Was macht er denn nun mit dem vielen Geld? Da muss Bürgermeister Günther Werner keine Sekunde nachdenken: Mit den 240 000 Euro, die die Kreisstadt aus dem Bund-Länder-Städtebau-Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortszentren“ erhält, will das Stadtoberhaupt die Engelmeßgasse – sie führt von der Promenade am Altstadthotel vorbei nach Süden – und ihre Fortsetzung zum Marktplatz hin, die Luzengasse, barrierefrei gestalten.
Besseres Pflaster kommt
„Und wir tauschen das Pflaster im Umfeld des Oberen und Unteren Turms aus“, erklärte Werner am Mittwoch dieser Redaktion. Auch hier geht es darum, Stolpersteine zu beseitigen, die Fußwege also gerade für ältere oder gehbehinderte Menschen leichter begehbar zu machen – so wie das vor nicht allzu langer Zeit vor der Stadthalle geschehen sei. Aber auch um den Kraftverkehr. „Senioren aus dem Wohnheim Unteres Tor haben sich immer wieder bei uns beschwert, dass vorbeifahrende Autos so viel Lärm machen“, sagte der Bürgermeister. Dererlei Lärmbelästigung soll alsbald der Vergangenheit angehören.
Die gute Nachricht der Förderung gaben der Öffentlichkeit am Mittwoch gleich zwei CSU-Politiker Hand in Hand bekannt: die Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin Dorothee Bär und der Stimmkreisabgeordnete Steffen Vogel. In ihrer gemeinsamen Presseerklärung heißt es, bayernweit kämen jetzt 93 Städte- und Gemeinden in den Genuss von Geldern aus dem Bund-Länder-Programm.
Nicht nur Metropolen fördern
Dorothee Bär betont in dem Schreiben, es sei ihr wichtig, „Haßfurt als zentrale Stadt unseres Landkreises weiter zu fördern“. So könne mit den Mitteln die Instandsetzung und Modernisierung bestehender Gebäude fortgesetzt werden, Straßen und Plätze aufgewertet sowie planerische Maßnahmen umgesetzt werden. Es sei der CSU wichtig gewesen, auch mit Bundesmitteln nicht nur die großen Metropolen, sondern auch den ländlichen Raum zu fördern“, rührte Bär die Werbetrommel für ihre Partei. Das gemeinsame Programm „Aktive Stadt- und Ortszentren“ sei dafür ein gutes Beispiel“. Auch Landtagsabgeordneter Steffen Vogel freut sich über den Zuschlag für die Haßfurter Altstadt. „Haßfurt ist in vielen Bereichen wichtig für die Grund- und Nahversorgung im ganzen Landkreis. Von einer lebendigen Haßfurter Altstadt profitieren wir alle“, zitiert ihn das gemeinsame Papier an die Presse. Insgesamt würden in Bayern rund 34 Millionen Euro an 93 Städte und Gemeinden ausgegeben, neun davon entfallen auf Unterfranken, führt Vogel aus.
Bürgermeister Günther Werner ließ die Redaktion wissen, dass der Geldsegen von 240 000 Euro grob über den Daumen gepeilt 60 Prozent der Kosten der genannten Maßnahmen abdecken wird. Der Rathauschef drückte seine Freude darüber aus, dass es der Stadt gelungen sei, die gesamte Altstadt samt unterer und oberer Vorstadt als Fördergebiet anerkannt zu bekommen. Das kommt nicht nur dem Stadtsäckel zugute, sondern auch Häuslebesitzern, Vermietern und Gewerbetreibenden.
Förderung auch für Bürger
Werner machte darauf aufmerksam, dass private Baumaßnahmen im Einklang mit den Förderkriterien der Altstadtsanierung mit bis zu 90 Prozent gefördert werden können, bei Gewerbetreibenden seien es gar 100 Prozent.