Nach der Eröffnung des zusätzlichen Waldkindergartens in Ramsthal ging man zunächst davon aus, allen Kindern in der Gemeinde einen Platz in einer der beiden Einrichtungen anbieten zu können. Der vom letzten Gemeinderat gefasste Beschluss für einen Neubau des gemeindlichen Kindergartens wurde vom aktuellen Gemeinderat wieder aufgehoben. Im Gespräch war dann eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes, die aber bis heute noch nicht konkretisiert ist.
Zu wenig Personal
Bürgermeister Rainer Morper legte dem Gremium die Bedarfszahlen für das laufende und das kommende Jahr vor. Diese belegen, dass die räumlichen und die personellen Voraussetzungen nicht ausreichen, um alle Kinder aufzunehmen. Auch im Waldkindergarten besteht aktuell keine Aufnahmekapazität mehr.
Aus diesem Grund hat sich der Gemeinderat entschlossen, ab September eine dritte Gruppe mit entsprechender personeller Ausstattung im gemeindlichen „Haus für Kinder“ einzurichten. Diese Gruppe soll im Rathaus untergebracht werden.
Nutzungsänderung fürs Rathaus
Nach Rücksprache mit dem Landratsamt könnte diese Ausweichlösung vorübergehend genehmigt werden. Da damit eine Nutzungsänderung des Rathauses verbunden ist, legte der Bürgermeister dem Gremium einen entsprechenden Plan vor, der verbunden mit verschiedenen Änderungen wie Zugang, Toiletten etc. eine Unterbringung der dritten Kindergartengruppe im Rathaus ermöglicht.
Sitzungen künftig ausgelagert
Auf die Frage aus der Versammlung, wie lange die Ausweichlösung vom Landratsamt akzeptiert werde, meinte Morper, dass er hier keine Begrenzung vorliegen habe. Der Gemeinderat stimmte dem Plan zu und wird ab September seine Sitzungen wohl wieder im „Haus Erlebenskunst“ durchführen.
Skepsis bei Straßenreparatur
Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Gemeinde mit der Sanierung der Betonstraße „Reichlersweg“ zu den Aussiedlern. Der Gemeinde lag ein Angebot zur Sanierung der stark beschädigten Straße vor, die in einem Verfahren durchgeführt werden soll, bei dem die Betonplatten ohne Veränderung mit einer dünnen Deckschicht überzogen werden sollten. Durch die Gemeinde angefragte Bauplaner und Architekten ständen nach Angaben des Bürgermeisters diesem Verfahren skeptisch gegenüber und seien nicht zur Ausschreibung und Bauleitung bereit gewesen.
Interessant waren für den Gemeinderat allerdings die Kosten dieses Verfahrens, die deutlich unter denen einer konventionellen Behandlung des Betonuntergrundes und anschließender Aufbringung einer neuen stärkeren Deckschicht lagen. Gemeinderat Roland Herterich hatte ein in Teilen vergleichbares Projekt in Dillingen angesehen und legte dem Gemeinderat nun Bilder vor, die hinsichtlich der Haltbarkeit der günstigeren Maßnahme nicht überzeugen konnten. An den Fugen der Betonplatten und im Bereich der Brüche sind immer wieder Ausbesserungsarbeiten zu erwarten.
Experte in der nächsten Sitzung
Der Bürgermeister brachte nun die Idee ins Gespräch, es doch noch einmal mit der konventionellen Maßnahme zu versuchen. Auf Grund der geringeren Auslastung der Bauunternehmen seien momentan bessere Angebote zu erwarten und der finanzielle Mehraufwand zu dem als günstig angesehenen Verfahren, deutlich geringer. Gemeinderat Martin Thürmer spricht sich gegen ein komplette Sanierung der Straße aus. Er geht von einem erhöhten Verkehrsaufkommen und höheren Geschwindigkeiten nach einer Sanierung aus und spricht sich für eine Ausbesserung der Schadstellen auch aus wirtschaftlichen Gründen aus. Der Bürgermeister will einen Architekten zur Einholung weiterer Informationen bis zur nächsten Sitzung kontaktieren.
Pavillon mit Infopoint?
Der Weinbauverein hatte die Aufstellung eines Automaten am Festplatz zum Weinverkauf beantragt, was der Gemeinderat genehmigte. Der Tourismusausschuss hat diese Idee nun noch etwas weiterentwickelt, nachdem sich ein weiterer Interessent für einen Automaten gefunden hat. Auch um Wanderer und Besucher des Ortes dazu zu bewegen, ihre Fahrzeuge am Festplatz abzustellen, überlegt man, einen Pavillon in Holzbauweise zu errichten und dort auch einen Infopoint über den Ort unterzubringen.
Interessenten sollen sich melden
Eine längere Diskussion hinsichtlicheines Miet- oder Abrechnungsmodels brachte keine Entscheidung. Generell zeigt sich der Gemeinderat offen für eine solche erweiterte Lösung als Blickfang am Ortseingang. Gemeinderat Markus Lomb, der in der Sitzung eine einfache Skizze eines solchen Pavillons vorlegte, meinte, dass diese Maßnahme zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur Ramsthals beitragen würde. Bis zu nächsten Sitzung soll die Planung konkretisiert werden. Weitere Interessenten für die Aufstellung von Automaten sind dem Gemeinderat herzlich willkommen und sollten sich zeitnah melden.
Hauptstraße noch immer ein Engpass
Im vergangenen Jahr wurde im oberen Teil der Ramsthaler Hauptstraße ein absolutes Halteverbot eingerichtet. In weiten Teilen der Straße hat sich die Verkehrssituation dadurch deutlich entspannt, nicht jedoch im letzten Abschnitt vor der Ampel und dem Dorfplatz. Hier werden die Schilder häufig nicht beachtet, was zu Engpässen auf den Gehwegen und auch auf der Fahrbahn führt. Gerade im Bereich der neuen Kaffee-Rösterei ist der Gehweg so schmal, dass hier bei gegenüber parkenden Fahrzeugen eine Gefahr für die Fußgänger besteht. Nach einer Entfernung der früheren Markierung der Parkplätze in der Halteverbotszone will der Gemeinderat noch einige Wochen abwarten, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden sollen.
Der Bürgermeister informierte, dass das Vorbehaltsgebiet zum Abbau von Schotter nördlich von Ramsthal im Regionalplan Main-Rhön zu einem Vorranggebiet umgestuft werden soll.
In der nächsten Sitzung soll eine Konzeptvorstellung der Firma Wolf zum Projekt Servicewohnen im neuen Baugebiet in Ramsthal erfolgen. Für ein Projekt dieser Art hat die Gemeinde zwei Bauplätze reserviert.
Dorfladen: Initiator wirft hin
Nachdem in vergangenen Sitzung die Idee eines Dorfladens diskutiert wurde, teilte der Hauptinitiator des Projektes Gemeinderat Klaus Kemmer mit, dass er sein Engagement in dieser Sache wegen Desinteresse der Mehrheit der Gemeinderäte einstellen werde. Dies geschehe unabhängig von eine zukünftigen räumlichen Lösung eines solchen Ladens. hla
