Der in Hammelburg vor rund 650 Jahren begründete Schützensport hat die Pandemiejahre überstanden - wenn auch mit vielen Ausfällen sportlicher Veranstaltungen und Einnahmeverlusten. Mit Optimismus und Elan will die Königlich privilegierte Schützengesellschaft jetzt den Neubeginn wagen.
Seine Feuertaufe bestand auch der im Herbst neu gewählte Erste Schützenmeister, Heinz Frötschner, der den langgedienten Friedrich Schellenberger ablöste und erstmals die Jahreshauptversammlung leitete. Wie aus Frötschners Bericht hervorging ist "eine schwere Zeit vorbei". Einnahmen aus dem Preisschießen und den Familienfeiern sind zeitweise komplett weggebrochen. Heizungs- und Wartungskosten sowie Grundgebühren mussten weiterhin bezahlt werden. Doch seit April läuft es wieder besser.
Erfreulich ist die Nachricht, dass die Stadt heuer wieder die Sportler-Ehrungen organisiert. Das Adlerschießen und die Königsproklamation für Schützenkönig Detlef Eigen konnten 2021 zwar stattfinden, die Bogenschützen mussten jedoch ihr "Robin Hood-Schießen" absagen. Karl Staat blieb "König" der Bogenschützen .
Ausbesserungsarbeiten waren im August und Oktober fällig. Hier lobte Frötschner die Mitglieder Patrick Zierold und Ralf Schadewald für ihr Engagement.
Besuch bekamen die Schießsportler im März von einem Schießstand- Sachverständigen, der die Sportstätten unter die Lupe nahm. Die meisten Auflagen seien bereits erledigt, sagte Frötschner . Die Instandsetzung des Kugelfangs am 25-Meter-Stand müsse bis Ende Juli umgesetzt sein. Ebenso müsse eine Schießstand-Türe bis zum Frühjahr 2023 als Flucht-Türe umgeschlagen werden.
Dies ist ein Fall für den aktuellen Haushaltsplan, den Schatzmeisterin Tatjana Karwohl vortrug. Außer den genannten Maßnahmen müsse der Zaun des Biergartens erneuert und die Blende am KK-Stand tiefer gelegt werden, sagte Karwohl. Die Einbruchschäden an der Bogenhütte im vorigen Jahr seien behoben, die Hütte werde jetzt durch eine Videokamera überwacht. Einen Kassenbericht mit rund 15.000 Euro, in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen , präsentierte die Schatzmeisterin.
Sportleiter Klaus Kömpel und Bogenreferent Peter Treutlein meldeten eine durchwachsene Bilanz, was die Veranstaltungen der beiden letzten Jahre betraf. Das Feldschießen "Wilde Sau" ist für den 30. Juli geplant. Auf ihren Aufstieg müssen die Bogenschützen verzichten, da keine Mannschaft zusammenkommt.
Dritter Bürgermeister Christian Fenn bat darum, den Jugendlichen, die sich nach den Corona-Maßnahmen neu orientieren müssen, ein Ferienprogramm anzubieten. Gau-Schützenmeister Armin Hahn (Neuwirtshaus), der sein Amt seit 2019 inne hat, bilanzierte: "Gemacht habe ich nichts. Umso größer ist die Freude, dass es wieder aufwärts geht, denn es scheint normal zu laufen".
Die Teil-Neuwahlen - bei der Gesellschaft üblich - ergaben folgendes Ergebnis: Schatzmeisterin bleibt Tatjana Karwohl, ihr Stellvertreter ist Michael Nikoleiski. Zum 2. Schützenmeister wurde Peter Treutlein gewählt, Stellvertretender Sportleiter ist Andreas Rieß und 2. Schriftführerin bleibt Christine Füller. Beisitzer sind Hildegard Sommerfeld, Helmut Jurrat, Peter Treutlein und Maria Sell.
Die goldene Ehrennadel erhielten oder erhalten Manfred Pakull, Reiner Reuß sowie Otto Beck, Barbara Eberlein und Werner Weiglein für langjährige Mitgliedschaft und Andreas Rieß für besondere Verdienste. Die Silbernadel erhielten oder erhalten Dagmar Weigand, Gerald Zehe und Georg Heil.
Das Gesellschaftsmeister-Abzeichen überreichte Frötschner an Helmut Jurrat, Bernadette und Michael Nikoleiski, Adelheid und Karl Staat, Friedrich Schellenberger, Marcel Schließmann und Peter Treutlein. Last not least erhielt es auch der Schützenmeister für sportlich herausragende Leistungen.