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Frankenbrunn: Frankenbrunn: So haben Feuerwehren die Waldbrandbekämpfung geprobt

Frankenbrunn

Frankenbrunn: So haben Feuerwehren die Waldbrandbekämpfung geprobt

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    Aus diesem mobilen Löschwasserbecken wird ein Löschtrupp mit Wasser versorgt.
    Aus diesem mobilen Löschwasserbecken wird ein Löschtrupp mit Wasser versorgt. Foto: Sigismund von Dobschütz

    Überrascht waren Spaziergänger und Wanderer im Umkreis von Frankenbrunn , als am vergangenen Samstagnachmittag plötzlich aus allen Richtungen unzählige Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn einfuhren. Doch schnell wurde auch ihnen klar, dass es sich hierbei nicht um einen gefährlichen Einsatz, sondern um eine großangelegte Übung zur Waldbrandbekämpfung handelte.

    Diese war seit Wochen vom neuen Kreisbrandrat Markus Ullrich und dem für das Gebiet Oberthulba und Wartmannsroth zuständigen Kreisbrandmeister Torsten Büchner vorbereitet worden. Dabei handelte es sich, wie es offiziell hieß, um „eine Teilübung des Katastrophenschutzes, mitorganisiert vom Landkreis Bad Kissingen“.

    Einsatzleitzentrale im Feuerwehrhaus Frankenbrunn

    Schon vormittags liefen in der im Feuerwehrhaus Frankenbrunn untergebrachten Einsatzleitzentrale unter Führung von Kreisbrandinspektor Thomas Eyrich (Oberthulba) in Zusammenarbeit mit dem zur Unterstützung aufgebauten Einsatzzentrum des Katastrophenschutzes die ersten Vorbereitungen.

    Kurz nach 13 Uhr kam dann über Funk die Durchsage „Starke Rauchentwicklung im Wald von Frankenbrunn “, das Startsignal für die Alarmierung der örtlichen Feuerwehr. Ein Einsatzwagen fuhr zum gemeldeten Brandherd, um die Lage zu sondieren und dann den Einsatz erster Löschtrupps im Übungsabschnitt Eins einzuleiten. Natürlich gab es bei der Übung keine echten Brandherde. Stattdessen wurden mittels Rauch entwickelnder Pyrotechnik einige Feuerstellen simuliert.

     30 Feuerwehren, 50 Fahrzeuge, vier Stunden Übung

    Eine Viertelstunde später kam schon die Nachalarmierung, da nun auch in Abschnitt Zwei weitere Brandstellen gesichtet worden waren sowie wiederum etwas später neue Brandherde in Abschnitt Drei.

    Während zunächst nur die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften alarmiert worden waren, wurden nun wegen des fiktiven Großfeuers von der Kreiseinsatzzentrale in der Leitstelle der städtischen Feuerwehr Stadt Bad Kissingen alle Stadt- und Ortsfeuerwehren der Altlandkreise Bad Kissingen, Hammelburg und Bad Brückenau zum Einsatz gerufen. Schließlich waren insgesamt 250 Einsatzkräfte von 30 Feuerwehren mit 50 Fahrzeugen an der vierstündigen Übung beteiligt.

    THW, Rettungsdienste, Bundeswehr, Hubschrauber und Landwirte kommen hinzu

    Zusätzlich hatte der Katastrophenschutz die Feuerwehr der Bundeswehr , das Technische Hilfswerk ( THW ), die Rettungsdienste und sogar den in Bischofsheim stationierten, erst seit einem Jahr eingesetzten Airbus-Hubschrauber H145 der Landespolizei gerufen – nach Aussage von Innenstaatssekretär Sandro Kirchner ( CSU ) der „modernste Polizeihubschrauber der Welt“.

    Zur Unterstützung bei der Wasserversorgung kamen die Landwirte Hoos aus Schwärzelbach , Neder aus Thulba und Wehner aus Oberthulba mit Schleppern und Tankanhängern sowie die Spedition Main Franken Logistik aus Reith mit ihrem 20.000 Liter fassenden Tankwagen.

    Blick in die zentrale Einsatzleitung im Feuerwehrhaus Frankenbrunn
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    Entfernungen müssen überbrückt werden 

    Bei einem Waldbrand müssen die unterschiedlichen Entfernungen zwischen den im Einsatz befindlichen Löschmannschaften und den verfügbaren Wasserentnahmestellen überbrückt werden. Dies geschieht sowohl durch Schlauchverbindungen über viele Hundert Meter, wobei abhängig von Entfernung und zu bewältigendem Höhenunterschied mehrere Pumpen zwischengeschaltet werden müssen, oder mittels mobiler, nahe der Brandstellen aufgestellter Löschwasserbecken.

    Diese mussten während der Frankenbrunner Übung im Pendelverkehr von Tankwagen der Feuerwehren, der drei Landwirte, der Spedition sowie der Feuerwehr der Bundeswehr , die ihr fast fabrikneues Tatra-Waldbrand-Tanklöschfahrzeug einsetzte, ständig nachgefüllt werden.

    Feuerwehren sind wichtig

    Innenstaatssekretär Sandro Kirchner , der sich gemeinsam mit Landrat Thomas Bold sowie den Bürgermeistern Mario Götz (Oberthulba) und Florian Atzmüller (Wartmannsroth, alle CSU ) vor Ort über den Übungsablauf informieren ließ, dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräften, „die bei diesem sonnigen Wetter vielleicht lieber ihren Gartengrill angeworfen hätten“.

    Doch wegen der durch den Klimawandel anhaltenden Trockenheit sei es wichtig, dass es Menschen gibt, die wie die „gut ausgebildeten, gut ausgestatteten und gut strukturierten Feuerwehren zur Brandbekämpfung bereitstehen“. Besonders dankte Kirchner den beteiligten Landwirten Hoos, Neder und Wehner sowie der Speditionsfirma Main Franken Logistik für ihre „wichtige unterstützende Arbeitsleistung“.

    Waldbrandgefahr durch Klimawandel schon früher

    „Wir müssen alle zusammenstehen, wenn wir gebraucht werden“, meinte auch Landrat Bold. Vor Jahrzehnten habe man im April im Wald noch mit schlammigem Boden und erst im Sommer mit Brandgefahr rechnen müssen. Bedingt durch den Klimawandel besteht jetzt schon im Frühjahr Waldbrandgefahr . Doch wenn alle Einsatzkräfte gut eingespielt sind, können Brände schnell gelöscht werden. „Das geht aber nur, wenn wir solche Einsätze regelmäßig üben“, dankte der Landrat allen an der Großübung beteiligten Ehrenamtlichen.

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