„Wir finden es eine wunderbare Sache, dass die Jugend Europas sich austauscht und kennenlernt“, begrüßte Bürgermeister Helmut Blank am Freitag die ungarischen Austauschschüler bei einem Empfang im Rathaus.
Zwölf Neuntklässler des Schönborn-Gymnasiums waren bereits im April bei ihren Austauschpartnern gewesen. Jetzt sind zehn Schüler aus Mosonmagyaróvár zum Gegenbesuch in Münnerstadt. Die 30 000-Einwohner-Stadt liegt an der Grenze zu Österreich. Die ungarischen Schüler haben Deutschunterricht in der Schule. Mit ihren Austauschpartnern verständigen sie sich aber oft auch auf Englisch.
Sie werden sich während ihres zehntägigen Aufenthalts mit einem Projekt über die Deutsche Geschichte beschäftigen, das sie am Ende ihren Münnerstädter Austauschschülern vorstellen. Im April hatten sich die Deutschen bereits mit der ungarischen Geschichte befasst. Außerdem ist ein Ausflug nach Nürnberg und in das Bergwerk Merkers (Wartburgkreis, Thüringen) geplant.
Am Sonntag wollen die Jugendlichen gemeinsam Pizza essen gehen. „Danach wollten wir eigentlich Fußball schauen“, meint Geschichtslehrer Albrecht Benkert, der sich um die Gastschüler kümmert und schmunzelt: „Aber da is ja leider etwas dazwischen gekommen.“
Der Ungarn-Austausch findet dieses Jahr bereits zum 23. Mal statt. „Der ist historisch gewachsen“, erklärt Benkert. Nachdem Gorbatschow die Wende eingeleitet hatte, schlug das Kultusministerium vor, den Kontakt zu den östlichen Staaten Europas zu fördern. Der damalige Leiter des Gymnasiums, Elmar Schuster, fuhr daraufhin nach Ungarn und fragte beim erstbesten Gymnasium an, ob dieses an einem Austausch interessiert sei, erzählt Benkert. Die ungarische Schulleiterin war einverstanden, der alljährige Austausch geboren.
Blank dankte auch der Schule für das Engagement. Er freue sich immer, wenn die ungarischen Schüler wieder in Münnerstadt seien. Bei der Begrüßung dabei waren auch die Lehrer, die die Schüler begleiten. Von deutscher Seite sind dies Tanja Sobisch und Marcel Sztukowsky.