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HAMMELBURG: Wirtschaftskompetenz made in Hammelburg

HAMMELBURG

Wirtschaftskompetenz made in Hammelburg

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    Ganz neue Aufgabe: Die Schulleiter Ingeborg Hoffmann und Ralf Kaminski wollen die Kooperation zwischen Mittel- und Wirtschaftsschule voranbringen.
    Ganz neue Aufgabe: Die Schulleiter Ingeborg Hoffmann und Ralf Kaminski wollen die Kooperation zwischen Mittel- und Wirtschaftsschule voranbringen. Foto: Foto: Wolfgang Dünnebier

    Einen überraschenden Impuls in der Schullandschaft setzt die Kooperation der Mittelschule Hammelburg und der Staatlichen Wirtschaftsschule Bad Neustadt. Bei einem Pressegespräch stellten die Beteiligten Details der Zusammenarbeit vor.

    „Das Kooperationsmodell beseitigt einen weißen Fleck auf der Landkarte der Wirtschaftsschulen“, freut sich Gustav Eirich, Leiter der Schulabteilung der Regierung von Unterfranken. Es wendet sich an Schüler in einem Dreieck zwischen Bad Kissingen, Bad Brückenau und Gemünden. Bislang nehmen diese weite Wege nach Bad Neustadt, Schweinfurt, Fulda oder gar Aschaffenburg in Kauf. Die Saaletalbahn erleichtere den Schulweg aus dem Raum Main-Spessart.

    Wirtschaftsschulen seien auch deshalb interessant, weil sie die höchste Vermittlungsquote von Schülern direkt in die Wirtschaft haben. Neu ist die gewählte Zusammenarbeit von zwei Schultypen. Lehrer beider Schulen decken das Unterrichtspensum je zur Hälfte ab.

    Datenverarbeitung, Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Rechnungswesen, Wirtschaftsmathematik und Projektarbeit werden von Wirtschaftslehrern aus Bad Neustadt gegeben. Das erste Unterrichtsjahr hat Oberstudiendirektor Ralf Kaminski zur Chefsache erklärt. Der Leiter der Wirtschaftsschule pendelt selbst die knappe Stunde und will so Vorbild für seine Kollegen sein.

    „Die Eltern und die Betriebe sind der Knackpunkt“, sagte Kaminski zu den Erfolgaussichten des Modells. Der Beratung der Schüler komme eine große Rolle zu. Wer mehr zu technischen oder sozialen Themen tendiere, sei in den M-Klassen besser aufgehoben. „Einen Abschluss light wird es hier nicht geben“, betonte Kaminski.

    Besonders bedeutsam sei die Ansiedlung der Außenstelle an einer Mittelschule, sagte Schulamtsdirektor Josef Hammerl. „Es ist großartig, diesen im Bezirk bisher einmaligen Prozess zu begleiten“, fügte Schulrat Rupert Kestler an. Im Bereich der Teamentwicklung und Beratung von Eltern und Schülern sei das eine große Herausforderung, zumal hier zwei Schulaufsichten beteiligt sind. Schließlich gelte es auch, Beharrungstendenzen in den Prozess einzubinden.

    Die Mittelschule Hammelburg sei neben der geografischen Lage auch wegen der Kooperationsbereitschaft der Schulleitung um Ingeborg Hoffmann auserkoren worden, lobte Gustav Eirich von der Regierung die Aufgeschlossenheit der hiesigen Lehrer. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch 2012 wieder Wirtschaftsschüler aufgenommen werden, obwohl das Projekt zunächst nur für drei Jahre angelegt ist. In jedem der neun bayerischen Bezirke ist je eine Schule auserkoren.

    Ein eigener Schulstandort sei nicht darstellbar gewesen, unterstrich stellvertretender Landrat Emil Müller. Für das gewählte Modell übernimmt der Landkreis Bad Kissingen den Sachaufwand von zunächst 40 000 Euro, der auch eine Miete für Schulräume der Stadt Hammelburg umfasst. In Gegenzug werden Gastschulbeiträge in anderen Landkreisen gespart.

    „Einen Abschluss light wird es hier nicht geben.“

    Schulleiter Ralf Kaminski

    Bürgermeister Ernst Stross freut sich über die neue Ausstrahlung des Schulstandortes bis nach Main-Spessart. Spannung verspreche das künftige Übertrittsverhalten auch von Realschülern und Gymnasiasten. Eine große Aufgabe werde es, das Raumprogramm für das neue Schulmodell in die Generalsanierung der Mittelschule einzuplanen. Sie soll vielleicht schon in diesem Jahr beginnen.

    Wirtschaftsschule Bad Neustadt

    Wirtschaftsklasse Die Anmeldung für die dreistufige Wirtschaftsschule Bad Neustadt, Außenstelle Hammelburg, läuft zwischen Montag, 4. April, und Freitag, 15. April. Aufgenommen werden bis zu 30 Achtklässler mit wirtschaftlicher Orientierung und geeignetem Notenschnitt (unter anderem M-Zug-Eignung). Nach drei Jahren erreichen Schüler den Wirtschaftsschulabschluss (Mittlerer Bildungsabschluss). Besonderes Augenmerk wird auf Wirtschaftstheorie, praktische Anwendung in schuleigenen Übungsfirmen, die Vermittlung von vernetztem Denken und Kooperationsfähigkeit und Informatik-Wissen gelegt. Ein Informationsabend für Eltern und Schüler ist für Dienstag, 15. März, um 19 Uhr geplant. Die Wirtschaftsschule in Bad Neustadt selbst hat 433 Schüler in 17 Klassen.

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