Die Freiwillige Feuerwehr Knetzgau feiert als eine der größten Feuerwehren im Landkreis in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen, verknüpft mit Feierlichkeiten. Stand bei einem Festabend vor zwei Wochen im Rats- und Kultursaal der Gemeinde die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements im Mittelpunkt, wurde am Wochenende drei Tage lang im und rund um das Festzelt an der Franz-Hofmann-Halle gefeiert.
Den Auftakt machte am Freitagabend ein Discoabend mit DJ Inc, der in der Region kein Unbekannter ist. Unter dem Motto "Mallorca Meets 90er" heizte der Disc Jockey über 1000 Partygästen weit über die Landkreisgrenze hinweg ordentlich ein. "Es war überwältigend", zeigte sich Festausschussvorsitzender Marco Jilke angetan vom Besucherandrang. "Restlos ausgesoffen" kommentierte Jilke schmunzelnd den Erfolg der Party mit Barbetrieb, bei dem schon ab 17 Uhr – also drei Stunden vor Beginn - Einlass gewährt wurde. Auch das Wetter hatte sein Einsehen und schickte die Gewitterwolken für einen ungetrübten Partyabend über die Region Knetzgau hinweg.
Als besonderer Höhepunkt entpuppte sich am Samstagabend der Auftritt der Oktoberfestband "Frankenräuber". Die Band verstand es ebenfalls, bei großem Andrang, den Gästen einzuheizen.
Heiß her ging es dann am Samstagnachmittag bei einer Großübung in Festzeltnähe. Bei einem angenommenen Lagerhallenbrand am Ortsausgang von Knetzgau Richtung Haßfurt mit zwei vermissten Personen kamen alle Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet - ausgenommen die Knetzgauer Wehr - und die Floriansjünger aus der benachbarten Gemeinde Sand zum Einsatz.
Als Moderator erklärte Knetzgaus Kommandant Thomas Finger den vielen Zaungästen verständlich den Ablauf der Übung. Um 14 Uhr erfolgte die Alarmierung nach Beobachtung einer starken Rauchentwicklung im Inneren der Lagerhalle. "Es war ein gutes Zusammenspiel", lobte Einsatzleiter Stefan Stühler von der Feuerwehr Hainert. Bereits 13 Minuten nach Alarmierung wurde Wasser vom benachbarten Main gepumpt. Sieben Minuten später war die Wasserversorgungsleitung aus dem Fluss zum Löschobjekt komplett gelegt.
Dabei kam eine Leitung mit 145 Metern und zwei mit je 171 Metern zum Einsatz. An die Hundert Feuerwehrfrauen und Männer waren im Einsatz, davon acht Atemschutztrupps. Drei Atemschutztrupps drangen in das Innere der Halle ein, retteten zwei vermisste Personen und stellten die Brandbekämpfung sicher.
16 Fahrzeuge, darunter die First Responder von der Feuerwehr Sand, waren im Einsatz. Auch das neue Auto der Feuerwehr Wohnau hatte seine Feuertaufe beim ersten Einsatz erfolgreich bestanden. Zum Abwehren des Flächenbrandes und zum Schutz des angrenzenden Wertstoffhofes der Gemeinde Knetzgau wurden verschiedene Löschvorrichtungen eingesetzt, die von der Feuerwehr Oberschwappach und Zell bedient wurden. Bei der 30-minütigen Großübung wurden 3500 Liter Wasser in der Minute aus dem Main gepumpt.
"Es war ein gutes Zusammenspiel."
Stefan Stühler, Einsatzleiter
Einen Dank für ihr ehrenamtliches Engagement, nicht nur bei der Großübung, sprach Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus den Feuerwehrleuten aus. Rückblickend sei das erweiterte Aufgabengebiet der Feuerwehr heute nicht mehr zu vergleichen mit dem vor 150 Jahren. Das Jubiläum dokumentiere aus Sicht des Bürgermeisters eine generationenübergreifende eindrucksvolle Gemeinschaftsarbeit.
Höhepunkt der Feierlichkeiten war am Sonntagnachmittag ein Festzug mit 67 Vereinen und über 1000 Teilnehmern, der sich ausgehend am AWO Seniorenheim durch Knetzgaus Straßen zog und von zahlreichen Zaungästen bestaunt wurde. Vorausgegangen war am Sonntagvormittag eine Kirchenparade, die von der Kirche zum Festplatz führte. Dort wurde anschließend ein ökumenischer Festgottesdienst mit Pfarrerin Doris Otminghaus (Westheim) und Pfarrer Michael Weck gefeiert. Abgerundet wurde die dreitägige Jubiläumsfeierlichkeit mit einer Fahrzeugausstellung mit Präsentation des Fuhrparks der Knetzgauer Feuerwehr.



