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Knetzgau: Allerletzte "Sinnzeit" in Knetzgau: Zweifler, Ungläubige und Christen haben beim Abschied Tränen in den Augen

Knetzgau

Allerletzte "Sinnzeit" in Knetzgau: Zweifler, Ungläubige und Christen haben beim Abschied Tränen in den Augen

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    Nach dem Gottesdienst erhielten alle, die es wünschten, einen persönlichen Segenszuspruch.
    Nach dem Gottesdienst erhielten alle, die es wünschten, einen persönlichen Segenszuspruch. Foto: Christiane Reuther

    Es war ein Abschied voller Emotionen: Unzählige Menschen versammelten sich am Sonntagabend in der katholischen Kirche in Knetzgau, um das fulminante Finale der "Sinnzeit" zu erleben. Bis auf den letzten Platz gefüllt, war die Kirche von einer besonderen Atmosphäre durchdrungen – ein Zeichen dafür, wie tief dieses alternative Gottesdienstformat die Menschen in den vergangenen 22 Jahren berührt hat. War es doch über zwei Jahrzehnte ein Ort für Zweifler, Ungläubige und andere gute Christen. Nun hieß es Abschied nehmen – mit Wehmut, aber auch mit tiefer Dankbarkeit.

    Die Sinnzeitgestalter Elfriede Schneider und Johannes Simon blickten gerührt auf die große Resonanz der letzten "Sinnzeit".
    Die Sinnzeitgestalter Elfriede Schneider und Johannes Simon blickten gerührt auf die große Resonanz der letzten "Sinnzeit". Foto: Christiane Reuther

    Doch nicht nur die Besucherzahl machte den Abend besonders, sondern auch die spürbare Verbundenheit, die in der Luft lag. Die "Sinnzeit"-Gestalter Elfriede Schneider und Johannes Simon blickten gerührt und "geflasht" auf die große Resonanz. Über 250 Gottesdienste hat Johannes Simon als Gesicht der "Sinnzeit" von Anfang an gestaltet. Wegbegleiterinnen waren in dieser Zeit Monika Schraut, Hedi Porsch, Patrizia Sormani, Katrin Fuchs, Katrin Schauer und seit 2017 Elfriede Schneider. Gemeinsam gestalteten sie die Sinnzeit-Gottesdienste mit Themen, die berührten, aufrüttelten und Hoffnung schenkten.

    "Ich trag' dich durch die schweren Zeiten"

    Musikalisch begleiteten Sophia Weinberger und Tobias Hümpfner die letzte "Sinnzeit". Mit ihrer einfühlsamen Stimme und den harmonischen Klängen am Piano schufen sie eine Atmosphäre zwischen Wehmut und Dankbarkeit. Besonders das Lied "Ich trag' dich durch die schweren Zeiten" von Udo Lindenberg ging vielen unter die Haut – ein Lied, das den Geist der finalen "Sinnzeit" mit Blick auf den Valentinstag am 14. Februar auf den Punkt brachte.

    Musikalisch begleiteten Sophia Weinberger und Tobias Hümpfner die letzte "Sinnzeit".
    Musikalisch begleiteten Sophia Weinberger und Tobias Hümpfner die letzte "Sinnzeit". Foto: Christiane Reuther

    Der letzte Sinnzeit-Gottesdienst stand unter dem Thema "Der Mantel der Liebe". Johannes Simon stellte die Frage: "Wer oder was gibt mir Schutz in meinem Leben?" Um dies zu verdeutlichen, hatte er einen Neoprenanzug und einen Wollmantel mitgebracht – beides symbolisch drapiert an einem Kleiderständer, geschmückt mit einem großen roten Herzen. "Ich glaube, wir brauchen als Menschen einen Mantel der Liebe, der Geborgenheit und des Glaubens, der uns wärmt und begleitet in den Herausforderungen, in der Zugluft des Lebens", resümierte er.

    Eine spürbare Verbundenheit lag in der Luft beim finalen Sinnzeit-Gottesdienst in der Kirche in Knetzgau. Der Altarraum war passend zum Thema "Mantel der Liebe" illuminiert.
    Eine spürbare Verbundenheit lag in der Luft beim finalen Sinnzeit-Gottesdienst in der Kirche in Knetzgau. Der Altarraum war passend zum Thema "Mantel der Liebe" illuminiert. Foto: Christiane Reuther

    Der Abschied löste bei vielen Besucherinnen und Besucher Emotionen aus. Ein Knetzgauer Ehepaar, das seit 22 Jahren die "Sinnzeit" regelmäßig besuchte und sich in dieser Zeit auch kennen- und lieben gelernt hatte, kämpfte mit den Tränen. "Es war immer eine Freude, hier zu sein und eine Bereicherung für den Alltag", sagte der Ehemann. "Die Sinnzeit hat mir in den dunkelsten Stunden Kraft gegeben", bekräftigte die Ehefrau. Den beiden würde in der Zukunft nun etwas fehlen. Nach dem Gottesdienst erhielt das Ehepaar ebenso wie alle, die es wünschten, einen persönlichen Segenszuspruch – ein Symbol der Verbundenheit, das über diesen Abend hinaus strahlen wird.

    Am Sonntagabend versammelten sich unzählige Menschen in der katholischen Kirche in Knetzgau, um das fulminante Finale der "Sinnzeit" zu erleben.
    Am Sonntagabend versammelten sich unzählige Menschen in der katholischen Kirche in Knetzgau, um das fulminante Finale der "Sinnzeit" zu erleben. Foto: Christiane Reuther

    Mit Dankesworten verabschiedete sich Johannes Simon bei allen Besucherinnen und Besuchern, bei der Pfarrei Knetzgau für die jahrelange Gastfreundschaft sowie beim musikalischen Duo. Sophia Weinberger ihrerseits dankte Johannes Simon für die Schätze an Musik, die er in all den Jahren der Sinnzeit-Gottesdienste für die Musikerinnen und Musiker offenbarte. Eine besondere Geste war die Spendenaktion: Im finalen Sinnzeit-Gottesdienst kamen 1.000 Euro zusammen, die dem Frauenhaus in Schweinfurt zugutekommen.

    Mit dem letzten gesungenen Ton, dem letzten gesprochenen Wort und reichlichem Applaus schloss sich ein bedeutendes Kapitel. Doch die "Sinnzeit" lebt weiter – in Gedanken, in Herzen, in Erinnerungen, wie es in vielen dankbaren Gesichtern der Besucherinnen und Besucher zu deuten war.

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