Ein Bild von der bestens funktionierenden Hilfe vor Ort machte sich Staatssekretärin Manuela Rottmann (Grüne) am Freitag bei der Ukrainehilfe Oberaurach. Im Ortsteil Unterschleichach ist seit April ein "Sozialkaufhaus" untergebracht, in dem die vor dem Krieg geflüchteten Familien vieles finden, das sie zum Leben benötigen.
Entstanden ist die Ukrainehilfe Oberaurach, die sich demnächst auch als Verein gründet, aus dem Hilfskonvoi in die Ukraine unter der Regie der Familie Stappenbacher aus Trossenfurt. Im Sozialkaufhaus werden alle Spenden aus der Bevölkerung den ukrainischen Familien kostenfrei angeboten: von Kleidung, Haushaltswaren über Möbel bis hin zu Spielzeug für die Kinder.
Aktuell werden Haushaltsgegenstände benötigt
"Weil viele Familien aus ihren privaten Übergangsunterkünften jetzt in Mietwohnung ziehen, benötigen wir zurzeit vor allem Haushaltsgeräte und -gegenstände jeder Art", ruft Gemeinderat Roland Baumann, einer der Organisatoren der Ukrainehilfe Oberaurach, die Gemeindebürger erneut auf, zu helfen. Gut erhaltene und brauchbare Sachspenden können dienstags und donnerstags jeweils von 16 bis 19 Uhr im Sozialkaufhaus in der Spitalstraße 13 in Unterschleichach abgegeben werden.
Dabei handelt es sich um die ehemalige Lagerhalle der Weinhandlung Schamberger, die in den Besitz der Franz-Schamberger-Stiftung übergegangen ist und die die Gemeinde Oberaurach als Verwalterin für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hat. Mit Helena Litvinenko und Aleksandra Sava kümmern sich vor Ort zwei ukrainische Frauen um die Annahme und Ausgabe der Spenden. Weiterhin werden auch Mietwohnung gesucht, wie Roland Baumann erklärte. Vermieter können sich per E-Mail (roland.baumann@me.com) mit der Ukrainehilfe in Verbindung setzen.
Zum Besuch der Staatssekretärin fand ein kleines Freundschaftsfest auf dem Gelände des Sozialkaufhauses statt, zu dem zahlreiche urkainische und deutsche Familien kamen. Begrüßt wurde Manuela Rottmann auch von Bürgermeister Thomas Sechser, der die außerordentliche Hilfsbereitschaft hervorhob.
Deutsch-ukrainisches Oktoberfest am 3. Oktober
So wurden zum Beispiel unter der Leitung unseres "Fahrradingenieurs" Philipp Engel inzwischen 70 gespendete Fahrräder und Kinderräder aufbereitet und an die Gäste ausgegeben. Weiterhin bietet der TSV Oberschleichach Aktivitäten für alle Kinder jeden Samstag einen Spielenachmittag auf seinem Sportgelände an. Daneben werden Sprachkurse und die dazugehörende Kinderbetreuung angeboten und für den 3. Oktober ist ein deutsch-ukrainisches Oktoberfest geplant, bei dem die inzwischen entstandenen Freundschaften untereinander vertieft werden können.
Manuela Rottmann zeigte sich begeistert über das vorbildliche Engagement. Mithilfe von Übersetzerin Daria Opfermann, die aus der Ukraine stammt und bereits 20 Jahre in Oberaurach lebt, kamen viele Gespräche zwischen der Bundespolitikerin und den ukrainischen Gästen zustande.
Rottmann: "Ein Schwimmbad ist kein Luxus"
Zuvor besuchte Staatssekretärin Manuela Rottmann auch die Stadt Eltmann und wurde dort von Bürgermeister Michael Ziegler empfangen. Hauptthema war hierbei das geplante Allianzbad, für das nach einem Gutachten der Standort Eltmann wohl am geeignetsten wäre. Bei einem Rundgang stellte Bürgermeister Michael Ziegler der Staatssekretärin das inzwischen über 80 Jahre alte Freibad vor, das sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, aber in absehbarer Zeit auch saniert werden müsse.

"Ein Schwimmbad ist kein Luxus", sagte Manuela Rottmann, die mit dem Bürgermeister übereinstimmte, das Freibad auf jeden Fall erhalten zu wollen. Vorbildlich ist die Warmwasseraufbereitung, die durch eine Hackschnitzelanlage in der Nachbarschaft erfolgt, die gleichzeitig ein Wohngebiet mit Wärme versorgt. In Sachen Allianzbad brauche es eine gemeinsame Förderung des Bundes und des Freistaats Bayern, so Rottmann.
Bürgermeister Ziegler regte ein Gespräch mit allen Beteiligten, nämlich mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten, der ILE-Gemeinden und des Landkreises Haßberge, an. Zusammen mit der Staatssekretärin sprach sich der Bürgermeister dafür aus, dass diese Zusammenkunft möglichst noch in diesem Jahr erfolgen solle.