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Schondra: Zukunft der Wälder in den Händen

Schondra

Zukunft der Wälder in den Händen

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    „Sicherheit zuerst“ – Ist der Baum korrekt und sicher gefällt worden? Das muss hier bei der sogenannten „Stockbeurteilung“ vom Prüfling erkannt werden. Von links: Forstwirtschaftsmeister Christoph Hengst von der Forstschule Lohr, Forstanwärter Johannes Hofmann und Revierleiter Joachim Dahmer
    „Sicherheit zuerst“ – Ist der Baum korrekt und sicher gefällt worden? Das muss hier bei der sogenannten „Stockbeurteilung“ vom Prüfling erkannt werden. Von links: Forstwirtschaftsmeister Christoph Hengst von der Forstschule Lohr, Forstanwärter Johannes Hofmann und Revierleiter Joachim Dahmer Foto: Stefan Feller

    70 Prüflinge des diesjährigen bayernweiten Ausbildungsjahrganges traten die Qualifikationsprüfung für den Forstdienst an. Eine Gruppe von 35 Prüflingen absolvierte die Waldprüfung im Walddistrikt „Mettermich“ des Gemeindewaldes Schondra , heißt es einer Pressemitteilung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF).

    Herausforderung für alle

    „Waldprüfungen“ durchzuführen, ist sehr aufwendig in der Vorbereitung. Der von der Forstschule Lohr für die Berufsabschlussprüfung ausgewählte und „streng geheimgehaltene“ Prüfungsort im Dienstgebiet von Revierförster Joachim Dahmer vom AELF Bad Neustadt wurde mit fleißigen Helfern des örtlichen Bauhofes und mit Unterstützung des Forstbetriebes Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten vorbereitet. „Streng geheim“ deshalb, damit jeder Prüfling, der aus den unterschiedlichsten Landesteilen Bayerns kommen kann, die gleichen Prüfungsvoraussetzungen hat.

    Die Herausforderungen an die Förster-Prüflinge sind groß. Sie sind für die Zukunft unserer Wälder verantwortlich.

    Für die anspruchsvolle Tätigkeit des Revierleiters oder der Revierleiterin ist im Regelfall ein Bachelor-Abschluss oder die erfolgreich bestandene Abschlussprüfung einer Fachhochschule oder einer Hochschule in einem mindestens dreijährigen Fachhochschulstudiengang in einer forstwirtschaftlichen Fachrichtung erforderlich. Absolventinnen und Absolventen eines forstlichen Diplom- oder Bachelorstudiums , die die Leitung eines Reviers bei der Bayerischen Forstverwaltung oder den Bayerischen Staatsforsten anstreben, müssen zunächst ei-nen einjährigen Vorbereitungsdienst mit anschließender Qualifikationsprüfung ableisten.

    Vorbereitung sehr aufwendig

    „Diese Waldprüfungen erfordern am Prüfungsort umfangreiche Vorarbeiten“, erklärt Förster Joachim Dahmer. „Wir haben durch einen örtlichen Forstunternehmer Holzstämme verschiedenster Baumarten in unterschiedlichen Qualitäten bereitgestellt. Die Stämme sollten von den Prüflingen in ihrer Qualität erkannt und in Güteklassen sortiert werden.“

    Die Mitarbeiter des Bauhofes Schondra baggerten einen Bodeneinschlag. An diesem sollten Prüflinge den Waldboden analysieren und beurteilen. Der Forstbetrieb Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten stellte zwei Waldarbeiter-Schutzwagen in das Prüfungsgebiet. Sie dienen den Prüfern und Prüferinnen als „Büro im Wald“ für die Auswertungen der Prüfungsaufgaben.

    Während der Prüfung arbeiten sich die Försteranwärter und -anwärterinnen einzeln und ge-taktet durch die rund einstündige Prüfung. An zehn Stationen müssen sie jeweils in Beglei-tung von zwei Prüfern verschiedene Fragen zu Bodenverhältnissen, Waldbeständen, vor-kommenden Baumarten, notwendigen Waldpflegemaßnahmen beantworten und Lösungs-vorschläge anbieten.

    Waldprofi zur Servicekraft

    Förster Dahmer, der vor 30 Jahren selbst als Prüfling agierte, unterstützt heute die Teilneh-mer und Prüfer als „Servicekraft“. Am großen Tag sorgt er dafür, dass alle mit Essen und Getränken versorgt werden.

    „Diese Arbeit für unseren Berufsnachwuchs mache ich gerne“, so Förster Dahmer. „Die jungen Leute werden gebraucht. Sie sind der Schlüssel zur nachhaltigen Forstwirtschaft. Überall klaffen personelle Lücken, und Revierleiterstellen können nicht zeitnah wiederbesetzt werden.“

    Dieser Meinung schließt sich Schondras Bürgermeister Bernold Martin an. „Es ist wichtig, junge Nachwuchskräfte für die künftige Betreuung der Wälder auszubilden“, betont er.

    Der Markt Schondra habe gerne das Prüfungsobjekt sowie fleißige Helfer zur Verfügung gestellt und die Forstschule unterstützt.

    Erleichterte und glückliche Gesichter – die frisch geprüften Försterinnen und Förster am Ende ihres Prüfungsparcours in Schondra.
    Erleichterte und glückliche Gesichter – die frisch geprüften Försterinnen und Förster am Ende ihres Prüfungsparcours in Schondra. Foto: Joachim Dahmer
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