Mit Anna Combes kommt eine der besten Nachwuchsführungskräfte Deutschlands im Bereich Pflegemanagement aus den Haßberg-Kliniken. Dies berichtet die Klinik in einer Pressemitteilung. Die 28-Jährige, die als Bereichsleiterin Chirurgie und IMC im Haus Ebern und als Demenzbeauftragte der Haßberg-Kliniken arbeitet, hat beim Award 2018 des Bundesverbands Pflegemanagement den zweiten Platz belegt. Gewürdigt wurde dabei vor allem ihr Einsatz für das Projekt „Demenzsensible Haßberg-Kliniken“, berichten die Haßberg-Kliniken über ihre Mitarbeiterin.
„Die Wertschätzung, die mir entgegengebracht wurde, lässt sich nicht mit Gold aufwiegen“, sagt Combes zur Preisverleihung in Berlin. „Der Award und die gesamte Veranstaltung haben mir einen Motivationsschub verliehen. Zu wissen, dass man nicht nur von seinem direkten Vorgesetzten und seinen Mitarbeiterinnen für seine Arbeit und vor allem auch für seinen beruflichen Werdegang Anerkennung erhält, ist wirklich ein gutes Gefühl.“
Unerwartete Ehre
300 Gäste waren laut Pressemitteilung ins ZDF-Hauptstadtstudio gekommen. „Darunter hochrangige Vertreter der deutschen Pflegelandschaft“, erzählt die gebürtige Haßfurterin. Damit, dass sie an diesem Abend im Rampenlicht stehen und für ihr berufliches Engagement geehrt werden würde, hatte Combes eigenen Angaben nach nicht gerechnet, als sie erfuhr, dass ihr Chef, der Pflegedienstleiter der Haßberg-Kliniken, Michael Weiß-Gehring, sie für den Wettbewerb angemeldet hatte.
„Für einen selbst ist die eigene Arbeit ja immer ein Stück weit selbstverständlich“, wird sie zitiert. „Ich hätte nie gedacht, dass das, was ich mache, von vielen wichtigen Personen im Bereich Pflege so hoch angesehen wird.“
Seit sieben Jahren verleiht der Bundesverband Pflegemanagement einen Preis an die besten Nachwuchsführungskräfte. In der Jury sitzen laut Pressemitteilung Verbandsvertreter und renommierte Fachjournalisten aus dem medizinischen Bereich. Gewürdigt werden Engagement, Kreativität sowie die soziale und fachliche Kompetenz, aber auch die Begeisterung für den Beruf. Combes ist die erste Vertreterin aus dem Haßbergkreis, die es nach Berlin aufs Podium geschafft hat.
„Die Pflege hat sich in den vergangenen Jahren entscheidend gewandelt“, findet sie. Der Pflegemanagement-Award bringt auch das zum Ausdruck. „Wir sind längst mehr als nur Helfer für den Arzt.“ Stattdessen begegnet man sich in einem gewandelten Aufgabenfeld zunehmend auf Augenhöhe, was natürlich auch ein Mehr an Verantwortung mit sich bringt, berichtet sie in der Pressemitteilung.
Combes ist ein echtes „Eigengewächs“ der Haßberg-Kliniken. Hier wurde die 28-Jährige von 2008 bis 2011 als Gesundheits- und Krankenpflegerin ausgebildet und blieb dem Kommunalunternehmen danach treu. Bis Ende 2016 war sie Pflegekraft in der Unfallchirurgie in Haßfurt, danach stellvertretende und kommissarische Stationsleiterin der internistischen und chirurgischen Station in Ebern. Im August 2017 wurde sie Bereichsleiterin der Chirurgie und der IMC (Wachstation).
Daran, dass die Krankenpflege ihr Traumberuf ist, lässt sie laut Pressemitteilung keinen Zweifel. Gelegt wurde der Grundstein im Freiwilligen Sozialen Jahr, das sie in der Caritas-Tagespflege in Hallstadt absolvierte. „Die Arbeit mit Menschen und die gleichzeitige medizinische Komponente waren ausschlaggebend für meinen Wunsch, den Beruf zu ergreifen.“ Ihr wurde aber schnell klar, dass sie in Haßfurt „manches anders machen würde, weil es aus meiner Sicht zu umständlich oder einfach verbesserungswürdig war“.
Um sich das nötige Knowhow anzueignen, entschied sie sich 2013 für ein Studium im Bereich Pflegemanagement, berufsbegleitend an der Nürnberger Niederlassung der Hamburger Fernhochschule. „Nebenbei“ arbeitete sie aber weiter als Gesundheits- und Krankenpflegerin, oft sogar Vollzeit.
Projekt für Demenz-Patienten
Als ihr das Projekt „Demenzsensible Haßberg-Kliniken“ anvertraut wurde, war damit die Berufung zur Demenzbeauftragten der Krankenhäuser verbunden. Seit März 2016 trifft sich eine Gruppe aus Pflegern, Ärzten und externen Partnern wie dem Pflegestützpunkt Haßberge regelmäßig, um die Versorgungsqualität von kognitiv eingeschränkten Patienten zu verbessern. „In Ebern wurde aus zwei ehemaligen Patientenzimmern ein Speiseraum, in dem an Demenz erkrankte Patienten gemeinsam essen können“, nennt Combes ein praktisches Beispiel ihrer Arbeit. Nach der Mahlzeit wird noch miteinander gespielt oder gesungen. „Durch das Miteinander werden die Ressourcen der Patienten besser gefördert und gefordert.“
„Momentan planen wir unter anderem gerade ein Konzept für ehrenamtliche Mitarbeiter, die bei der Betreuung und der Beschäftigung von demenzerkrankten Patienten als Unterstützung für das Pflegepersonal zum Einsatz kommen sollen.“ Die Auszeichnung ist dabei für die Preisträgerin ein „echter Motivationsschub, der sicher auch lange anhalten wird“, heißt es abschließend in der Mitteilung.