Kurz vor knapp hatten die Stühle noch aufgestockt werden müssen, dann reichten auch sie fast nicht. "Wir wurden von den Zuschauern überrannt und der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt", freute sich so der 1. Vorstand der Blaskapelle Gereuth, Christopher Suchy, nach einem laut seinen Worten "hervorragend gelungenen" Abend. Zwei Zugaben forderten die Zuhörer beim Frühjahrskonzert der Blaskapelle und die hatte zum Abschluss noch eine ganz besondere Überraschung parat.
Den Auftakt allerdings besorgte zunächst der Musikverein Goßmannsdorf mit traditioneller, böhmischer Blasmusik. Unter der Leitung von Horst Hohner wurden die Zuhörer zum Mitklatschen und Mitsingen animiert. Nach einer Umbaupause dann kamen die Hausherren auf die Bühne. Die 26 Musiker spannten unter Leitung von Dirigent Stefan Groh einen musikalischen Bogen vom Frankenlied-Marsch über diverse Polkas bis hin zu einem Potpourri mit Liedern aus "Pirates of the Carribeans".
Neben den Musikstücken standen dann auch noch zwei Musiker im Mittelpunkt: Julian Bühling und Sarah Ankenbrand, die an dem Abend allerdings leider krank war, wurden von Reinhard Dünninger als Vertreter des Nordbayrischen Musikbundes für 10 Jahre aktives Musizieren geehrt.
Doch auch nach dem offiziellen Teil hatten die zahlreichen Besucher noch lange nicht genug. Zwei Zugaben lieferten die Musiker deshalb und erinnerten dabei zuletzt auch an die besondere Tradition der Hoosenpälzer-Lieder.
"Die Vorstandschaft hat sich überlegt, wie man denn ehemalige Musiker der Blaskapelle Gereuth würdigen kann", erklärt Christopher Suchy dazu, "und früher war es Sitte nach Konzerten oder Auftritten noch einige Lieder frei Weg im Publikum ohne Noten zu spielen. Diese wurden schon damals Hoosenpälzer-Lieder getauft." Der Begriff Hoosenpälzer leitet sich dabei vom Hasen-Pelzer ab, der früher die Hasenpelze in den Ortschaften abgekauft hat und meist nicht ganz nüchtern mit einem Fahrrad unterwegs war. Diese Stücke wie "Köhlerlisel", "Trink mer noch a Tröpfla", "Mein Hut, der hat drei Ecken" oder "Oh, wie ist das schön" wurden im Auftrag der Blaskapelle von Klaus Rambacher zu einem Potpourri zusammengestellt. Der Titel des neuen Werkes: "Hoosenpälzer-Potpourri" - gewidmet den Urgesteinen der Blaskapelle Gereuth.
Bevor dieses Stück seine Uraufführung fand, überreichte Suchy auch dem Musikverein Goßmannsdorf zum 60-jährigen Bestehen einen Umschlag mit dem kompletten Notensatz: "Ein Geschenk, welches in Ehren gehalten werden und auf den Bühnen beider Kapellen erklingen soll." Bürgermeister Helmut Dietz zeigte sich stolz mit der Blaskapelle Gereuth einen solchen Traditionsverein in seiner Gemeinde zu haben und übergab eine Spende zugunsten der Jugendarbeit in der Blaskapelle.