(bb) In zwei Zeilen teilt die Gemeinde am Dienstag mit, dass die Jugendzentren in Wildflecken und Oberwildflecken bis auf Weiteres geschlossen sind. Das Projekt sei ausgelaufen, heißt es auf Nachfrage bei der Verwaltung. Streetworker Dimitri Antonov möchte allerdings vorerst ehrenamtlich weiterarbeiten – in der Hoffnung, dass das Projekt doch wieder Förderzusage bekommt.
Etwa 20 Jugendliche haben das Jugendzentrum in Wildflecken täglich genutzt. Viele von ihnen sind den ganzen Tag geblieben, für manche ist es zur zweiten Heimat geworden. Bürgermeister Alfred Schrenk hatte sich mit den Jugendlichen und dem Streetworker zusammengesetzt und nach einer Lösung gesucht, nachdem die Förderung durch das Bundesamt für Migranten und Flüchtlinge (BAMF) jetzt ausgelaufen ist.
Die Jugendlichen seien sogar bereit, sich selbst zu organisieren, berichtet Schrenk. Und Antonov sei die Arbeit mit ihnen so wichtig, dass er sich entschieden hat, vorerst ehrenamtlich weiterzumachen. „Wir hoffen, dass wir dann in das neue Projekt kommen“, sagt Schrenk. Er ist froh, dass der Gemeinderat Montagabend zugestimmt hat, vorerst zumindest die Fahrtkosten des Streetworkers zu zahlen, wenn er von seinem Wohnort Kissingen nach Wildflecken fährt.
Zwei- bis dreimal pro Woche soll die Betreuung vorerst weiterlaufen. Schrenk hofft, dass es schon Ende der Woche wieder anfängt. Sollte es nicht gelingen, wieder in die Förderung des BAMF aufgenommen zu werden, will er nach anderen Lösungen suchen. Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises sei ebenfalls momentan daran, nach Lösungen für die Jugendarbeit zu suchen.
Bislang hat die Gemeinde die Räume für die beiden Jugendzentren bereitgestellt und sich mit 10 000 Euro pro Jahr beteiligt. Auch der Landkreis hat die Jugendarbeit in Wildflecken mitfinanziert, Träger war das Berufliche Fortbildungszentrum der bayerischen Wirtschaft in Schweinfurt.