Eine tolle Stimmung herrschte am Samstag bei der bereits 15. Ausgabe der Eberner Musiknacht. Eine bunt gemischte Musikpalette präsentierten fünf Bands und eine Solokünstlerin an sechs verschiedenen Orten in der Altstadt. "Bei uns kam jeder auf seine Kosten", zeigte sich Bürgermeister Jürgen Hennemann überzeugt und zählte 450 Besucherinnen und Besucher, ziemlich genauso viele wie im vergangenen Jahr.
Heimspiel im "Gipsy" für die dreiköpfige Band "KLaMM"
Ein Heimspiel hatte der Eberner Musiker Klaus "Flops" Pflaum, der mit seiner dreiköpfigen Band "KLaMM" die Stimmung im "Gipsy" in der Neubrückentorstraße zum Kochen brachte. Zusammen mit Sängerin Mary und Gitarrist Manfred gab es Classic Rock unplugged vom Feinsten. Dabei waren die Kneipengäste so begeistert, dass sie die Akteure erst nach einigen Zugaben von der Bühne ließen.

Unter ihnen war auch die Königsbergerin Andrea Gagel mit ihrem Freund Joachim Wiesmann aus Ebern. Die beiden wählten die "Gipsy" als letzte Station bei ihrer Rundreise durch die sechs Lokalitäten und versprachen, im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein.
Musik kann helfen, eine neue Sprache zu lernen
Christine Mühlenkamp und Gerard Vinar begeisterten als "Christine set the Scene" mit Klassikern und eigenen Songs das Publikum im "Veracruz". Wie die Musikerin erzählte, stammt ihr Duo-Partner aus Australien und finde das Erlernen der deutschen Sprache auf dem herkömmlichen Weg sehr schwierig. Deshalb behelfe er sich damit, deutsche Songtexte zu lernen. Gerard Vinar trat sogleich den Beweis an und präsentierte den Gästen das Lied "Westerland" von der Band "Die Ärzte" in einwandfreiem Deutsch. Großer Applaus war die Belohnung für diese Leistung.

Rock, Pop und Balladen, eigene Stücke und Covermusik auf Englisch und Deutsch gab es im Musikheim des Blasorchesters Ebern in der Braugasse auf die Ohren. Als "Same Voice Music" war Sängerin Sara Bauer längst keine Unbekannte mehr in Ebern. Bereits 2018 und 2019 stand sie bei den Musiknächsten in der Türmerstadt auf der Bühne.

Treue Fans von ihr sind zum Beispiel Simon Baiersdorfer und seine Freundin Diana Sperber, die auch die gesamte Musiknacht genial finden. Die beiden unterstützen die Sängerin und Musiklehrerin auch bei ihrer Aktion "Robin Hund": Als tierlieber Mensch hilft Sara Bauer nämlich dem Hundeschutz und der Hunderettung. "Die Aktion heißt wie Robin Hood, nur mit Fell", schmunzelte die sympathische Musikerin und versicherte, dass alle Spenden zu 100 Prozent Hunden in Not zugutekommen.

Classic Rock gab es in der Rathaushalle, wo "Orange Drops" aufspielte. Die siebenköpfige Band mit Sängerin verwandelten das Gebäude in einen Rockpalast. Dabei präsentierte die Band beispielsweise Songs von beispielsweise Deep Purple, Iggy Pop oder Santana. Aber nicht die bekanntesten Songs, sondern vor allem selten gespielte Lieder. Und gerade das kam beim Publikum besonders gut an, wie die fröhliche Partylaune der Gäste verriet.

Ebensfalls Rock, aber in einer anderen Richtung, gab es im Biergarten vom "Herzog" in der Rittergasse zu hören. "Rickbop & The Hurricanes" brachten hier das Festzelt mit Rock'n'Roll und Rockabilly zum Vibrieren. Die fünf Jungs aus Bamberg verbreiteten dabei mit Schlagzeug, Kontrabass, Stromgitarren und Gesang ein Lebensgefühlt der 1950-er und 1960-er Jahre.

Jahrelang in South Carolina (USA) lebten Conny und Lemmi, die Mitbegründer der "Mainriverpickers". Zu Dritt stand die Musikgruppe auf der Bühne im "Pizzablitz" und bot mit Americana, Folk und Bluegrass authentische Musik aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Bei Vater-Sohn-Ausflug zufällig auf die Musiknacht gestoßen
Davon waren auch das Vater-Sohn-Gespann Thomas und Oskar Ruppert begeistert: "Das ist total unsere Musik", schwärmten die zwei. Dabei war es eher Zufall, dass die beiden bei der Musiknacht landeten. "Wir machen jedes Jahr für fünf Tage einen gemeinsamen Vater-und-Sohn-Ausflug", berichtete Thomas Ruppert aus Schwarzenberg im Erzgebirge. Mit dem Wohnmobil geht es dann quer durch Deutschland, die Route wird spontan entschieden. So landete der 53-Jährige mit seinem 18-jährigen Sohn am Freitag in Bamberg und erfuhr dort von dem Event in Ebern. Auf dem Wohnmobilstellplatz ihr vorübergehendes Heim aufgestellt, hatten sie nur wenige Schritte in die Altstadt.

Bei der Musiknacht lernten Thomas und Oskar Ruppert auch Karin Küchler aus Gereuth kennen. Diese zeigte sich gleich begeistert, dass der Abiturient Musik studieren will und in seinem Heimatort in Sachsen auch in einer Band mitspielt. "Mal schauen, vielleicht kann ich für die jungen Musiker einen Auftritt bei uns im Landkreis organisieren", so Küchler, die auf jeden Fall den Kontakt zu den neu gewonnenen Freunden halten will.
Möglich wurde die Musiknacht wieder einmal durch zahlreiche Sponsoren und freiwillige Helfer, was das vierköpfige Organisationsteam vom Sport- und Kulturverein (SpuK) Ebern sehr freut. "Wir sehen das auch als Anerkennung fürs Ehrenamt", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann, der auch SpuK-Vorsitzender ist und mit dem Verein die Veranstaltung organisiert.