Der Baubeginn für die Gebäude Gymnasium und Mensa/Sporthalle des geplanten Hammelburger Schulzentrums war in der März-Sitzung 2022 des Kulturausschusses für Juli 2023 kalkuliert worden. So sah es der Terminplan der Architekten Numrich Albrecht Klumpp (NAK, Berlin) seinerzeit vor. In der Sitzung des Kreis-Kulturausschusses am Mittwoch gab NAK-Architekt Grant Kelly Anfang 2024 als neuen möglichen Termin für den Baubeginn an. Bis dahin ist noch ein weiter Weg. Insgesamt sieben Leistungsphasen müssen bei der Planung des ersten Bauabschnitts durchlaufen werden.
Die aktuelle Leistungsphase drei – die Entwurfsplanung – war bis August 2022 terminiert gewesen. Weil noch verschiedene Aspekte, die sich der Kreistag gewünscht hatte, eingearbeitet werden mussten, wurde die endgültige Fassung der Entwurfsplanung am Mittwoch nun noch einmal vorgestellt und schließlich von den Ausschussmitgliedern abgesegnet. Mit der Baueingabeplanung (LP4) will man demnächst starten.
Beunruhigende Kostenentwicklung in der Baubranche
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt gingen weiter in die Höhe, wie in der Sitzung am Mittwoch deutlich wurde – und das nicht nur wegen der dynamischen Kostenentwicklung am Bau. Denn der Kulturausschuss hatte sich zum Beispiel im Mai für Hochleistungsenergiepfähle als alternatives Heizsystem für das Schulzentrum entschlossen. Entschieden hatte man sich unter anderem auch für die Aufrüstung der geplanten PV-Anlage von 99 kWp auf 335 kWp sowie für die Verlegung der Lüftungsanlagen vom Dach in das Untergeschoss – Maßnahmen, die ebenfalls planerische Mehrkosten erzeugten.

Im April 2021 war noch von geschätzten Kosten in Höhe von 45 bis 50 Millionen für diesen ersten Bauabschnitt des Hammelburger Schulzentrums die Rede gewesen. Nach der jüngsten Berechnung der NAK-Architekten liegen die Gesamtkosten für Gymnasium, Mensa und Sporthalle inzwischen bei rund 75,8 Millionen Euro. Davon entfallen geschätzte Kosten von rund 51,6 Millionen Euro auf das Gymnasium, das zuerst gebaut werden soll. Mensa und Ganztagsbetreuung sind mit rund 11,9 Millionen Euro eingepreist und der Bau der Sporthalle mit rund 12,3 Millionen Euro.
Dass die Kosten am Bau rasant gestiegen sind, ist kein Geheimnis. Vor allem nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs ist die Entwicklung, laut Kelly, stark nach oben gegangen. Das kann man auch am Preisindex für Bauwerke in Bayern ablesen. So war im zweiten Quartal 2022, nach Kellys Angaben, eine Erhöhung um 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 festzustellen. "Das hatten wir noch nie."