Das ist längst bekannt: Der Naturpark Haßberge bekommt sein eigenes Informationszentrum – es soll sich in ein Netz von Naturparkzentren einfügen, welches die bayerische Staatsregierung für alle Naturparke im Freistaat knüpft. Und seit Oktober 2020 steht auch fest, wohin das Naturparkzentrum für die Haßberge kommt: Nach Königsberg, gleich hinter der alten Stadtmauer soll es in Zentrumsnähe entstehen.

Der Freistaat fördert den Bau des Naturparkzentrums mit einem Festbetrag von zwei Millionen Euro. Ursprünglich – nach einer ersten Grobschätzung – gingen die Planungen von einer Investitionssumme von knapp 2,55 Millionen Euro aus. Es sind der Landkreis Haßberge und die Stadt Königsberg, die sich schon damals bereit erklärt hatten, den verbleibenden Anteil jeweils zur Hälfte zu übernehmen.
Und dabei bleibt es nach einstimmigem Beschluss des Kreistags vom Montag auch, obwohl inzwischen feststeht, dass die Baukosten gewaltig in die Höhe geschnellt sind. Nach aktuellem Planungsstand soll der Bau knapp über 3,15 Millionen Euro kosten – Landkreis und Stadt Königsberg müssen also etwas mehr als 1,51 Millionen Euro zuschießen. Macht also gut 575.000 Euro für jede Seite.
Der Landkreis Haßberge hofft auf mehr Förderung durch den Freistaat
Kreisrat Matthias Lewin (Bündnis 90/Die Grünen) befürchtete weitere Kostensteigerungen, Ratskollege Jürgen Hennemann (SPD) fragte nach Einsparmöglichkeiten am Bau. Und auch, ob sich bei der Festbetragsförderung des Landes etwas machen ließe. Das ist auch die Hoffnung von Landrat Wilhelm Schneider (CSU), der seinen Kreistag noch einmal darüber aufklärte, dass der Landkreis nur Zuschussgeber, nicht Bauherr des Zentrums ist. Diese Rolle kommt dem Verein Naturpark Haßberge zu.

Allerdings könnte es sein, dass der Landkreis das betreffende Grundstück erwirbt, sollte der Naturpark e.V. nicht Eigentümer werden. Das Flurstück ist inzwischen vermessen und hat eine Fläche von 3800 Quadratmeter. Mit der Stadt Königsberg sei ein Kaufpreis von 75 Euro je Quadratmeter vereinbart worden – der Grundstückswert beträgt also 285.000 Euro.
Wer kauft das Grundstück: Der Landkreis oder der Naturpark e.V.?
Der Betrieb des Naturparkzentrums übrigens soll sich jährlich auf rund 235.000 Euro belaufen. 193.000 Euro gibt es vom Freistaat. Von den verbleibenden grob 42.000 Euro übernehmen der Landkreis Haßberge und die Stadt Königsberg je 25 Prozent, den Rest schultern die Landkreise Bamberg, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt - mithin alle Landkreise mit Anteil am Naturpark Haßberge. Der gleichnamige Landkreis hat einen Flächenanteil von 65 Prozent des Naturparks Haßberge.