Mit ausgezeichneter Stimme, Charisma und Charme eroberte Stefanie Hertel auch in Bad Kissingen die Herzen der 600 hauptsächlich älteren Zuhörer beim volkstümlichen Galakonzert im Großen Saal des Regentenbaus. Bühnenshow, -dekoration und -beleuchtung waren brillant.
Mit ständig wechselnder Garderobe - zu jedem Lied das passende Kleid - war die 25-Jährige Stefanie Härtel nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus für ihre Fangemeinde. Ob mit dem bekannten Hit "So ein kleines Stückerl heile Welt" oder ihrem neuesten Lied "Tolle Gefühle" - sie sicherte sich die Sympathien des Publikums.
Da hatte es Vater Eberhart Hertel schon schwerer, mit seinen Erfolgssongs "Kleine Fische werden groß" oder "Das ist Leben" dagegen zu halten. Doch der Routinier der Volksmusik schaffte es dennoch mit seiner ansprechenden Art, das Publikum für sich zu gewinnen.
Wer jedoch gehofft hatte, dass Stefan Mross, der als 13-Jähriger 1989 mit seiner "Heimwehmelodie" den Grand Prix der Volksmusik gewonnen hatte, mit seiner Trompete und einem Solo nach dem anderen brillieren wird, wurde enttäuscht.
Trompeter Stefan Mross sang
Mit Ausnahme einiger kleiner, einfacher Passagen von nur wenigen Takten hing das Instrument meist nur am Mikrofonständer. Stefan Mross forcierte scheinbar seine Gesangskarriere und trällerte teilweise im Duett zusammen mit seiner Frau Stefanie Hertel, mit der er seit 1994 liiert ist, eine bald dreijährige Tochter hat und am Chiemsee lebt - wahlweise sang er auch mit deren Vater Eberhard Hertel.
Gesanglich wie auch auf seiner Trompete konnte er dessen ungeachtet wenig überzeugen. Unvorteilhaft war auch, dass der Große Saal über die Maßen beschallt wurde, denn dadurch waren im Saal und auf dem Balkon oft störende Dissonanzen zu hören.
Brillant war aber die Band "Wolkenlos" aus dem Raum Berlin, die mit ihren sieben Musikern und zwei Sängerinnen für super Begleitung der Sänger sorgte. Trotzdem hatte man am Ende des Konzertes den Eindruck, dass das Publikum von der Veranstaltung begeistert war.