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OBERAURACH: „Agieren, bevor man nur noch reagieren kann“

OBERAURACH

„Agieren, bevor man nur noch reagieren kann“

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    Bürgermeister Thomas Sechser (rechts) dankt Bernhard Denner, der sich nach 35 Jahren als geschäftsführender Beamter von Oberaurach in die Ruhephase der Altersteilzeit verabschiedete.
    Bürgermeister Thomas Sechser (rechts) dankt Bernhard Denner, der sich nach 35 Jahren als geschäftsführender Beamter von Oberaurach in die Ruhephase der Altersteilzeit verabschiedete. Foto: Foto: Sabine Weinbeer

    35 Jahre und drei Monate lang war Bernhard Denner der geschäftsführende Beamte im Oberauracher Rathaus. Am Dienstag, seinem letzten Arbeitstag, wurde er im Rahmen der Gemeinderatssitzung in die Ruhephase der Altersteilzeit verabschiedet – begleitet mit den besten Wünschen, vor allem aber Dankbarkeit und hoher Anerkennung für seine Arbeit in dieser Zeit. Zum Abschieds-Beifall erhob sich der gesamte Gemeinderat von den Plätzen.

    Wo bitteschön liegt Oberaurach?

    Die Gemeinde Oberaurach war quasi noch ein Kleinkind, als Bernhard Denner 1982 als Verwaltungsinspektor zur Anstellung in die Gemeindeverwaltung einstieg. Er hatte 1977 in Münnerstadt Abitur gemacht, nach Wehrdienst und zwei Semestern Maschinenbau-Studium die Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst bei der Bayerischen Versicherungskammer gemacht. Bei der Landesbrandversicherung in München sammelte er erste berufliche Erfahrungen und als das erste Kind geboren war, zog es ihn zurück nach Franken. „Ich musste damals erst mal schauen, wo Oberaurach liegt“, gestand er in seinen Abschiedsworten. „Herrn Google konnte ich noch nicht fragen, da blieb nur die Postleitzahl“. Die Großgemeinde Oberaurach war erst 1978 im Zuge der Gemeindegebietsreform gegründet worden.

    „Außergewöhnliches Engagement“

    Bürgermeister Tomas Sechser bescheinigte Bernhard Denner außergewöhnliches Engagement, deshalb habe er auch sehr schnell Karriere gemacht und sei schon 1999 Verwaltungsoberamtsrat geworden. Zentale Aufgaben waren die kommunalrechtlichen Grundsatzfragen, der Sitzungsdienst, die Gemeindeentwicklung, Bauleitplanung und Baurecht sowie zeitweise Standesamt und Passwesen. Bernhard Denner habe sich einen enormen Sachverstand und ausgeprägte Ortskenntnis erworben, schließlich gebe es wohl kein Bauvorhaben in Oberaurach, das er nicht in irgendeiner Form begleitet hat. Bei aller ruhigen Sacharbeit habe sich Denner aber auch nie vor Auseinandersetzungen mit Behörden oder Architekten gescheut, wenn es zum Wohle der Gemeinde war, dankte Sechser. In der Verwaltung und im Gemeinderat sei Bernhard Denner ein Mann der klaren Worte gewesen, wofür er sehr geschätzt sei. Thomas Sechser und der gesamte Gemeinderat wünschten für den Ruhestand alles Gute – dass keine Langeweile aufkommt, dafür würden die beiden Enkelkinder schon sorgen, waren sich alle sicher.

    Es muss klare Absprachen geben

    Die Zeit im Oberauracher Rathaus sei „größtenteils eine schöne und gute Zeit gewesen“, erklärte Bernhard Denner, aber natürlich habe es auch andere Tage gegeben. Vor allem seine Familie habe zeitweise sehr unter seinen Überstunden gelitten, weshalb es irgendwann klare Absprachen geben musste. „Ich hoffe, ich konnte hier eine positive Entwicklung mitgestalten und die Verantwortlichen entsprechend unterstützen.“ Die Mitglieder von insgesamt sieben Gemeinderats-Gremien dürften ihm diese Wirkung bestätigen können. Seine Bitte an den Gemeinderat: „Wichtig ist es, zu agieren, bevor man nur noch reagieren kann. Bitte fordern Sie Verwaltung und Bauhof, geben Sie ihnen aber auch das nötige Handwerkszeug dazu.“ Arbeit werde es auch künftig genügend geben, erklärte er. Seinem Nachfolger Christian Mann, der sich seit Anfang des Jahres in das Aufgabengebiet einarbeitet, wünschte er viel Erfolg und sicherte auch weiterhin Unterstützung zu.

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