Mai an den Wochenenden wieder für Gäste geöffnet: Die  Heckenwirtschaft des Weinguts Mühlfelder in Knetzgau (Lkr. Haßberge). Foto: Florian Mühlfelder

    Was besonders ist: Am Fuße des Schlossbergs im Knetzgauer Ortsteil Zell am Ebersberg liegt das Weingut Florian Mühlfelder. Die Heckenwirtschaft hat für Gäste im romantischen Innenhof des Weingutes und im angrenzenden Garten geöffnet.

    Spezialität: Die hausgemachte Winzer- und Käseplatten. Das Weingut hat einen alten Holzofen, aus dem an den Wochenenden schon mal Steaks oder selbst gemachte Pizza kommen. Wegen Personalknappheit kann Winzer Florian Mühlfelder aber noch nicht versprechen, ob der Ofen in diesem Jahr regelmäßig angeschürt wird.

    Öffnungszeiten: Von 21. bis 29. Mai und 16. bis 24. Juli sowie am 3. und 4. September jeweils Samstag und Sonntag ab 13.30 Uhr. Um Reservierung telefonisch unter 09529/951804 oder per E-Mail wird gebeten: weinbau-muehlfelder@online.de. Weitere Infos unter www.weinbau-muehlfelder.de

    10. Der Weingarten von Winzerin Ilonka Scheuring in Margetshöchheim (Lkr. Würzburg)

    In drei Höfen rund um ihr Weingut lädt Winzerin Ilonka Scheuring in Margetshöchheim zur Heckenwirtschaft.
    In drei Höfen rund um ihr Weingut lädt Winzerin Ilonka Scheuring in Margetshöchheim zur Heckenwirtschaft. Foto: Fabian Gebert

    Was besonders ist: Winzerin Ilonka Scheuring, die 2010 beste Jungwinzerin des Jahres war, hat ihre Heckenwirtschaft wegen Corona bereits 2021 kurzerhand in die drei Innenhöfe ihres Weingutes in der Lutzgasse verlegt. Zwischen Olivenbäumen und Zitronenpflanzen kann man hier ihre Weine und kleine Speisen genießen.

    Spezialität: Neben Bratwürsten mit Weinsoße gibt es ein "Wasserschutzbrot" mit selbst gemachtem Frischkäse oder ein "Brätbrot" mit Bergkäse überbacken. Für das "Wasserschutzbrot" wird Weizen verwendet, der deutlich weniger gedüngt wurde, um das Grundwasser zu schonen. Außerdem gibt es viel Süßes zum Nachtisch.

    Öffnungszeiten: Seit 4. Mai bis voraussichtlich Mitte August jeden Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr. Reservierungen sind nicht möglich. Weitere Infos unter www.weingut-scheuring.de

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