Bad Kissingen (pr) Vor nicht einmal drei Jahren bekam im Zuge der Ausbau- und Sanierungsarbeiten der Luitpoldsprudel in den Saale-Auen zwischen Großenbrach und Kleinbrach eine neue Pumpe. Aber schon im Februar dieses Jahres kam für das rund 2500 Euro teure High-Tech-Gerät das völlig überraschende Aus.
Nichts ging mehr und der wegen seines niedrigen Natriumchlorid-Gehalts geschätzte Brunnen gab nur noch wenig Heilwasser über den Überlauf ab. Die Wasserausgabe im alten Brunnenhaus direkt neben der Quelle wurde eingestellt. Für die Wasserausgabe im Kissinger Brunnenbau reichte es gerade mal so, jedoch musste das Wasser umständlich am unterirdischen Brunnen-Überlauf aufgefangen werden.
Gut drei Monate hat es gedauert, bis eine neue Pumpe geliefert wurde. Jetzt erfolgte das Auswechseln durch eine Fachfirma aus Hof unter den kritischen Augen von Kurdirektor Sigismund von Dobschütz, zweitem Kurdirektor Albert Trost sowie Vertretern des Wasserwirtschaftsamts und eines Beauftragten eines chemischen Untersuchungslabors.
In siebzig Metern Tiefe hängt diese aus Edelstahl gefertigte Pumpe, die maximal 1,5 Liter in der Sekunde fördern könnte. Da der rund 250 Meter tiefe Brunnen jedoch auch eine Eigenleistung bringt, reicht beim alten Luitpoldsprudel in der Regel eine Förderleistung von 0,6 bis 0,7 Litern pro Sekunde. Der alte Luitpoldsprudel heißt so, weil es auch einen neuen gibt und somit sieben Bad Kissinger Quellen.
Der alte Luitpoldsprudel ist eine traditionelle Trinkquelle wie der Maxbrunnen, Pandur und Rakoczy. Der neue Luitpoldsprudel, der 200 Meter entfernt über der Saale auf einer Anhöhe und näher an Kleinbrach liegt, hat eine ganz andere Zusammensetzung und wird wie der Schönbornsprudel und der Runde Brunnen für Bade-Anwendungen benutzt. Luitpold neu, für den die alte Rohrleitung nach Bad Kissingen benutzt wird, soll in Zukunft auch die Heilbadelandschaft bedienen. Dazu ist es aber notwendig, dass auf dem Altenberg ein Reservoir gebaut wird. Aber nicht nur nach Bad Kissingen wird der Luitpold neu geleitet, zumindest der Anschluss für Bad Bocklet ist vorgesehen.
Die Auswechslung der Pumpe zog sich den gesamten Tag hin, da immer nur Rohrsegmente von sechs Metern Länge entnommen werden konnten, dazwischen das Restgestänge mit anhängender Pumpe gesichert werden musste und sich diese Arbeiten zwölfmal wiederholten. Dann endlich, nach rund 70 Metern Edelstahl-Rohr, kam die Pumpe zum Vorschein. Wenn auch nur ein Werkzeug in den offenen Brunnenschacht hineingefallen wäre, hätte dies weitere, unabsehbare Kosten und unter Umständen einen Ausfall der Brunnenanlage auf Tage oder Monate bedeutet.