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WASSERKUPPE: Die Rhön ist jetzt ein Sternenpark

WASSERKUPPE

Die Rhön ist jetzt ein Sternenpark

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    Glitzerwelt über dem Radom: Das Biosphärenreservat Rhön darf sich jetzt Sternenpark nennen.
    Glitzerwelt über dem Radom: Das Biosphärenreservat Rhön darf sich jetzt Sternenpark nennen. Foto: Foto: Arnulf Müller

    Es gibt nicht viele Gebiete in Deutschland, von denen aus sich die funkelnde Pracht des Nachthimmels ebenso gut beobachten lässt, wie in der Rhön. Mit der Anerkennung als Sternenpark durch die IDA, der International Dark Sky Reserve, steht das Biosphärenreferat jetzt auf einer Stufe mit dem Naturpark Westhavelland.

    Mit Spannung war die Entscheidung des IDA-Vorstandes in Tucson Arizona am Donnerstagnachmittag im Radom auf der Wasserkuppe erwartet worden. Vier Jahre lang hatten die Vorarbeiten im Biosphärenreservat bis zur Antragstellung im Mai dieses Jahres in Anspruch genommen. Die Erhebung zahlreicher Daten zur Himmelshelligkeit ergab schließlich, dass es um die Hohe Geba (Lkr. Schmalkalden -Meinigen) die Lange Rhön (Lkr. Rhön-Grabfeld) und die Schwarzen Berge (Lkr. Bad Kissingen) besonders dunkel ist. Diese drei Gebiete machen auch die Kernzone des Sternenparks aus. Mehrere Hundert Messungen wurden zu diesem Zweck angestellt und der Lichtstrom von über 6000 Leuchten ermittelt.

    Daneben galt es für Sabine Frank vom Landkreis Fulda und den Osnabrücker Astronomen Andreas Hänel, die federführend für das Projekt waren, viel Überzeugungsarbeit in den Kommunen zu leisten, die in und am Rande der Kernzonen liegen. Geht es doch darum, die Beleuchtung in den betreffenden Orten so zu gestalten, dass Licht von Straßenlampen nur noch nach unten abgestrahlt wird. Eine Vorreiterrolle spielt hier die Gemeinde Oberelsbach. Hier wurde die gesamte Ortsbeleuchtung auf LED umgestellt. Das hatte vor allem auch wirtschaftliche Gründe, verspricht man sich doch Einsparungen von über 30 000 Euro pro Jahr.

    Ein Effekt, der auch konform geht mit den Ansprüchen des Sternenparks als Teil des Biosphärenreservats. Darin sind neben Reduzierung des Energieverbrauchs, Schutz der Natur, insbesondere in der Nacht und Eindämmung der Lichtverschmutzung formuliert.

    Im Biosphärenreservat erhofft man sich durch die Anerkennung zum Sternenpark positive Auswirkungen auf den Tourismus. Insbesondere Hobbyastronomen hat man dabei im Auge, die Bedingungen vorfinden, wie sonst nur im Naturpark Westhavelland. Schon jetzt ist die Kissinger Hütte bei Langenleiten (Lkr. Rhön-Grabfeld) ein Geheimtipp unter den Sternenfreunden.

    In besonders klaren Nächten soll man von dort, nur mit einem Fernglas sogar einen Ring des Saturns erkennen können, wie Michael Geier, der Leiter des Biosphärenreservats auf bayerischer Seite im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte. Ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Zurzeit gibt es mit Projektleiterin Sabine Frank aber erst eine Sternenführerin.

    Allerdings: Nicht alle Gemeinden sind begeistert vom Sternenpark. Widerstand kommt vor allem aus der thüringischen Stadt Geisa. Befürchtet man doch unter anderem, dass eine Sternenhimmel-freundliche Beleuchtung die Lebensqualität verschlechtern würde. Weiterführende Links:

    Initiative gegen Lichtverschmutzung Biosphärenreservat Rhön Sternenpark Rhön Sternenpark Westhavelland Fachartikel International Dark-Sky Association Tipps für Straßenbeleuchtung

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