Die besten italienischen Pizzen waren in Wirklichkeit albanische. Die zwei Betreiber eines gut gehenden italienischen Ristorante aus dem Landkreis entpuppten sich als albanische Staatsangehörige.
Bereits am Freitag bat die Ausländerbehörde wegen der Verlängerung einer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis die Polizei um Prüfung zweier italienischer Ausweise. Bei der Kontrolle der Ausweisnummern stellte sich heraus, dass die Pässe zu einer Serie gestohlener italienischer Blanko-Dokumente gehören.
Noch während die Ermittlungen liefen, hatten die Pizzabäcker, die, wie die Polizei auf Anfrage der Main-Post gestern bestätigte, ihre Pizzeria seit eineinhalb Jahren in Bad Bocklet betrieben, Wind von der Sache bekommen. Schnell brachten sie ein Schild "Wegen Wasserschaden geschlossen" an der Tür an und bereiteten ihre Flucht vor. Doch die Polizei war schneller. Die Koffer waren bereits gepackt, als die Beamten der Ermittlungsgruppe Bad Kissingen die beiden festnahmen. Mit im Koffer hatten sie 21 000 Mark in bar.
Obwohl die Tatverdächtigen sehr gut deutsch sprachen, wurden die polizeilichen Vernehmungen mit einer Dolmetscherin in italienischer Sprache geführt. Bei der Beantwortung der Fragen taten sich die angeblichen Neapolitaner so schwer, dass schon die Dolmetscherin zu dem Schluss kam, mit der Staatsangehörigkeit stimme etwas nicht. Eine erkennungsdienstliche Behandlung brachte dann Gewissheit: die vermeintlichen Sizilianer stammen aus Albanien.
Bereits gestern Mittag wurden die "Italiener" in die JVA nach Würzburg gebracht. Auf sie wartet nun die Abschiebung. Einen direkten Zusammenhang mit dem Handel von gefälschten Ausweispapieren eines Pizza-Bäckers aus Bad Kissingen, der vor einer Woche aufgeflogen war, kann die Polizei bislang noch nicht bestätigen.