175 Jahre Sparkasse Ostunterfranken – dieses Jubiläum feiert das Kreditinstitut das ganze Jahr über bei vielen Anlässen. Mittwochnachmittag wurde es beim Festakt in der Haßfurter Stadthalle recht offiziell. Doch weniger ernst als freudig, nicht staubtrocken, sondern lebendig.
Die Sparkasse ist das älteste Geldinstitut im Haßbergkreis. Doch entstand sie nicht aus einem Guss. Ihre geschichtlichen Wurzeln sind verzweigt und reichen bis in den März 1837 zurück, als die Sparkasse Ebern gegründet wurde, wie Peter Schleich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse den Besuchern aufzeigte. Die Menschen sollten einen Ort haben, um ihren Spargroschen sicher zu verwahren – gewinnbringend. Das Vorbild fand rasch Nachahmer: im Oktober 1838 folgte die Gründung der Distriktionskasse Hofheim. Der Verwalter war ehrenamtlich tätig, Kassen-Stunden waren vier Mal – im Jahr! 1840 gründeten sich die Sparkassen in Haßfurt und Eltmann. Aus einem „Spar- und Hülfeverein“ ging in Königsberg 1880 eine Sparkasse hervor.
Erster Weltkrieg, Hyperinflation, Bankenkrise und Börsenkrach 1929 beutelten die Sparkassen. Es kam zur Zusammenarbeit: 1933 vereinigten sich die Sparkassen Eltmann und Haßfurt, 1938 folgten dem Beispiel Haßfurt, Hofheim und Königsberg. Als Folge der Gebietsreform kam es 1973 zur Vereinigung der Sparkasse Haßfurt-Hofheim-Königsberg und der Kreissparkasse Ebern zur Sparkasse Ostunterfranken – „ein bedeutender Meilenstein“, wie es Schleich nannte. Seitdem habe sich die Bilanzsumme von rund 125 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro verzehnfacht.
Als Vorsitzender des Sparkassen-Verwaltungsrats verriet Landrat Rudolf Handwerker, was für ihn den Erfolg des Geldinstituts ausmache: Persönliche Beratung, soziales Engagement und regionale Verwurzelung. „Der Kunde steht im Mittelpunkt, nicht das Gewinnstreben.“ Zudem sei die Sparkasse mit 300 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb, ein fleißiger Förderer im sozialen und kulturellen Bereich und mit 3,5 Millionen Euro ein wichtiger Steuerzahler für die Kommunen.
Dass der Wohlstand der Menschen nicht nur von Geld und Besitz abhängt, dies machte Zukunftsforscher Professor Horst W. Opaschowski in seinem knapp einstündigen „Blick in die Zukunft“ deutlich. Sein Fazit: Die Gesellschaft wird vielleicht ökonomisch betrachtet ärmer, kann jedoch zugleich glücklicher werden. Nur auf die Werte komme es an.