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Bad Kissingen: Schulzentrum: Kulturausschuss plädiert für Basisvariante mit 55 Millionen Euro

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Schulzentrum: Kulturausschuss plädiert für Basisvariante mit 55 Millionen Euro

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    Im Kulturausschuss befürwortete man unter anderem auch den Einbau von Holz-Beton-Verbunddecken, wie sie in diesem Computermodell vom Marktplatz des geplanten Gymnasiums zu sehen sind.
    Im Kulturausschuss befürwortete man unter anderem auch den Einbau von Holz-Beton-Verbunddecken, wie sie in diesem Computermodell vom Marktplatz des geplanten Gymnasiums zu sehen sind. Foto: NAK-Architekten

    Die Vorplanungen fürs Schulzentrum, genauer gesagt zunächst für den Bauabschnitt eins, laufen seit 2021. Dabei geht es zunächst um das Gymnasium sowie die Zweifach-Turnhalle und die Mensa. Vor knapp einem Jahr hatte Landrat Thomas Bold die Kosten dafür mit 45 bis 50 Millionen Euro beziffert, ein halbes Jahr später war diese Zahl auf rund 60 Millionen Euro korrigiert worden.

    Das beauftragte Architekturbüro Numrich Albrecht Klumpp (NAK, Berlin) hatte im November 2021 im Kulturausschuss einen Vorentwurf zum ersten Bauabschnitt präsentiert. Die Erstellung der Kostenschätzung war für das Frühjahr 2022 angesetzt worden. Am Dienstag im Kulturausschuss war es soweit. Es mussten Entscheidungen getroffen werden, damit das Projekt in die Leistungsphase drei gehen kann.

    Mehrere Planungsvarianten im Gespräch

    Vor Beginn der Planungen in 2021 hatte man vonseiten des Kreises hervorgehoben, dass die Bauten im Schulzentrum ressourcenschonend, nachhaltig und effektiv sein sollen. Das hat allerdings auch seinen Preis, sagte Landrat Thomas Bold am Dienstag in der Sitzung, in dem das Berliner Architektenbüro den Planungsfortschritt erläuterte. Damit spielte Bold auf Kritik  an den prognostizierten Baukosten von 60 Millionen Euro an, die ihn seinerzeit erreicht habe. Der Baupreisindex von fünf Prozent pro Jahr müsse aber berücksichtigt werden, hielt er dagegen.

    In der Sitzung am Dienstag wurde aber gar nicht mehr an Kosten gerüttelt. Es ging vielmehr um Planänderungen zum Gymnasium, aber auch zum Gebäude mit Zweifach-Turnhalle und Mensa. Die Ausschussmitglieder mussten sich nach den dreieinhalbstündigen Ausführungen der beteiligten Architekten und Ingenieure gleich mehrfach entscheiden.

    Grant Kelly, einer von drei Leitern des NAK-Architektenbüros, zeigte nämlich unter anderem mehrere Planungsvarianten auf, in denen es im Wesentlichen um  das Gebäude mit der Zweifach-Turnhalle und der Mensa ging. Soll man es ein- oder zweigeschossig bauen? Und wie  soll die Energienutzung für den ersten Bauabschnitt aussehen? So lauteten die Fragen.

    Schulzentrum: So könnte die Aula des Gymnasiums aussehen.
    Schulzentrum: So könnte die Aula des Gymnasiums aussehen. Foto: NAK-Architekten

    Nutzung der Geothermie in Betracht gezogen

    Die Ausschussmitglieder entschlossen sich schließlich mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme) für einen eingeschossigen  Bau des Gebäudes mit Turnhalle und Mensa. Denn man sah es als günstig an, dass alle Nutzungen auf einer Ebene stattfinden. Zudem spare man rund 1300 Quadratmeter Fläche ein - und rund 2,3 Millionen Euro, hieß es.

    In der Sitzung im November 2021 waren verschiedene Möglichkeiten der Energieversorgung für das Schulzentrum, beziehungsweise den ersten Bauabschnitt, aufgezeigt worden. Besonders sympathisch erschien vielen damals eine Geothermie-Wärempumpen-Anlage. Auf Interesse stieß auch die Biomasseanlage plus Wärmenetz. Dass sich aus der Geothermie-Nutzung Wärme fürs Heizen und gleichzeitig fürs Temperieren in den Gebäuden ergibt, fand man positiv. Denn das Temperieren könnte vor allem bei großer Hitze im Sommer in den neuen Schulbauten eine Rolle spielen.

    Probebohrungen zeitigten geringen Erfolg

    Im Januar dieses Jahres fanden dann Probebohrungen auf dem künftigen Gelände des Schulzentrums am Hochstein statt, um die Nutzung der Geothermie zu erforschen. Die Geologie wurde untersucht, aber es seien nicht mal 70 Meter Tiefe erreicht worden, hieß es am Dienstag. Das Resultat: Um geothermische Energie auf diesem Areal nutzen zu können, bräuchte man einen weit größeren Flächenbedarf und mehr als 400 Sonden. Ganz zu schweigen von den hohen Kosten. Die Nutzung von Geothermie wurde in der Sitzung ad acta gelegt.

    Bleibt also die Energieversorgung mit Biomasse. Dafür sei neben einem Hackgut-Kessel auch ein Gaskessel nötig, um die Spitzenlast abzufangen, hieß es ursprünglich im November. Die Fraktion Grüne/BfU hatte sich jedoch im Vorfeld zur Sitzung am Dienstag dafür stark gemacht, dass der Gaskessel aus der Planung herausgenommen wird. Das wurde beherzigt, die Hackschnitzel-Heizung soll nun dementsprechend erweitert werden, hieß es im Kulturausschuss. Kreisrat Ernst Stross (SPD) brachte ins Spiel, dass man doch Hackschnitzel aus heimischen Wäldern für die Anlage hernehmen könnte, um die regionalen Ressourcen auszuschöpfen. Diesen Vorschlag will man nun  weiterverfolgen.

    Die Ausschussmitglieder plädierten schließlich für die sogenannte Basisvariante mit Kosten in Höhe von knapp 55 Millionen Euro für Gymnasium, Turnhalle und Mensa.  Sie entschieden sich zusätzlich für zwölf Ausbaupakete (beispielsweise bezüglich der Holzhybriddecken, Lüftungsanlagen oder der Dachabdichtung), die nicht in den Kosten der Basisvariante eingepreist waren. So dass letztendlich mit Gesamtkosten von knapp 60 Millionen Euro zu rechnen sein wird.

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