Das Gelände in der Unteren Au, auf dem bisher der Seger Betriebshof war, ist mit dem Umzug frei für Neues. Zuvor blickt die Redaktion zurück an die Anfänge.
Historische Karten zeigen: Vor Seger scheint an dem Gelände nichts als Wiese gewesen zu sein. Seine Anfänge hat Seger mit Bernhard und Franziska Seger in Brünn: 1927 gründeten sie dort die Firma Bernhard Seger als neue Besitzer der Kundenmühle. Am Anfang der Firmenkarriere stand das Mehl, das mit einem Pferdekarren von der Mühle transportiert wurde.
1952: Von Brünn nach Münnerstadt
Das Fuhrunternehmen diente zuerst für eigene Produkte, dann für allgemeine Transporte. 1950 steigen die Söhne Eustach und Theo mit ein. Sohn Kurt Seger gründete in Brünn ein Busunternehmen, das unabhängig von Seger existiert.
1952/53 verlegt Seger seinen Firmenstandort von Brünn nach Münnerstadt, Baustoffhandel wird neben dem Transport ein zweites Standbein. 1960 beginnt die Firma mit der Müllabfuhr. 1969 wurde die Tankstelle von der Zentraße 2 (an der "Seger-Kreuzung") in die Meininger Straße 9 (derzeitiger Avia-Standort) und der Betriebshof in die Untere Au verlegt. Ab 1985 stehen dort Blech-Container.
2000 firmiert Christine Seger die Firma um in "Seger Transporte". Im gleichen Jahr entsteht auf dem Gelände eine Boxenanlage für Schüttgüter. Ab 2004 findet die Mürschter Baumesse auf dem Gelände statt.
2016: Seger denkt über Umzug nach
Ein Bericht aus dem August 2016 stellt klar: "Das Familienunternehmen Seger denkt über einen Umzug nach." Durch mehr Aufträge und größere Maschinen brauche die Firma mehr Platz, so damals Christine Seger. Es gebe noch keine konkreten Pläne. "Ich möchte am liebsten in Münnerstadt bleiben."
Gut einen Monat später heißt es in der Zeitung, dass Seger bereits Flächen-Angebote von außen erhalten habe und die Stadt unter Druck sei. Diese lässt sogar eine Machbarkeitsstudie für andere Standorte erstellen.
2023: Gebiet soll Platz für Einzelhandel bieten
Im März 2023 wird bekannt, dass die Stadt ein Sondergebiet eines großflächigen Einzelhandels auf dem Grundstück ausweisen will. Christine Seger ordnete ein: Ergeht eine Genehmigung für das Sondergebiet, wird das Unternehmen das Gelände an einen Investor verkaufen und den Firmenstandort verlegen.
Ende April ist zum ersten Mal vom Standort in Holzhausen die Rede, wo die Firma Steinbach ansässig ist. Mitte Mai wird klar: Das Unternehmen Seger wird ein Neuzugang der Steinbach-Gruppe.
Nächste Schritte auf dem Areal in der Unteren Au
Mit dem Verlassen des Unternehmens ist der Weg für den Investor frei, der ein Fachmarktzentrum an dem Areal plant. Bürgermeister Michael Kastl ( CSU ) hat dazu Neuigkeiten: Am 12. Mai werden im Stadtrat alle Gutachten vorgestellt und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange gehört.
"Ich kenne sie noch nicht. Sollten Punkte dabei sein, die kritisch sind, muss man das abwägen. Danach geht es in die zweite Trägeranhörung." Zeitplan sei, noch in diesem Jahr Baurecht zu schaffen - hier könnte es eine Verzögerung um ein paar Wochen geben. Er sei sehr zuversichtlich, dass alles klappt.