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KREIS HASSBERGE: Bierische Majestät gesucht

KREIS HASSBERGE

Bierische Majestät gesucht

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    Bierische Majestät gesucht
    Bierische Majestät gesucht

    Wer wird Botschafter des heimischen Bieres? Fünf Männer und eine junge Frau wollen Bierprinz beziehungsweise Bierprinzessin werden. Einen Monat lang hatten Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Haßberge Zeit, sich zu bewerben (wir berichteten). Jetzt ist es soweit: Die Wahl der ersten Biermajestät des Landkreises samt finaler Krönung findet am Freitag, 23. Oktober, in der Gaststätte des Schlosses in Oberschwappach statt. Die fünf Männer und eine Frau müssen sich einer Jury stellen und dabei durchaus auch Fachwissen an den Tag legen. Einlass zu der kostenpflichtigen Veranstaltung ist ab 18 Uhr.

    Regionalmanager Michael Feiler vom Landratsamt in Haßfurt freut sich besonders über die regionale Streuung. Die Kandidaten kommen aus dem ganzen Landkreis. Der Steigerwald ist ebenso vertreten wie das Maintal, der Haßgau und das Eberner Umland.

    Das Bier gehört wie Wein zu Franken. Die Vereinigung von Bier- und Weinkultur vollzieht sich in der Region Haßberge nahezu bilderbuchhaft, schreibt das Landratsamt Haßberge in seiner Ankündigung. Obwohl der Landkreis mit dem Steigerwald, dem Maintal und den Hügeln der Haßberge genau zwischen der fränkischen Wein- und der Bierregion liege, säßen die Menschen im Kreis Haßberge deshalb nicht zwischen den Stühlen. „Bier hat hier ebenso seine Berechtigung wie der (Franken-)Wein, zumal es ein bedeutender kultureller und wirtschaftlicher Faktor ist. Die mit dem Bier verbundenen Traditionen sowie eine eigene Lebensart prägen die kulinarische Landschaft.“

    Seit einem halben Jahrtausend wird Bier nach dem Reinheitsgebot gebraut. Bis heute sind im Landkreis noch sieben privat geführte Brauereien aktiv. Und quer durch die Region wurden inzwischen schon acht Kommunbrauhäuser aus dem Dornröschchenschlag wachgeküsst. Vereine und private Freundeskreise haben die uralten fränkischen Bierrezepte wieder für sich entdeckt und genießen den Gerstensaft, den sie selbst mit ihrer Hände Arbeit hergestellt haben.

    Für den Erhalt der jahrhundertealten Bierkultur im Landkreis soll nun verstärkt gesorgt werden, weshalb jetzt zur Wahl eines Repräsentanten der heimischen Biere aufgerufen wurde. Der Bierprinz (oder die Bierprinzessin) soll künftig aktiv für die Interessen der Bierbrauer, der Brauereiwirtschaften und sicher auch aller Biertrinker eintreten. Im Jubiläumsjahr 2016 (500 Jahre Reinheitsgebot) soll er oder sie auf öffentlichen Veranstaltungen die heimische Bierkultur repräsentieren. Man darf gespannt sein, wer von den sechs Kandidaten das Rennen machen wird.

    Hier sind die sechs Kandidaten mit kurzen Statements:

    Sandra Lohs aus Haßfurt: „Müssen uns nicht verstecken“

    Sandra Lohs
    Sandra Lohs Foto: LRA

    „Ich probiere gerne neue Dinge aus und damit meine ich nicht nur Biersorten“, sagt die angehende Pastoralassistentin. Sie bezeichnet sich selbst als einen sehr geselligen und lebensfrohen Menschen. „Meine Freizeit verbringe ich vorzugsweise mit meiner Familie oder meinen Freunden.“ Zudem zieht es sie immer wieder auf die Bühne. „In meinen Augen muss sich unser Landkreis, was seine Bierkultur angeht, keineswegs verstecken. Auch wenn man vielleicht an Quantität nicht mit oberfränkischen Regionen mithalten kann, so kann man ihnen dennoch was die Qualität angeht, durchaus auf Augenhöhe begegnen.“  

    Holger Betz aus Zell am Ebersberg: „Das Traditionelle wird bleiben“

    Holger Betz
    Holger Betz

    „Ich bin Bierfreund und gelernter Bierbrauer“, stellt sich Holger Betz vor, der als Konfitürenkoch in Haßfurt arbeitet. „Ich bin weltoffen, heimatverbunden und seit vielen Jahren auf den Sportplätzen im Landkreis zu Hause.“ Aus der Region für die Region sei ihm eine ganz wichtige Maxime, deswegen kaufe er sein Bier direkt in der Brauerei oder im örtlichen Getränkehandel. Betz begrüßt es, dass die Brauereien in Franken noch größtenteils handwerklich brauen, denn: „Das Traditionelle wird bestehen, weil wir halt Franken sind.“ Und: „Es ist erfreulich, wenn sich Menschen mit dem Thema Bier und Brauerei beschäftigen.“  

    Tobias Thielisch aus Zeil: „Regionale Produkte fördern“

    Tobias Thielisch
    Tobias Thielisch

    „Ich möchte meine eigene Persönlichkeit in das Amt des Bierprinzen einbringen“, betont der Ergotherapeut, und meint „mein ruhiges Gemüt und meine offene Art. Außerdem fühle ich mich mit meiner Heimat und der Region sehr verbunden und identifiziere mich als Franke.“ Es sei ihm ein besonderes Anliegen, das Bewusstsein der Menschen für die Region und somit auch für deren regionale Produkte zu schärfen. „Warum sollte ich ein für den Massengeschmack ausgelegtes Bier von einer Großbrauerei kaufen, wenn hier viele tolle und unterschiedliche Biere quasi direkt vor meiner Haustüre gebraut und angeboten werden?“  

    Jochen Zürl aus Ebern: „Trend zu kleineren Brauereien“

    Jochen Zürl
    Jochen Zürl Foto: LRA

    „Mich begeistern beim Bier die unterschiedlichen Herstellungsmethoden und die Vielfalt der Sorten, die man aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe herstellen kann“, erklärt Jochen Zürl, der als Techniker arbeitet – und als Hobby gemeinsam mit Freunden in Höchstädten das alte Kommunbrauhaus reaktiviert hat, um dort eigenes Bier zu brauen. Leider sei über die Bierkultur im Landkreis noch nicht viel bekannt. „Ich denke aber, das wird sich sehr bald ändern.“ Der Trend werde weiter hin zu den kleineren Brauereien gehen. „Selbst die vor Jahren noch tot geglaubten Kommunbrauhäuser erfreuen sich einer Beliebtheit.“  

    Herbert Buchinger aus Hofheim: Gegen „gefärbtes Wasser“

    Herbert Buchinger
    Herbert Buchinger Foto: LRA

    „Ich bin ein Haßbergler und da kennt mich fast jeder“, meint der Kfz-Meister Herbert Buchinger. Die Bierkultur habe allgemein nachgelassen. Für das gemütliche Feierabendbier gebe es in der allgemeinen Hektik kaum noch Zeit. „Besonders die jungen Leute haben keinen eigenen Geschmack mehr“, bedauert er. „Die trinken einfach ein Bier, was sie von Fernsehen oder ähnlichen Medien kennen“ – und weil es „in“ sei. „Teilweise schmeckt das nur wie gefärbtes Wasser.“ Leider sei der Einfluss der Bierfabriken und der Werbung noch zu groß. Deshalb wolle er sich lieber für die heimischen Brauereien einsetzen.  

    Sebastian Gocker aus Stettfeld: „Klasse statt Masse“

    Sebastian Gocker
    Sebastian Gocker Foto: LRA

    „Durch das Hobbybrauen kam ich auf den Geschmack, noch mehr über unsere regionalen Biere zu erfahren“, erzählt der Chemielaborant. „Klasse statt Masse“ sei das Gebot. Ein Bier mit dem gewissen „Extra“ bleibe länger in Erinnerung als ein Standardbier. „Ich selbst bin ein Freund von Craftbeer.“ Das Sortiment der heimischen Brauereien verändere sich stetig und bringe zu jeder Jahreszeit ein passendes Bier hervor. Doch Großbrauereien würden die Brauhäuser immer mehr aus den Orten verdrängen. „Den Menschen sollte wieder bewusst gemacht werden, was damit verloren geht. Daher möchte ich auch aufwecken.“

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