Volleyball, Regionalliga Südost
TV/DJK Hammelburg – TSV Herrsching II 3:1 (25:21, 16:25, 25:18, 25:21)
Das war eine Punktlandung: Mit dem in der Höhe passenden Sieg im finalen Saisonspiel schnappten sich Hammelburgs Volleyballer tatsächlich die Vizemeisterschaft in der Regionalliga Südost – als Aufsteiger. Zurecht ernteten die TV/DJK-Granden die Ovationen ihres Publikums, das noch einmal zahlreich in die Saaletalhalle gekommen war, inklusive einem lauten Dutzend aus der Gemeinde im Landkreis Starnberg.
Punktgleich im Abschluss-Ranking ist der SVS Türkheim nach seinem 3:0-Erfolg über Absteiger DJK SB München-Ost, weist aber die minimal schlechtere Satz-Bilanz auf. In Zahlen: Die Unterfranken kommen auf 44:22 Sätze, die Unterallgäuer auf 43:22.
Was das Ergebnis zusätzlich aufwertet: „Mit etwas Glück folgen wir dem Meister vom TV Mömlingen in die 3. Liga, weil laut der Auskunft des Staffelleiters aus einer anderen Regionalliga keiner aufsteigen will“, sagt TV/DJK-Trainer Ralf Kaiser . Für überbordende Euphorie ist noch kein Platz, weil laut Kaiser ebenfalls eine Rolle spielt, ob die Drittligisten aus den vier Staffeln ihr Aufstiegsrecht in die 2. Bundesliga wahrnehmen.
Hammelburg würde sich auf die 3. Liga freuen
Sollte es Grünes Licht geben, wären die Hammelburger jedenfalls bereit. „Die Jungs haben alle Interesse, sportlich noch einen draufzulegen, wenn wir die Möglichkeit bekommen. Und mir persönlich würde eine Vertragsverlängerung deutlich leichter fallen. Das hätte schon seinen Reiz“, so Ralf Kaiser . Es gäbe mehr Spiele in der 3. Liga, unbedingt weiter seien die Fahrstrecken laut Kaiser nicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist alles sehr vage. Es kann durchaus sein, dass erst im Mai feststeht, ob wir aufsteigen können“, spricht der TV/DJK-Trainer von einer Hängepartie nach der Saison.
Rein tabellarisch ging es für Herrschings Bundesliga-Reserve um nichts mehr, aber abgeschenkt wurde nicht von den Oberbayern, die eine 8:4-Führung vorlegten und bis zum 16:13 aus Gästesicht auf Kurs Satzgewinn waren. TV/DJK-Coach Ralf Kaiser reagierte, beorderte Jonathan Baden und Zuspieler Leon Greinwald auf die Platte, was dem Hammelburger Spiel mehr Wucht einverleibte. Mit einem 7:4-Lauf war die Partie gedreht und Minuten später der Satzgewinn für die Saalestädter perfekt.
Nichts freilich, was den Gegner beeindruckte, der frei von der Leber weg aufspielte, erneut früh vorlegte und angesichts einer 19:11-Führung nicht mehr einzuholen war. „Wir haben uns am Anfang sehr schwer getan, während beim Gegner viel geklappt hat. Das war ein hartes Stück Arbeit in einem Spiel auf gutem Niveau“, sagte Ralf Kaiser , der zu Beginn des dritten Satzes weitere Umstellungen vornahm. „Das waren auch Bauch-Entscheidungen, die uns aber geholfen haben“, so Kaiser .
Die Tabelle der Regionalliga Südost Herren
Nicht geplant war allerdings die Rote Karte für Hammelburgs Coach nach zu vehementen Protesten aufgrund einiger fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Der Punktverlust zum 7:7-Ausgleich war allerdings gut „angelegt“, denn nach der 9:8-Führung verteidigte das Heimteam den, wenngleich knappen, Vorsprung bis ins Etappenziel. Und das am Ende recht souverän gegen das müde werdende Mini-Aufgebot der Gäste, die mit gerade mal sieben Spielern angereist waren.
Doppelt so groß war am Samstagabend der TV/DJK-Kader, was sich als großer Pluspunkt erweisen sollte. Dem Gegner fehlten natürlich die Wechsel-Optionen, die wir hatten, sodass wir uns auf deren Angreifer mit der Zeit gut einstellen konnten“, so Kaiser. Geschichte wiederholte sich im vierten Satz, als der Gegner diesmal mit 5:2 führte, aber schnell eingeholt und beim 17:11 für Hammelburg endgültig auf der Verliererstraße war. Der erste Matchball saß und leitete eine grandiose Aftershow-Party im Foyer mit den Fans ein.