Der 27. April 2025 wird historisch. Denn für diesen Tag ist in der Kreisklasse Rhön 1 das Rückspiel im Weindorf-Derby zwischen dem SV Ramsthal und dem VfR Sulzthal terminiert. Das letzte dieser Art.
Denn zur Saison 2025/26 werden beide Vereine für ihre Herrenmannschaft eine Spielgemeinschaft bilden, um den Fußballbetrieb in beiden Weindörfern für die Zukunft zu sichern – und im besten Fall zu stärken: die SG Sulzthal/Ramsthal. Aktuell ist der VfR Sulzthal nur Siebter, der SV Ramsthal gar Drittletzter und steht damit auf einem Relegationsplatz. Mit schon fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.
Die Reserve soll überleben
„Für unseren Verein ist es wohl die größte sportliche Veränderung, die es jemals gab. Daher hatten wir für unsere Mitglieder die laut Satzung nötige Versammlung einberufen, wo wir transparent über all die Beweggründe sprachen, die uns zu diesem Schritt veranlasst haben“, sagt VfR-Vorsitzender Mario Eberlein. Vor allem der schmale Kader mache eine Zusammenarbeit sinnvoll.
„Beide Vereine wollen legen Wert darauf, dass es weiter eine Reservemannschaft gibt. Wir wollen alle bei der Stange halten, die Fußball spielen wollen“, so Eberlein. Siegloser Tabellenletzter der B-Klasse Rhön 1 ist derzeit die SG Euerdorf/Sulzthal II/Ramsthal II, die in den vergangenen Monaten besonders unter der Personalmisere litt. „Wir setzen alles daran, dass wir künftig nicht mehr so viele Spiele im Neun gegen Neun austragen müssen“, sagt Eberlein.
Florian Hahn: "Unsere Kicker werden auch nicht jünger"
Beim SV Ramsthal hatten sich fast alle aktiven Fußballer eingefunden, um über die Kooperation mit dem ewigen Rivalen zu sprechen. In der Jahreshauptversammlung im kommenden Jahr wird das neue Konstrukt allen SV-Mitgliedern vorgestellt.
„Klar wäre es schön, wenn wir eigenständig bleiben könnten. Aber unsere Kicker werden auch nicht jünger, und aus dem Nachwuchs kommt in den nächsten Jahren nicht so viel nach. Weil es ja schon eine gemeinsame Reserve gibt, ist der VfR Sulzthal der logische Partner“, erklärt SV-Abteilungsleiter Florian Hahn die Beweggründe.
Die Heimspiele der Ersten Mannschaft finden zu gleichen Teilen in Sulzthal und Ramsthal statt. Ungeklärt ist nur die Trainer-Frage. „Da ist aktuell noch nichts spruchreif“, sagt Eberlein. Trainer des VfR Sulzthal ist mit Klaus Seufert übrigens ein Ramsthaler, während der SV Ramsthal mit Bastian Knauer als Trainer in die Saison ging, sich aber im Rundenverlauf vom ehemaligen VfR-Akteur trennte und seitdem mit Spieler Björn Morper in der sportlichen Verantwortung eine interne Lösung fand.