Erst kam der Frost, dann blieb der Regen aus. Nun zeigen sich die Auswirkungen des vielerorts schneelosen Winters und des trockenen Frühjahres. Liegt die Niederschlagsmenge für den Monat März im 30-jährigen Mittel bei 44,9 Millimeter, brachte es der diesjährige März gerade einmal auf 5,6 Millimeter, wie Johann Fischer von der Wetterwarte Würzburg mitteilte.
Ein Blick auf die Wetterstatistik der vergangenen Jahre (siehe Grafik) zeigt, dass die Niederschlagsmenge im Frühjahr extrem schwankt. So fiel beispielsweise im März und April 2008 die zehnfache Menge des diesjährigen Regens. Entsprechend sorgen sich Landwirte um die Ernte, die Waldbrandgefahr steigt, wie nicht zuletzt das Beispiel Amorbach zeigt.
Gleichwohl warnt Wolfgang Raps, Katastrophenschutz-Sachbearbeiter bei der Regierung von Unterfranken, vor Panik: „Den ganzen März über gab es zwar kaum nennenswerte Niederschläge, jedoch liegt die Region beim fünfstufigen Waldbrandindex (WBI) des Deutschen Wetterdienstes nur auf Stufe zwei.“ Also im unteren Bereich. Doch der WBI ist nur einer von zwei Indizes zur Bestimmung der Gefahrenlage, so Raps.
Neben dem Waldbrand- gibt es auch noch den Grasland-Feuerindex, bei dem aktuell für die Region Stufe drei bis vier gilt. Dies hört sich zunächst dramatisch an, jedoch beruhigt Experte Raps auch hier: „Grasland gerät schneller in Brand als Wälder, aber die betroffenen Flächen sind in der Regel viel kleiner, manchmal nur wenige Quadratmeter groß.“ Als Beispiel führt er hier Brände an, wie sie durch Funkenflug von historischen Dampfzügen entfacht werden.
Zur Luftüberwachung kommt jedes Jahr das Flugzeug des Katastrophenschutzes zum Einsatz, jedoch werden laut Raps keine ständigen Patrouillenflüge unternommen: „Patrouillen gibt es erst ab Waldbrandgefahrenstufe vier. Dann fliegen wir wochenends, wenn keine Waldarbeiter vor Ort sind, ab Stufe fünf dann täglich.“