Guter Rat muss nicht teuer sein. Und die Wege, jetzt im Winter Heizenergie und damit Geld zu sparen, müssen nicht aufwändig sein. Georg Knetzger ist Energieberater des Landkreises Haßberge. Er erklärt, dass es oft schon nützlich ist, die Heizkörper zu entstauben. Hier die fünf Tipps des Energieberaters:
Tipp 1: Wartung der Heizungsanlage
Einmal eingebaut, leistet eine Heizungsanlage in der Regel über viele Jahre hinweg wertvolle Dienste. Alljährliche Wartung durch eine Heizungsfachfirma sei für einen effizienten Betrieb des Wärmeerzeugers ratsam, meint Georg Knetzger, am Umweltbildungszentrum Oberschleichach angesiedelter Energieberater im Landkreis Haßberge. Zudem könne sie die Anlage mit technischen Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel einer Energiesparpumpe aufrüsten. Weiterhin stünden die Fachleute gerne zu Fragen rund um das Heizen im Haus und der Anlagentechnik beratend zur Seite.
Tipp 2: Heizen und Lüften
Stoßlüften gilt für Knetzger als das Gebot der Stunde: Der Sauerstoffgehalt im Wohnraum wird erhöht, wodurch sich die Luftqualität für den Organismus der Bewohner verbessert. Zusätzlich wird Wasserdampf abgeführt. In bewohnten Räumen sei dies drei bis vier Mal täglich durchzuführen. Je nach Außentemperatur reichen fünf bis fünfzehn Minuten, idealerweise durch Querlüften, also Durchzug durch gegenüberliegende geöffnete Fenster.
Wasserdampf entsteht in Wohnräumen kontinuierlich, beispielsweise durch Kochen, Baden, Duschen und Atmen. Die Frischluft enthält das Potential, diese Feuchtigkeit zu binden, und trägt somit zu einem behaglichen Wohnklima und zum Erhalt der Bausubstanz bei.
Von der Kipplüftung rät er dringend ab: Diese sei wenig effizient und fördere das Risiko von Schimmelbildung durch Kondensation an ausgekühlten Bauteilen, insbesondere im Fensterbereich. Unter Umständen empfehle sich auch der Einbau einer kontrollieren Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Tipp 3: Pflege von Heizkörpern
Zu vermeiden sei, so Knetzger, dass die Heizung "gluckert". Denn das Geräusch gilt als Hinweis darauf, dass sich im Wasserkreislauf Luft befindet, was eine störungsfreie Umwälzung des Wassers im Heizsystem behindere. Als Konsequenz sollte die Heizung "entlüftet" werden. "Wichtig ist", betont Knetzger, "dass nach jeder Entlüftung der Anlagendruck kontrolliert und gegebenenfalls passend zum Gebäude auf Sollstand gebracht wird". Und jedem Druckverlust sei zudem auf den Grund zu gehen, den er kann auf Schäden in der Anlage hinweisen, welche zeitnah durch einen Fachmann behoben werden sollten.
Der Energieberater empfiehlt weiterhin, nachzuschauen, ob die Heizkörper verstaubt sind. Staub reduziere die notwendige Konvektion, also die Wärmeabgabe des Heizköpers in den Wohnraum. "Nur ein gereinigter Heizkörper kann seine volle Leistung entfalten und die Raumluft entsprechend schnell erwärmen".
Tipp 4: Temperatursteuerung und Warmwasserverbrauch
Für die meisten Menschen ist die Stellung des Thermostatkopfes auf "Drei" ausreichend. "Dies entspricht einer Temperatur von circa 20 Grad Celsius". Doch nicht jeder Raum benötige die gleiche Wärme: "im Schlafzimmer darf es kühler sein, in Flur und Speisekammer ebenfalls". Der Fachmann warnt: Auch ungenutzte Wohnräume dürften aus seiner Sicht nicht vollkommen unbeheizt bleiben; als Richtwert gelte, dass die Temperatur an den Außenwänden wegen potentieller Schimmelgefahr nicht unter 10 - 12 Grad Celsisus auskühlen sollten.

Weiterhin sei ein Augenmerk auf dem Warmwasserverbrauch zu richten: Ein gemütliches warmes Bad empfänden viele Menschen als Balsam für die Seele, zähle aber auch zu den "Energiefressern". Wem die Dusche als Alternative ausreicht, könne hierauf zurückgreifen; sinnvollerweise unter Einsatz wassersparender Armaturen.
Tipp 5: Die Raumplanung
Jeder Wohnraum sollte über seine eigene Heizquelle verfügen. Diese erwärmt, je nach Wärmeabgabesystem, den Raum anteilig durch Strahlungs- und Konvektionswärme. Wassergeführte Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen sind Systeme mit sehr hohem Strahlungswärmeanteil, bei Heizkörpern dominiert in der Regel der Konvektionsanteil. Dieser sollten möglichst nicht durch Einrichtungsgegenstände in ihrer Funktion behindert werden. Und was Außenwände betrifft: "Damit sie nicht zu stark abkühlen, sollten Schränke und vergleichbares Mobiliar mit ausreichend Abstand aufgestellt werden.

Falls die Wohnung mit Fensterläden oder Rollläden versehen ist, sei es sachdienlich, diese über Nacht geschlossen zu halten. Wenn sich Zugluft im Raum bemerkbar macht, sollte deren Ursache erforscht und beseitigt werden: Zugige Fenster und Außentüren können mit einem Dichtband beziehungsweise speziellen Dichtschienen versehen werden.
Knetzger spricht aus seiner Erfahrung, wenn er erklärt, dass nicht ein einzelnes Augenmerk den Ausschlag für den Energieverbrauch gibt, sondern bewusster Umgang mit der Technik und Lebensgewohnheiten maßgebliche Einflussfaktoren seien, gibt, um Energie und Ressourcen einzusparen.