Zur Outdoor-Gemeinderatsitzung begrüßte Bürgermeister Mario Götz das Gremium beim Waldbegang nördlich von Oberthulba unter anderem im Waldgebiet „Schonderholz“. Betriebsleiter Rupert Wolf und Revierleiter Christoph Uffelmann veranschaulichten an drei Standorten die geplanten Maßnahmen und gaben Rück- und Ausblicke auf die Jahresbetriebsplanung, dabei stehe nach zehn Jahren die Zwischenrevision demnächst an. Götz erläuterte, dass der Wald einen der größten Vermögenswerte des Marktes Oberthulba darstelle.
Der Wald warf im vergangenen Jahr bei Einnahmen in Höhe von 920.000 Euro einen Gewinn von 194.000 Euro ab, der veranschlagte Gewinn war mit 84.000 Euro beziffert. Haupteinnahmequelle sei dabei der Holzverkauf gewesen, Hauptausgaben die Personalkosten und Kosten für Unternehmerleistungen.
Im April und Mai muss es regnen
Der Käferbefall sei im letzten Jahr deutlich geringer gewesen als 2023, dennoch habe in 2024 der Käferholzanteil am Gesamteinschlag von 9700 Festmetern bei 56 Prozent gelegen. Der Winter habe sich halbwegs feucht gestaltet, jetzt trockne es schon rasch wieder, doch gerade im April und Mai seien ausreichend Niederschläge wichtig. Am ersten Standort lautete die Diagnose: von einem zukunftsfähigen intakten Mischwald weit entfernt, so Wolf. Er wies auf die geschälten und Rotfäule aufweisenden Fichten hin. „Wir sind uns der Problematik mit der Fichte bewusst und werden sie hier nach und nach entnehmen.“ Das Motto hier laute, einige Schirmbäume stehen zu lassen und mit dem Umbau schnellstmöglich zu beginnen.
Am nächsten Standort begutachtete man einen Jungbestand mit fünf bis sechs verschiedenen Baumarten . „Pflegerückstände würden uns hier auf die Füße fallen und es würden sich Fichte und Birke durchsetzen“, so Revierleiter Uffelmann. Er bezeichnete die Fläche als gelungen und wies auf das Forstpersonal des Marktes Oberthulba hin, bei Fremdfirmen sei der Kontrollaufwand ungleich höher.
17.000 neue Pflanzen gesetzt
An einem weiteren Standort sei jüngst auf rund sechs Hektar eine Ergänzungspflanzung mit 17.000 Pflanzen durchgeführt worden, wies Wolf auf doch gewaltige Anfangsinvestitionen im Wald hin. Wo immer es geht, sei natürlich die Naturverjüngung zu bevorzugen. Es seien hier auch Lichtschächte geschlagen worden, denn über die Lichtdosierung könne man Einfluss auf Arten und Wuchs nehmen.
Auch Naturschutz und Ökologie im Wald waren Thema der Exkursion. Betrachtet wurde eine umgefallene Eiche mit Spechtloch. Von so einem liegenden Stamm gehe kein Forstschutzrisiko aus, er könne getrost liegen bleiben. Totholz sei eigentlich der falsche Ausdruck dafür, es wimmele dort nämlich mit Leben.
Das Baumartenspektrum werde sich zukünftig noch ausweiten, sagte Betriebsleiter Rupert Wolf, bevor er auf die Finanzplanung Forst 2025 zu sprechen kam. Er rechnet in diesem Jahr mit einem Gewinn von 70.000 Euro bei kalkulatorischen Einnahmen von 670.000 Euro . Für die Durchforstung laute die Devise, öfter in die Bestände reingehen und dafür weniger entnehmen.
Neuer Verein wird im April gegründet
Im Sitzungssaal wurde die Sitzung fortgeführt. Noch im April wird sich mit dem „Öwerdöllwer Heimatverein “ ein neuer Verein gründen. In seinem Logo trägt er traditionsbewusst und heimatverbunden das Wappen des Marktes. Unter anderem wird er sich mit um die Betreuung der Hundinghütte Oberthulba kümmern. Vorab hatte man die Verwendung des Wappens von Oberthulba beantragt, dem stimmte das Gremium analog zur Wappensatzung beschränkt auf fünf Jahre einstimmig zu.
Auch für die Satzung zur Erhebung von Verwaltungskosten für Amtshandlungen im eigenen Wirkungskreis des Marktes Oberthulba gab es Zustimmung. Positiv beschieden wurde zudem der Antrag zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Oberthulba , Frankenstraße.
Für Ferienprogramm melden
Um auch in diesem Jahr ein attraktives Ferienprogramm auf die Beine stellen zu können, sei man wieder auf der Suche nach engagierten Vereinen und Organisationen, die Lust haben, ihre vielfältigen Talente und Ideen einzubringen, warb Götz abschließend. Ob sportliche Aktivitäten, kreative Workshops, Naturerlebnisse oder kulturelle Angebote, der Kreativität seien keine Grenzen gesetzt. Meldungen werden bis zum 31. Mai benötigt.


