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Bad Kissingen: Wo im Landkreis Bad Kissingen die Corona-Hotspots lagen

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Wo im Landkreis Bad Kissingen die Corona-Hotspots lagen

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    Insgesamt 257 bestätigte Fälle von Corona-Infektionen kamen in den vergangenen Monaten bei Tests (Symbolbild) im Landkreis Bad Kissingen zu Tage.
    Insgesamt 257 bestätigte Fälle von Corona-Infektionen kamen in den vergangenen Monaten bei Tests (Symbolbild) im Landkreis Bad Kissingen zu Tage. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

    Der Landkreis Bad Kissingen hat schon seit Ende Juni keine neuen Fälle von bestätigten Corona-Infektionen mehr zu beklagen. Dass sich die Anspannung der Akutzeit gelegt hat, gibt Gelegenheit in Ruhe zu analysieren, wie sich das Virus in den vergangenen Monaten vor Ort verbreitet hat. Das Ergebnis ist überraschend. Eine Systematik lässt sich an der Verteilung der insgesamt 257 Fälle nur schwer ablesen. Ein Beispiel: Die Stadt mit den meisten Fällen aller Kommunen im Landkreis liegt neben einer Gemeinde, die völlig von Corona-Infektionen verschont blieb.

    Nach dem Überblick, den das Landratsamt auf Anfrage vorlegte, ist Hammelburg die Stadt im Bäderlandkreis mit den meisten Fällen. 53 bestätigte Infektionen zählte die Kreisbehörde dort. Der Wert hat sicherlich zu tun damit, dass in der Saalestadt ein Seniorenheim betroffen war.

    Höchste Zahl im Hammelburg

    Mit 35 bestätigten Infektionen die zweithöchste Zahl weist die Große Kreisstadt auf. Laut Landratsamt gab es hier zwar einzelne Einrichtungen, die leicht betroffen waren. "Überwiegend", erklärt die Behörde, rekrutierten sich die Fälle allerdings "aus Einzelereignissen". Die 31 bestätigten Fälle von Infektionen in Oerlenbach wiederum haben laut Landratsamt viel mit dem Seniorenheim zu tun, das wie mehrfach berichtet dort betroffen war.

    Corona-Fälle im Landkreis Bad Kissingen
    Corona-Fälle im Landkreis Bad Kissingen Foto: Heike Grigull

    Zweistellig waren die Infiziertenzahlen in sieben weiteren Kommunen. Motten weist laut Statistik des Landratsamtes 21 Fälle  aus. Wie in einigen anderen Orten führt die Kreisbehörde das auf "vermehrte Fälle von Rückkehrern aus dem Skiurlaub" zurück. Den gleichen Hinweis gibt der Kreis in Bezug auf Rannungen, wo den 13 registrierten Fällen "wahrscheinlich eine Ansteckung im Skiurlaub zu Grunde" lag.

    Oftmals waren die Betroffenen Urlaubsrückkherer

    Urlaubsrückkehrer führt die Behörde, zumindest zum Teil, auch für Nüdlingen mit insgesamt zehn Fällen und Burkardroth (elf Fälle) als mögliche Gründe für die Zahl der Infizierten an. Keine augenfällige Begründung gibt es für die elf Fälle in Oberthulba und die zehn Fälle in Maßbach.

    Neun Infizierte stehen in der Statistik für Riedenberg, wo laut Landratsamt ebenfalls Urlaubsrückkehrer betroffen waren. Für alle weiteren Kommunen im Landkreis nennt das Landratsamt keine besonderen Umstände in Bezug auf mögliche Ursachen der Ansteckung mehr. Die Stadt Münnerstadt verzeichnete acht, der Markt Bad Bocklet sieben und die Stadt Bad Brückenau sechs Fälle.

    Zwei Orte blieben ganz verschont

    In Fuchsstadt wurden vier bestätigte Infizierte registriert, in Schondra vier, in Aura, Elfershausen, Geroda und Sulzthal jeweils drei. Lediglich einen Fall listet das Landratsamt jeweils für Ramsthal, Thundorf, Wildflecken und Zeitlofs auf. Komplett von der Corona-Pandemie verschont geblieben sind nach dieser Statistik Euerdorf und Wartmannsroth, der anfangs angesprochene Nachbarort von Hammelburg.

    Zur Einordnung höherer Werte in manchen Orten schreibt das Landratsamt noch, dass in allen Orten und Einrichtungen, wo die Corona-Fallzahlen verhältnismäßig hoch erscheinen, "die Mehrzahl der Coronafälle auf Ansteckungen zu Beginn der Pandemie zurückzuführen" sei. Die Betroffenen hätten sich also zu einer Zeit angesteckt, "zu der noch keine weitreichenden Maßnahmen angeordnet waren und die Menschen noch recht viel unterwegs waren".

    Schon kurz nachdem es in Einrichtungen zu umfassenden Hygiene- und Schutzvorkehrungen gekommen und bayernweit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie Hygienemaßgaben für die ganze Bevölkerung erlassen worden seien, "konnten weitere Ansteckungen sukzessive eingeschränkt werden", schreibt das Landratsamt. Auf diese Weise habe sich die Anzahl weiterer Neuinfizierter im Rahmen gehalten. So habe auch "eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus verhindert werden" können.

    Landratsamt mahnt zu sensiblem Umgang mit den Daten

    Die Öffentlichkeit mahnt das Landratsamt, "sensibel" mit den beschriebenen Daten umzugehen. In kleinen Orten mit geringer Einwohnerzahl habe sich oft herumgesprochen, wer betroffen ist. In einigen Fällen habe "dies für die betroffenen Personen unschöne Auswirkungen" gehabt.

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