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ALBERTSHAUSEN: Takata-Petri Plas-Tec GmbH baut 86 Stellen ab

ALBERTSHAUSEN

Takata-Petri Plas-Tec GmbH baut 86 Stellen ab

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    Handarbeit bei Takata-Petri in Albertshausen.
    Handarbeit bei Takata-Petri in Albertshausen. Foto: FOTO M. Kreutler

    (ikr) Schon seit Januar sind die 360 Beschäftigten beider Takata-Petri Plas-Tec GmbH in Kurzarbeit. Die Krise im Automobilbau hatte beizeiten auf das Werk in Albertshausen übergegriffen. Im Februar deutete die Geschäftsleitung an, betriebsbedingte Kündigungen seien langfristig nicht auszuschließen. Bei der Betriebsversammlung am Mittwoch gab man nun bekannt, dass die Belegschaft um 86 Beschäftigte reduziert werden soll.

    Bis zu 40 Prozent weniger Umsatz

    Mit Kurzarbeit könne sich eine Firma eine Weile hinüberretten und Personal erhalten, sagt der Pressesprecher der Takata-Petri AG Aschaffenburg, Jakob Lux, auf Anfrage der Main-Post. Aber wenn sich die Auftragslage nicht erholt, müsse man andere Maßnahmen ergreifen. Fakt sei nun mal, dass keiner der Kunden verlässliche Zahlen liefern kann.

    „Wir befürchten sogar, dass wir das Umsatz-Niveau vor der Krise nachher nicht mehr erreichen werden.“ Zumal man gar nicht wisse, wie lange es dauert, bis die Talsohle durchschritten ist. „Wir haben einen Umsatz-Einbruch von bis zu 40 Prozent“, sagt Lux.

    Die 86 Stellen, die abgebaut werden müssen, würden an verschiedenen Stellen gestrichen. „Es trifft das ganze Werk und geht durch alle Bereiche.“ Zuallererst sei in einer Krise freilich die Produktion betroffen. Aber wenn die Umsätze noch mehr einbrechen, müsse man „an die Fixkosten ran“ und auf Beschäftigte in Verwaltung, Planung und Entwicklung verzichten. Die Reduzierung der Belegschaft sei eine Sache von Monaten, weil es Kündigungsfristen einzuhalten gilt, sagt Lux.

    Zunächst wolle die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat einen Sozialplan und einen möglichen Interessensausgleich für die Beschäftigten aushandeln. Dabei gehe es auch um Abfindungen für ältere Arbeitnehmer oder um Überbrückungshilfen für Jüngere, sagt Lux. Das Datum für diese Gespräche ist laut Pressesprecher jedoch noch offen.

    Die Albertshäuser Firma hatte in den 90-er Jahren noch an die 900 Beschäftigte, davon jedoch viele nur in in Zeitarbeit. Zur Jahrtausendwende zählte man 720 Mitarbeiter, bevor 2001 der Abbau von 230 Stellen angekündigt wurde. Künftig werden nur noch rund 270 Mitarbeiter in Albertshausen am Werk sein.

    Dass die Automobilbranche sich durch die staatliche Abwrackprämie erholen könnte, schließt Lux aus. „Das ist Wunschdenken von Frau Merkel.“ Seiner Ansicht nach ist diese Prämie ein „Konjunkturprogramm für Osteuropa“, weil all die jetzt verkauften Kleinwagen in Slowenien, Polen und der Slowakei gefertigt würden. Mercedes, Audi, BMW – all diese Hersteller hätten sich mitnichten erholt. Und im Bereich der Nutzfahrzeuge (Lkw etc.), für die das Albertshäuser Werk Führerhäuser produziert, sehe es noch schlimmer aus. Für Lkw gilt die Prämie gar nicht. Und diese sündteuren Fahrzeuge würden momentan eben auch nicht reihenweise neu bestellt.

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