Die Idee dazu war seinerzeit bei der Klausurtagung der CSU-Fraktion geboren worden - und die anderen Fraktionen im Kreistag hatten gleich mitgezogen. 10.000 Euro wurden im Kreisetat 2020 bereitgestellt. Mit diesem Preis ausgezeichnet werden sollten, wie es hieß, vorbildliche Projekte aus dem Landkreis, die in Sachen Ökologie, Soziales und Ökonomie als besonders nachhaltig bewertet wurden.

Allerdings passierte dann lange Zeit nichts, denn die Corona-Pandemie stellte zunächst andere Anforderungen und bremste die Umsetzung des Projekts aus. Jetzt will man aber mit dem Vorhaben in die Vollen gehen. Mit dem Nachhaltigkeitspreis 2022 soll der ausgezeichnet werden, hieß es im jüngsten Wirtschafts- und Umweltausschuss.
Der Kostenrahmen ist vorgegeben
Dabei handelt es sich um ein Projekt, das im Rahmen der neuen
-Förderrunde bereits theoretisch ausgestaltet ist und sich in einem Kostenrahmen von 120.000 Euro bewegt. Wobei bestimmte Ausstattungselemente, wie die Möblierung von Rastplätzen, in Eigenregie von Auszubildenden der Bayerischen Staatsforsten erstellt werden sollen – Leistungen, die nicht zu den Projektkosten zählen.
Bevor es jedoch in die praktische Umsetzung des Klima-Entdeckerpfads gehen kann, muss abgewartet werden, wie die Ausschreibung für diese Maßnahme läuft, sagte Landrat Thomas Bold im Ausschuss. Erst dann kann der Antrag für die Leader-Förderung abgeschickt werden. In Aussicht gestellt wurden diesbezüglich, wie es hieß, 60 Prozent der förderfähigen Nettokosten.
"Das Thema Klima körperlich erfahrbar machen"
Landrat Thomas Bold
Von der neuen Idee verspricht sich Bold zum einen, dass der Volkersberg noch mehr ins öffentliche Interesse rückt. "Wir können mit diesem Projekt viele Menschen erreichen", sagte er und machte neugierig: "Man kann dort das Thema Klima körperlich erfahrbar machen."
Die Regionalmanagerinnen Cordula Kuhlmann (Leitung) und Anke Barthel stellten die Idee zu diesem Kooperationsprojekt von Stadt Bad Brückenau, (Projektträger), Jugendbildungsstätte Volkersberg, den Bayerischen Staatsforsten und der LEADER-Aktionsgruppe (LAG) Bad Kissingen ausführlich vor, bevor im Ausschuss die Entscheidung fiel.

Der Klima-Entdeckerpfad ist auf einer Länge von 6,3 Kilometern als Generationen übergreifender, themenspezifischer Rundwanderweg geplant – und das nicht nur für Gruppen (Schulklassen, Vereine, Auszubildende), sondern auch für Einheimische und sonstige Gäste. Besucherinnen und Besucher sollen sich auf "erlebnisreiche und spielerische Art und Weise" dem Thema Klima nähern und dabei das eigene Verhalten reflektieren – Überraschungen inbegriffen, so die Vorgabe.
Es sind sieben interessante Stationen geplant
Im Rahmen dieses Projekts sollen vorhandene Wegestrukturen und Infrastruktur "ressourcenschonend genutzt und aufgewertet" werden. Es sind sieben Stationen geplant, für die pädagogisches Material erarbeitet wird, so dass sich zum Beispiel Schulklassen vertieft mit dem Thema auseinandersetzen können. Aber auch wer privat dort wandern geht, wird verstehen, worum es geht, hieß es in der Sitzung.
Natürlich hoffen die Verantwortlichen, dass Schülerinnen und Schüler aus den 5. bis 9. Klassen in größerer Zahl kommen werden. Und das hat seinen Grund: "In diesem Alter werden erstmals auch selbstständige Konsumentscheidungen getroffen", heißt es in dem Konzept. Auf dem Klima-Entdeckerpfad könnte also in dieser Altersgruppe frühzeitig "Verständnis für klimaschonendes Verhalten geweckt" werden.
VolkersbergDer Volkersberg ist laut Konzept ein "Hotspot der Jugendbildung" mit jährlich rund 33.000 Übernachtungen. Jährlich nutzen rund 160 Schulklassen die dort bereit gestellten Bildungsangebote. Sie kommen vorwiegend aus Unterfranken, vereinzelt aber auch aus Mittelfranken und Osthessen. Der Schwerpunkt der Gäste liegt bei den Jahrgangsstufen 5 bis 9. In dem angegliederten Hochseilgarten, der auf pädagogische Angebote ausgerichtet ist und weniger Event-Charakter hat, verzeichnet man jährlich 4000 bis 6000 Besucherinnen und Besucher.Quelle: Landkreis Bad Kissingen