Wer fährt den Lagerberg am schnellsten hoch? Diese Frage treibt ambitionierte Radfahrer in der Region schon lange um. Mit dem 1. Lagerberg-Sprint ist sie nun erst einmal geklärt. Volker Borst heißt der Sieger. In 7:35 Minuten sprintete der 39-Jährige die Drei-Kilometer-Strecke von der Einfahrt zum Kloster Altstadt bis zum Beginn der Wohnsiedlung im Lager Hammelburg. 150 Höhenmeter sind hierbei zu überwinden. Bei den fünf beteiligten Frauen hatte die 44-jährige Ingeborg Joa die Nase klar vorn. Sie war nach 10:02 Minuten im Ziel.
Die Idee zu diesem Einzelbergzeitfahren wurde in der Ski- und Radsportabteilung des TV/DJK Hammelburg geboren. "Jeder von uns fährt einige Male im Jahr den Lagerberg hoch, um persönliche Bestzeit zu fahren", so Gerald Bahmer. Da lag es nahe, einmal einen Vergleichswettkampf zu veranstalten, um den schnellsten Fahrer zu ermitteln. Mit Unterstützung von Heiko's Radschuppen und dem Hammelburger Fitnesscenter Go Fit wurde die Idee dann in die Tat umgesetzt. Obwohl offiziell dafür nur wenig Werbung gemacht wurde, sprach sich der geplante Lagerberg-Sprint schnell herum.
Aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus kamen die 58 Teilnehmer, die in den Kategorien Mountainbike und Rennrad starteten. Ältester Teilnehmer war mit 68 Jahren der Untererthaler Otto Bindrum, die Jüngsten waren 18 Jahre alt. Etwas unterrepräsentiert waren die Frauen, nur fünf Radlerinnen stellten sich dem Wettbewerb. Gestartet wurde im Minutentakt. Zuerst gingen die Mountainbiker auf die Strecke. Bester Fahrer war der 19-jährige Thomas Bahmer mit einer hervorragenden Zeit von 7:46 Minuten. Zum Vergleich: Der Letztplatzierte benötigte mit 13:20 Minuten fast das Doppelte für die Strecke.
Stark vertreten waren die Rennradfahrer. 34 Teilnehmer hatten sich in dieser Kategorie gemeldet. Mit zwei Hundertstel Vorsprung vor dem 23-jährigen Jonny Sweet kam Volker Borst ins Ziel und hatte somit seinen Altersbonus für den Sieg gar nicht benötigt. Diesen haben alle Teilnehmer ab Jahrgang 1969 und älter bekommen, um sich eine Aufteilung der Starter in verschiedenen Altersgruppen zu sparen. Je nach Alter wurden den Teilnehmern eins bis zwölf Prozent von der gefahrenen Zeit abgezogen, was dann natürlich zu einer wesentlich besseren Endzeit führte und so manchem jüngeren Fahrer mitunter einen Tabellenplatz kostete.
Weniger ins Gewicht fiel die Bonusregelung bei den Rennrad-Frauen, die nahezu alle aus der gleichen Altersgruppe kamen und von Ingeborg Joa souverän angeführt wurden. Lediglich Barbara Bastian hatte das Nachsehen. Sie fuhr zeitgleich mit der Zweitplatzierten Angelika Silberbach nach 10:44 Minuten durchs Ziel, musste sich jedoch wegen des geringeren Altersbonus mit Rang drei zufrieden geben. Keine Konkurrentin dagegen hatte Heike Schaupp auf dem Mountainbike. Als alleinige Starterin war ihr schon von vorneherein Platz eins mit einer Zeit von 13:50 Minuten sicher.
Wer keinen der Sachpreise für die drei ersten Plätze ergattern konnte, durfte sich jedoch über eine Urkunde freuen, die jeder Teilnehmer bei der Siegerehrung im Schützenhaus erhielt. Dort wurde dann noch gefachsimpelt und so mancher Trainingsplan für den Lagerberg geschmiedet. Denn schon jetzt steht fest, dass dieses Einzelbergzeitfahren im kommenden Jahr eine Zweitauflage erfahren wird. Bis dahin können alle ambitionierten Radfahrer fleißig trainieren.