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Münnerstadt: Gibt es bald ein neues Einkaufszentrum im Norden von Münnerstadt?

Münnerstadt

Gibt es bald ein neues Einkaufszentrum im Norden von Münnerstadt?

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    Auf dem Gelände der Firma Seger-Transporte könnte bald großflächiger Einzelhandel entstehen. Dafür muss das Areal als Sondergebiet ausgewiesen werden.
    Auf dem Gelände der Firma Seger-Transporte könnte bald großflächiger Einzelhandel entstehen. Dafür muss das Areal als Sondergebiet ausgewiesen werden. Foto: Thomas Malz

    Auf dem sogenannten Seger-Areal in der Unteren Au nördlich der Stadt könnten bald ein Lebensmittel-Vollsortimenter, ein Lebensmittel-Discounter und ein Drogeriemarkt mit rund 4000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 180 Stellplätzen entstehen.

    Die Zufahrt soll über eine neue Anbindung über die vorhandene Tankstelle an der Meininger Straße und über die Straße Untere Au erfolgen. Das Areal mit einer Größe von rund 18.000 Quadratmetern ist derzeit im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen. Nun wird eine Umwidmung in ein Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel nötig, außerdem soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Kosten dafür trägt die MIBEG Development GmbH, die das Gebiet entwickeln will.

    Keine Überraschung

    Er sehe es mit großen Bedauern, dass die Firma Seger Münnerstadt verlassen will, völlig überraschend komme dies allerdings nicht, sagte Bürgermeister Michael Kastl bei der jüngsten Stadtratssitzung. Bereits 2016 habe die Stadt geprüft, ob eine Verlegung des Betriebs innerhalb des Stadtgebiets möglich ist. Aber in Frage kommende Gebiete seien entweder extrem teuer oder von der Topographie her unattraktiv gewesen. Bei einem angepeilten gemeinsamen Gewerbegebiet mit Burglauer habe es sehr viele Widersprüche gegeben. „Wir konnten keine Fläche anbieten“, so Michael Kastl.

    Eigentlich wollte die Stadt Münnerstadt in der äußeren Lache neben dem Feuerwehrgerätehaus und einem Parkplatz ein Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel ausweisen, erinnerte der Bürgermeister. Schon damals hatte der Stadtrat der Firma Seger ein Sondergebiet für ihr Areal in Aussicht gestellt, was später noch einmal bestätigt wurde. Aus dem Vorhaben der Stadt in der äußeren Lache ist bekanntlich nichts geworden.

    Zufahrt über Tankstelle

    Inzwischen hat es mehrere Behördentermine gegeben, um verschiedene Dinge abzuklären. Dazu zählen unter anderem eine wasserrechtliche Erlaubnis und eine direkte Zufahrt zu dem Areal von der B 287 über die Tankstelle, die aber erhalten bleiben soll. Die SB-Waschanlage werde wohl wegkommen, so Michael Kastl. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es aus landesplanerischer Sicht keine Probleme geben werde.

    Das Thema sei auch mit dem Gewerbeverein „Kaufhaus“ Mürscht besprochen worden. Man werde die Vereinsmitglieder weiter mit einbinden, um die Kunden von der Unteren Au in die Altstadt zu locken. Es habe keinen großen Widerstand seitens der Gewerbetreibenden gegeben.

    Stadt schafft Baurecht

    Johannes Wolf wollte wissen, ob die Gefahr besteht, dass der vorhandene Edeka-Markt in das neue Gebiet geht und es dann möglicherweise einen Leerstand gibt. „Können wir das verhindern?“, wollte er wissen. „Wir können Baurecht schaffen“, lautete die Antwort des Bürgermeisters. Die Stadt könne aber nicht beeinflussen, welche Märkte sich auf der neuen Fläche ansiedeln. Jetzt gehe es erst einmal um einen Aufstellungsbeschluss, dann werden die Träger öffentlicher Belange gehört.

    Adrian Bier zeigte sich wenig begeistert, dass die Waschanlagen an der Tankstelle möglicherweise alle verschwinden. Dann müssten die Leute ja bis nach Bad Neustadt fahren, wenn sie einmal ihr Auto waschen wollen.

    Sehr positiv bewertete Arno Schlembach das Vorhaben, vor allem auch, weil es sich um Bestandsflächen handelt und nicht auf der grünen Wiese gebaut wird. Er erinnerte daran, dass schon in den letzten Jahrzehnten Planungen auf Flächen in Richtung Bad Neustadt gab. Wenn das Projekt gelinge, sei es eine wesentliche Aufwertung für die Stadt.

    Arbeitsplätze entstehen

    Fabian Nöth fragte wegen eventueller Altlasten auf dem Areal nach. Das sei die Stadt total raus, sagte der Bürgermeister dazu. Es sei schade, dass die Firma Seger geht, meinte Thorsten Harnus. Aber durch die neuen Märkte würden auch wieder Arbeitsplätze entstehen.

    Ihr Bedauern drückte auch Britta Bildhauer aus. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die Stadt alle Möglichkeiten ausgelotet habe, neue Flächen für die Firma zu finden. „Wenn man nichts hat, dann ist es eben so. Wir waren nicht untätig.“ Sprüchen nach dem Motto: „Mürscht kriegt nichts auf die Reihe“ müsse man vehement widersprechen.

    „Wir gehen auch nicht im Streit auseinander“, betonte der Bürgermeister. Seit 2016 beschäftige sich der Stadtrat damit. Die Frage sei natürlich, ob die Firma Seger gehen würde, wenn die Stadt kein Sondergebiet für das Areal ausweisen würde. „Aber so geht man nicht mit Unternehmern um“, betonte er.

    Gewerbegebiet zurücknehmen?

    Leo Pfennig wollte noch wissen, ob man nicht bei dieser Gelegenheit andere Gewerbeflächen im Flächennutzungsplan zurücknehmen könne. Denn nördlich der vorhandenen Bebauung in diesem Areal sind Felder ebenfalls als Gewerbegebiet ausgewiesen. Dort sollte schon einmal vor gut zehn Jahren ein großflächiger Einzelhandel entstehen.

    Er sei hin- und hergerissen von der Planung, sagte Johannes Wolf , der auch die Innenstadtentwicklung im Auge hat. Er glaubt nicht, dass mehr Leute zum Einkaufen nach Münnerstadt kommen, es werde wohl eher eine Marktverschiebung geben. Michael Kastl sieht das anders. „Die Leute wollen nur einmal einkaufen“, sagte er. Und wenn sie mehrer Einkaufsmöglichkeiten an einem Ort finden, seien sie auch bereit, fünf Kilometer weiter zu fahren.

    Der Beschluss, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen und gleichzeitig den Flächennutzungsplan zu ändern, erfolgte schließlich einstimmig.

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