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Sprengel hierher verlagern

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    Ob der Gesundheitskaufmann in der Berufsschule angesiedelt wird oder nicht, darum wurde lange Zeit gerungen. Das war umso unverständlicher, als der neue Beruf in Unterfranken so zu sagen erfunden wurde. Der Geschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt, Jürgen Bode, hatte bereits vor sieben Jahren an der Entwicklung des neuen Berufsbilds gearbeitet und damals bei einer Befragung in unterfränkischen Betrieben eine hohe Ausbildungsbereitschaft festgestellt.

    Im Mai vergangenen Jahres hatten sich die Kissinger für die Beschulung des Gesundheitskaufmanns beworben. Die Enttäuschung war groß, als Erlangen den Zuschlag vom Ministerium bekam. Doch so schnell wollten die Verantwortlichen nicht aufgeben und schalteten Politiker ein, die sich erneut für den Standort Bad Kissingen stark machten. Nach einigem Hin und Her verkündete Staatssekretär Karl Freller im Juli in Bad Kissingen, dass die Grundstufe des Gesundheitskaufmanns doch in der hiesigen Berufsschule eingerichtet wird. Die Kissinger hatten bis dato 23 junge Leute aus Unterfranken akquiriert, die in die neue Klasse gehen wollten, darunter waren allein 16 künftige Azubis für den Beruf des Gesundheitskaufmanns.

    Jetzt wurden alle Erwartungen übertroffen: Im Schuljahr 2002/03 haben sich in der Berufsschule insgesamt 32 junge Leute für die neue Grundstufe angemeldet: Darunter sind zehn künftige Fitness-Kaufleute, drei Veranstaltungskaufleute und 19 Gesundheitskaufleute. Oberstudiendirektor Hans-Joachim Kaiser ist über die Entwicklung mehr als zufrieden. Eigentlich könnte man die 10. Klasse sogar teilen, sagt er, so dass man zwei Grundstufen-Klassen hätte.

    Im kommenden Schuljahr werden die Fitness- und Veranstaltungskaufleute an die Berufsschule nach Erlangen fahren müssen, wo die Fachstufe (11. und 12. Klasse) eingerichtet ist. Die Fachstufe für die Gesundheitskaufleute könnte theoretisch in Bad Kissingen bleiben, hofft Kaiser, da man mit 19 Teilnehmern die Mindestzahl sogar übersteigt. Weiterer Vorteil: Die Berufsschüler müssten dann nicht hin- und herfahren, was ja auch Geld kostet, denn 28 der 32 jungen Leute in der neuen Grundstufe sind aus der hiesigen Region.

    Von ministerieller Seite beschlossen wurde bislang jedoch nur die Grundstufe für Bad Kissingen. Daher streben jetzt Landkreis und Berufsschule gemeinsam an, ein Sprengel-Verfahren zu bewirken. Landrat Thomas Bold wird diesbezüglich ein Schreiben ans Ministerium schicken und beantragen, dass der Sprengel - wie es im Fach-Chinesisch heißt - für die drei Berufe Fitness-, Veranstaltungs- und Gesundheitskaufmann künftig in Bad Kissingen fest angesiedelt wird. Dieses Verfahren ist recht aufwendig und bürokratisch: Es müssen nämlich alle Landratsämter und Berufsschulen der Region ihr Plazet geben.

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