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BAD KISSINGEN: Wichtelhöhlen stark im Kommen

BAD KISSINGEN

Wichtelhöhlen stark im Kommen

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    Den Wichteln auf der Spur: Thomas Künzl beim Lustwandeln auf dem Promenadenweg.
    Den Wichteln auf der Spur: Thomas Künzl beim Lustwandeln auf dem Promenadenweg. Foto: Foto: Isolde Krapf

    Lange Zeit waren die bizarren Felsformationen im Wald hinter dem Heiligenhof in Vergessenheit geraten. Thomas Künzl entdeckte das reizvolle Stück Natur jetzt wieder neu. Mit Oliver Hain zusammen sann er über eine Vermarktung nach. Inzwischen ist der Name Wichtelhöhlen Programm: Die Stadt druckt einen Flyer. Das geologische Landesamt ernannte das 3,4 Hektar große Areal zum „schönsten Geotop in der Rhön“. Und am Samstag kam der Bayerische Rundfunk (BR) und machte mit Künzl ein Interview für die Sendung „Notizbuch“.

    Zwei Minuten lang ist man durchschnittlich auf Sendung, wenn man von den Rundfunk-Mitarbeitern für das Heimat-Magazin interviewt wird, weiß Künzl. Und er ist ein bisschen stolz, weil die Wichtelhöhlen am 2. Juni zwischen 10 und 12 Uhr auf Bayern 2 ganze fünf Minuten Sendezeit beanspruchen werden.

    BR-Mitarbeiterin Anke Gundelach wollte denn auch Vieles ganz genau wissen. Und Künzl ging 250 Millionen Jahre zurück, als die bizarren Felsgebilde sich im Unteren Trias herausbildeten. Was heute kaum vorstellbar ist, weil die Wichtelhöhlen hoch oben über dem Flusstal thronen: Die Gegend war damals ein flaches Relief. Der stete Strom der Saale wusch den Buntsandstein allmählich aus und hinterließ Spitzen, Kanten, Löcher und tiefe Höhlungen.

    Da staunte Gundelach nicht schlecht, als sie erfuhr, dass die Wichtelhöhlen bereits 1864 ein attraktives Ziel für Spaziergänger waren. Mit Droschken fuhren die gut situierten Damen und Herren seinerzeit nach Garitz.

    Bei Kaffee und Musik verlustieren

    Vermutlich war es der Geheimtipp unter Promenadengängern: Hoch oben auf dem Waldweg über der Saale zu wandeln und sich später an einem der Felsen bei einem Becher Kaffee und Unterhaltungsmusik zu verlustieren.

    Schon damals waren die Wege dort in dem Wäldchen für die Besucher befestigt worden. Wer auf den historischen Pfaden wandelt, sieht, dass diese auch heute gepflegt sind. Zuständig ist die Kurgärtnerei, die jüngst auch die am Ende des langen Wichtelweges gelegene Wetterschutzhütte wieder herrichtete. Zusammen mit dem Leiter Hubertus Wehner will Künzl nun die Beschilderung des Erholungswäldchens vorantreiben, damit Kurgäste wissen, wo es zu den Wichtelhöhlen geht.

    Auch über den geologischen Wanderweg, den man von Bad Kissingen aus über Euerdorf nach Hammelburg hin anlegen und ausschildern könnte, wird Künzl in der Sendung „Notizbuch“ spintisieren. Die Muschelkalk-Aufbrüche am Ludwigsturm könnten Ausgangspunkt dieses Fach-Spaziergangs sein, der dann zum geo-tektonischen Horst am Altenberg und weiter zu den Abbruch-Kanten der Wichtelhöhlen führt.

    Über den Golfplatz würde man zum Stumpelsberg gelangen, der sich fast wie ein Vulkankegel unweit der Saale in Richtung Euerdorf erhebt. Wenn der geologisch angehauchte Freundeskreis aus Euerdorf dann noch sein geplantes Museum eingerichtet hat, schwebt Künzl vor, dass Wanderer dort ihr fachtechnisches Know-how vertiefen können, bevor sie sich in Richtung Hammelburg auf den Weg machen und dort den einstigen Vulkankegel am Sodenberg in Augenschein nehmen.

    Geologischen Wanderweg planen

    Bei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt riss Künzl mit diesem Gedanken-Spiel offene Türen ein, denn der geologische Wanderweg ist tatsächlich als Leader-Projekt bereits in Planung. Eine hessische Arbeitsgruppe beschäftigt sich gerade mit dem Konzept für dieses umfangreiche Unterfangen, sagt Behördenleiter Roland Lenhart auf Anfrage. Der Weg führt von der hessischen in die bayerische Rhön – Wichtelhöhlen inbegriffen.

    Und auch sonst sind die Wichtelhöhlen stark im Kommen: Der Friseur Hans-Knut Thoma wählte unlängst die Sandstein-Formationen für ein Foto-Shooting. Und bald sollen Kinder dort mit der Märchenerzählerin Heidi Andriessens auf Abenteuerreise gehen.

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