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Klärt ein Haar, wie Simone starb?

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Klärt ein Haar, wie Simone starb?

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    Würzburg/Lismore - Die Kripo, die den Tod der Riedener Kindergärtnerin Simone Strobel in Australien untersucht, steht an einem Wendepunkt des Falles. Sie setzt auf die DNA-Analyse.

    Die 25-Jährige, ihr Freund, dessen Schwester Katrin sowie ein Studienkollege waren auf einer einjährigen Reise durch Australien. Dabei hatten sie im Februar im 40 000-Einwohner-Städtchen Lismore an der Ostküste Station gemacht. Am 11. Februar hatten sich die vier einen netten Abend in einer Kneipe gemacht und saßen dann im Wohnmobil zusammen. Dann brach Simone Strobel mitten in der Nacht allein zu einem Spaziergang auf und verschwand spurlos.

    Sechs Tage suchten ihre Freunde und die Polizei vergeblich nach der jungen Frau aus Rieden (Lkr. Würzburg). Dann fand ein Polizeihund 90 Meter von dem Campingplatz entfernt die stark verweste Leiche Simones unter Zweigen versteckt.

    Zunächst zogen sich die Analysen der Rechtsmedizin hin, ein Team von mehr als einem Dutzend Ermittlern ging in Lismore verdächtigen Spuren nach. Von einem "Monster", das Simone getötet habe, sprach ihr offenkundig tief erschütterter Freund in den Medien, während sich die Behörden mit Äußerungen über die Todesursache zurückhielten. Inzwischen ist auch hier von "Verbrechen" die Rede.

    Nach der Freigabe durch die Gerichtsmedizin brachten Verwandte die sterblichen Überreste Simones nach Deutschland zurück. In ihrer Heimatgemeinde wurde Simone dann unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen.

    Auffällig war schon da: Die Polizei war nicht nur vor Ort, um die Beerdigung vor aufdringlichen Medienvertretern abzuschirmen. Ermittler in Zivil registrierten auch aufmerksam jede Regung bei der Trauerfeier.

    "Klar ist, dass die Kripo in Würzburg mit der in Australien in enger Verbindung steht", bestätigte jetzt Wolfgang Glücker, Sprecher der Polizeidirektion Würzburg, auf Anfrage. Hier ist man über die Fortschritte der Ermittlungen in Australien auf dem Laufenden. Mehr noch, man will bei der Auswertung der heißesten Spur zur Lösung des Falles helfen.

    Denn Glücker bestätigt auf Anfrage: In der Nähe des Fundortes der Leiche (auf einem Sportgelände) haben die australischen Spurensicherer "DNA-fähiges Material sicherge- stellt". Was er nur vorsichtig andeutet, enthüllten Ermittler gegenüber dem australischen TV-Sender ABC: Sie hatten ein Haar gefunden, an einem Zaun in der Nähe des Fundortes von Simones Leiche.

    Nun suchen sie die Person, der das Haar per DNA-Analyse zuzuordnen ist. Laut Glücker wollen die Ermittler mit Hilfe des genetischen Fingerabdrucks das Haar mit Personen in Australien und hier vergleichen. Die Kripo rechnet damit, dass dies weitere Ermittlungen zur Folge hat. Denn diese Person müsste erklären, wie das Haar an diesen Platz kam.

    Dies ist nicht der einzige Trumpf, den die Ermittler haben. Sie setzten laut australischen Medien einen "Profiler" ein. "Profiler" sind Spezialisten, die mit Kenntnissen in Psychologie und Soziologie und anhand der Spuren am Tatort versuchen, sich in die Rolle von Täter und Opfer hineinzuversetzen, um Hinweise auf einen möglichen Täter zu geben.

    Ermittler betonen, sichergestelltes Material vom Tatort und die Rekonstruktion der Szene habe ihnen ein klares Bild dessen vermittelt, was mit Simone geschehen sei. Sie zeigen sich sehr optimistisch, den Fall bald zu lösen. "In der Gesamtschau ist eine Beteiligung der Personen um Simone nicht auszuschließen", sagt auch Glücker.

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