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Bad Kissingen: Schüler aus dem brennenden Bus bei Bad Kissingen: "Wir hatten Riesenglück!"

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Schüler aus dem brennenden Bus bei Bad Kissingen: "Wir hatten Riesenglück!"

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    Die Feuerwehr musste am Donnerstagnachmittag bei Winkels unter anderem auch dafür sorgen, dass sich das Feuer nicht an den Böschungen ausbreitete.
    Die Feuerwehr musste am Donnerstagnachmittag bei Winkels unter anderem auch dafür sorgen, dass sich das Feuer nicht an den Böschungen ausbreitete. Foto: Harald Albert

    Die Situation war schwierig, als die ersten Feuerwehrleute am Ort des Geschehens auf der Straße zwischen dem Bad Kissinger Stadtteil Winkels und Nüdlingen eintrafen. "Ich bin mit dem Auto noch an dem Bus vorbeigekommen", sagt der Bad Kissinger Stadtbrandinspektor Harald Albert. Als er sich am Donnerstag vom Auto aus einen Überblick über das Geschehen verschaffen wollte, habe es im hinteren Teil des Busses schon kräftig geraucht. "Dann hat der Bus plötzlich durchgezündet und lichterloh gebrannt."

    Zum Glück seien die 35 Schülerinnen und Schüler, die in dem Linienbus von Bad Kissingen aus nach Hause unterwegs waren, zu diesem Zeitpunkt längst in Sicherheit gewesen. Sie standen weit weg auf einer Anhöhe und wurden kurze Zeit später von einem anderen Bus abgeholt, sagt Albert.

    Auch Realschüler Lorenz Wilm (14) saß zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern in diesem Bus. Er schildert im Gespräch mit dieser Redaktion, wie die Busfahrerin das Fahrzeug, kurz nach der Ortsausfahrt, langsam stoppte. "Man konnte den öligen Geruch schon riechen", sagt er. Beim Blick aus dem Fenster habe er schon Rauch aufsteigen sehen.

    "Man konnte den öligen Geruch schon riechen."

    Realschüler Lorenz Wilm

    Die Busfahrerin habe sehr schnell die Türen aufgemacht. "Ich packte meine Sachen und rannte mit den anderen aus dem Bus, der schon voller Rauch war." Die Busfahrerin habe den Schülerinnen und Schülern nachdrücklich eingeprägt, so erzählt Lorenz, weiter weg am Straßenrand bei einem Verkehrsschild zu warten. Keiner solle allein in Richtung Nüdlingen laufen, habe sie gesagt.

    Von einer Wiese aus hätten die Jugendlichen gesehen, wie schnell das Fahrzeug Feuer fing. "Der Rauch wurde immer schwärzer, dann hat es am Motor hinten angefangen zu brennen", sagt der 14-Jährige. Das alles habe keine zwei Minuten gedauert. "Ein Freund von mir rief die Feuerwehr, währenddessen sind Heckteile des Busses abgefallen und das Feuer wurde stärker."

    Feuerwehr und Busunternehmen loben die Reaktion der Fahrerin

    Kann er schon fassen, was er erlebt hat? Es wäre "schon blöd gewesen", wenn die starke Rauchentwicklung und das Feuer während der Fahrt aufgetreten wären, so Lorenz Wilm. "Wir hatten ein Riesenglück!" Er habe schon mal erlebt, dass ein Bus stehenblieb. Damals sei aber nichts Schlimmes passiert. Ob er sich am nächsten Tag wieder in den Schulbus setzt? Lorenz: "Na klar!"

    "Sie hat alles richtig, alles super gemacht."

    Firmenchef Udo Seger über seine Busfahrerin

    Die Feuerwehrleute mussten schnell reagieren, damit sich das Feuer nicht auf die Straßenböschungen ausbreitete, sagt Albert. Denn in unmittelbarer Nähe liegen Wohnhäuser und Gärten, die man auf keinen Fall habe in Gefahr bringen wollen.

    Polizei schätzt Sachschaden auf rund 130.000 Euro

    Wie schnell sich so ein "technischer Defekt" (laut Polizeibericht) an einem Fahrzeug zum Brand entwickeln kann, darüber habe man später auch im Kreis der Feuerwehrleute diskutiert, sagt Albert. Der Busfahrerin, die die Mädchen und Buben sofort aussteigen ließ und vom Fahrzeug wegführte, zollte er besondere Anerkennung: "Sie hat sehr besonnen reagiert."

    Auch Busunternehmer Udo Seeger (Münnerstadt) sagt über das beherzte Eingreifen seiner Angestellten: "Sie hat alles richtig, alles super gemacht." Einmal im Jahr werden alle Busfahrerinnen und Busfahrer zur Schulung geschickt, damit sie für Gefahrensituationen gerüstet seien, sagt Seger.

    Es komme in jedem Busunternehmen hin und wieder vor, dass ein Fahrzeug einen technischen Defekt habe, so Seger. Oft handle es sich dann um Kleinigkeiten, die sich schnell beheben lassen. Dass ein Bus ausbrenne, sei außergewöhnlich, sagt er. An ersten Schätzungen der Polizei beträgt der Sachschaden am Bus rund 80.000 Euro, an der Straße etwa 50.000 Euro.

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