Was wünscht man sich in Franken am Jahresende standesgemäß? Richtig: „Einen guten Beschluss!“ Bei einem Beschluss geht es aber keineswegs um eine Entscheidung oder um die guten Vorsätze. Man schließt mit dem Jahr einfach ab, beschließt das Jahr also. Das hat etwas sehr Aktives. Würde der Wunsch nämlich „Einen guten Schluss!“ heißen, hätte man das Jahresende nicht so stark selbst in der Hand.
Das seit rund 100 Jahren verbreitete hochdeutsche „Einen guten Rutsch!“ ins neue Jahr ist natürlich noch aktiver. Hui, das klingt nach einem feucht-fröhlichen Jahresende bei Eis und Schnee. Doch womöglich hat der Rutsch ursprünglich gar nichts mit rutschen zu tun. Eine These ist nämlich, dass Rutsch von der westjiddischen Bezeichnung rausch haschono für das jüdische Neujahr kommt.
Andere meinen freilich, Rutsch habe sehr wohl etwas mit rutschen zu tun, da „guter Rutsch“ seit dem 19. Jahrhundert als Wunsch bekannt ist, dass eine kleine Reise gut verlaufen möge, nur eben hier im übertragenen Sinn für die „Reise“ von einem Jahr ins nächste. Das Rutschen soll dabei vom Gleiten eines Schlittens kommen.
Wie dem auch sei, hiermit beschließen wir die Serie „Wördlich“ für dieses Jahr. In diesem Sinne: „Einen guten Beschluss!“ oder „Einen guten Rutsch!“