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Bad Brückenau: Warum steigen die Wasserpreise in Bad Brückenau?

Bad Brückenau

Warum steigen die Wasserpreise in Bad Brückenau?

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    Wie werden die Kosten für die Wasserenthärtung in Mainstockheim auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt? Sicher ist, dass der Wasserpreis steigt, ob über Gebühren, über Beiträge oder eine Mischung aus beiden muss noch vom Gemeinderat entschieden werden.
    Wie werden die Kosten für die Wasserenthärtung in Mainstockheim auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt? Sicher ist, dass der Wasserpreis steigt, ob über Gebühren, über Beiträge oder eine Mischung aus beiden muss noch vom Gemeinderat entschieden werden. Foto: Robert Haaß

    Seit dem 1. Januar 2025 zahlen die Bürgerinnen und Bürger in Bad Brückenau mehr für Trinkwasser. Der Preis pro Kubikmeter stieg von 2,04 Euro auf 3,16 Euro . Zusätzlich wurde auch der jährliche Grundpreis erhöht, der unabhängig vom Wasserverbrauch gezahlt werden muss. Für einen Standard-Wasserzähler (bis vier Kubikmeter Durchfluss pro Stunde) beträgt dieser nun 52 Euro statt bisher 21,50 Euro .

    Thorsten Zwingmann, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärt im Stadtrat die Hintergründe der Preiserhöhungen : „Die Wasserversorgung muss kostendeckend betrieben werden. Die Überprüfung der Jahre 2019 bis 2024 hat bereits eine Unterdeckung ergeben. Für die nächste Kalkulationsperiode von 2025 bis 2028 war eine Erhöhung daher zwingend notwendig.“

    Wie setzen sich die Kosten zusammen?

    Die Stadt Bad Brückenau erhebt keine sogenannten Herstellungsbeiträge, die in anderen Kommunen üblich sind. Das bedeutet, dass alle Investitionen in die Wasserversorgung direkt über die Wasserpreise finanziert werden.

    „In den vergangenen Jahren haben wir zwischen vier und fünf Millionen Euro in die Infrastruktur investiert“, erklärt Zwingmann. „Für die kommenden Jahre planen wir eine ähnliche Größenordnung. Neben der Erneuerung des Wassernetzes steht unter anderem eine Brunnensanierung an, die bis zu einer Million Euro kosten wird.“

    Ein Ziel der Stadtwerke sei es, jährlich zwei Prozent des Wassernetzes zu erneuern, um die Lebensdauer der Leitungen von etwa 50 Jahren einzuhalten. „Derzeit liegen wir jedoch bei unter einem Prozent“, räumt Zwingmann ein und betont die Notwendigkeit weiterer Investitionen. Diese seien essenziell, um die Trinkwasserqualität langfristig zu sichern.

    Wie stark sind die Preiserhöhungen für Haushalte?

    Auf den ersten Blick wirken die Preiserhöhungen erheblich: Der Grundpreis stieg um über 140 Prozent, der Preis pro Kubikmeter um mehr als 50 Prozent. Doch Zwingmann relativiert die Auswirkungen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Im Vergleich zu benachbarten Kommunen seien die Preise in Bad Brückenau weiterhin moderat, betont der Geschäftsführer. „Wir haben keine utopischen Preise.“ Zudem ermögliche das Modell ohne Herstellungsbeiträge eine faire Verteilung der Kosten auf alle Nutzer.

    Was bringt die Zukunft?

    Auf Nachfrage aus dem Stadtrat, wie stabil die Preisgestaltung langfristig sei, kann Zwingmann keine feste Zusage machen: „Wir müssen alle vier Jahre neu kalkulieren. Wir wissen nicht, was im Jahr 2028 sein wird.“

    Die Stadtwerke planen jedoch, die Investitionen weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten, um die Wasserversorgung nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten. „Unser Ziel ist es, die Qualität des Trinkwassers dauerhaft zu sichern und die Infrastruktur entsprechend zu modernisieren“, so Zwingmann.

    Neben den Preiserhöhungen wurde von Bürgermeister Jan Marberg (SPD) bekannt gegeben, dass der Vertrag mit Zwingmann bis 2031 verlängert wurde. Dies soll die Kontinuität in der Führung der Stadtwerke sichern.

    Begriffe einfach erklärt:

    • Kostendeckend: Die Einnahmen aus den Wasserpreisen decken genau die Kosten der Wasserversorgung . Es wird kein Gewinn erzielt.
    • Herstellungsbeiträge: Einmalige Kosten, die in einigen Gemeinden für den Ausbau der Wasserversorgung erhoben werden.
    • Grundpreis: Ein fixer Betrag, der unabhängig vom Wasserverbrauch gezahlt wird und sich nach der Größe des Wasserzählers richtet.

    Mehr aus dem Stadtrat Bad Brückenau

    Modernisierung der Einsatzzentrale:
    Die Einsatzzentrale der Feuerwehr Bad Brückenau wird technisch auf den neuesten Stand gebracht. Die bisherige Technik stammt aus dem Jahr 1987, und Ersatzteile wie Schaltkarten und Relais sind nicht mehr verfügbar. Der Auftrag für die Umrüstung wurde an die Firma Leicht Funktechnik aus Eislingen vergeben. Die Kosten belaufen sich auf 94.719 Euro .

    Feuerwehrbedarfsplan geplant:
    Die Stadträte beschlossen, einen Feuerwehrbedarfsplan durch ein unabhängiges Fachbüro erstellen zu lassen, vorausgesetzt die Kosten von rund 30.000 Euro werden im Rahmen der Haushaltsberatungen freigegeben. Der Plan soll als objektive Grundlage für zukünftige Anschaffungen dienen. In Bayern ist ein solcher Feuerwehrbedarfsplan nicht verpflichtend, wird jedoch als hilfreiches Werkzeug für die Planung angesehen.

    Neues Stadtlogo in Arbeit:
    Das Logo der Stadt Bad Brückenau soll modernisiert werden. Überarbeitete Varianten werden in der nächsten Stadtratssitzung präsentiert, damit das Gremium über die künftige Gestaltung entscheiden kann.

    Ermäßigungen für Kurgäste:
    Kurgäste in Bad Brückenau profitieren künftig von einem Preisnachlass bei kommerziellen Veranstaltungen in der Georgi-Kurhalle. Voraussetzung dafür ist die Vorlage einer Gästekarte aus Kurzone 1 oder 2. Der Veranstalter gewährt die Ermäßigung direkt vor Ort.

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